Kurz nach der Ankündigung des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) in diesem Jahr erstmalig eine Deutsche Enduro Meisterschaft (Enduro DM) durchzuführen, haben die Verantwortlichen nun das zugehörige Reglement für Enduro-Events veröffentlicht. In der neusten Ausgabe der Wettkampfbestimmungen Mountainbike (MTB) werden Enduro-Events als eigene Disziplin geregelt und damit Grundlage für BDR-Enduro-Rennen gelegt. Alle relevanten Informationen aus dem neuen Enduro-Reglement haben wir für euch in diesem Artikel aufbereitet.
Definition: Enduro
Im Rahmen der IBC Enduro Liga hat MTB-News.de die wichtigsten Vertreter der Mountainbike-Industrie sowie die besten deutschen Enduro-Fahrer zur gemeinsamen Diskussion über den Enduro-Rennsport eingeladen. Dabei ging es zentral auch um die Frage, was Enduro letzten Endes eigentlich ist. Der BDR definiert Enduro wie folgt:
Ein Enduro Rennen besteht aus mehreren Verbindungsetappen und Wertungsprüfungen. Für die Wertungsprüfungen werden Zeiten festgestellt. Die festgestellten Zeiten in allen Wertungsprüfungen werden zu einer Gesamtzeit addiert.
Umfang und Lift-Benutzung
Für die genannten Wertungsprüfungen spezifiziert das Reglement weiter, dass die Rennestrecke eine Mischung aus engen und weiten sowie schnellen und langsamen Passagen aufweisen sollte. Der Umfang eines Enduro-Rennens wird wie folgt definiert: „Es sollten 3 Wertungsprüfungen gefahren werden, wobei die Gesamtzeit aus allen 3 Wertungsetappen für jeden Fahrer mindestens 6 Minuten betragen sollte.
Wichtig ist, dass das Enduro-Reglement für die Verbindungsetappen auch die Verwendung mechanischer Hilfen (z.B. Lift) erlauft. Hier bezieht der BDR klar Position und erlaubt Lifts bei Enduro-Rennen – eine Frage die schon zu viel Aufregung geführt hat.
Ersatzteile und Service
Enduro-Rennen sind von ihrer Geschichte her Ausdauer-Events; nicht nur für den Fahrer sondern auch für das Material. Der BDR legt in seinem Reglement daher fest, dass es maximal eine technische Hilfezone geben darf, in der Wartungs- und Reparaturarbeiten vorgenommen werden dürfen. Als Ersatzteile sind nur ein Rahmen, eine Vorder- und Hinterradfederung sowie ein Laufradsatz zulässig. Diese Materialien müssen vor dem Rennstart durch die Kommissäre markiert werden, so dass überprüfbar ist, ob anderes Material verwendet worden ist. Wichtig ist, dass genutzte Ersatzmaterialien zwar ersetzt werden dürfen, doch führt dies zu einer Zeitstrafe von fünf Minuten.
Helme und Protektoren
Im Bezug auf Protektoren ist das BDR-Reglement relativ offen ausgelegt. Bei allen Etappen besteht Helmpflicht, doch einen Fullface-Helm kann der Veranstalter nach eingener Einschätzung vorschreiben. Durch das BDR-Reglement ist dies nicht erforderlich. Analog wird das Tragen von Protektoren lediglich empfohlen und ist nicht direkt vorgeschrieben.
Vollständiges Dokument
Das vollständige BDR Mountainbike Reglement ließt sich wie folgt:
WB-MTB-2014-04.pdf by IBC_Tobi
MTB-News.de Meinung
Der BDR definiert Enduro – und gibt einen großen Spielraum für den Veranstalter. Im Bezug auf die Streckengestaltung sind dem Veranstalter viele Freiheiten gegeben, da weder Mindestlängen im Bezug auf die Strecke, noch Anforderungen an Höhenmeter für Up- und Downhills festgelegt worden sind. Mit der Empfehlung von drei gewerteten Prüfungen ist der Umfang der Rennen im Vergleich zu anderen internationalen Veranstaltungen eher kurz. Wir sind gespannt, welche Renen mit diesem Reglement ausgetragen werden und wie sich die Regeln in der Praxis bewähren werden.
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