Das Warten hat ein Ende: Die zweite Generation Internet Community Bike geht los. Gemeinsam mit Alutech-Chef Jürgen Schlender haben wir das Konzept bereits grob entwickelt – jetzt wollen wir es mit euch gemeinsam weiter konkretisieren.
Was wir (jetzt) nicht bauen
Wir haben den Ruf nach Enduro-Hardtails im ersten Thread gehört. Wir werden diesen Wunsch nicht ignorieren, sind aber der Meinung, dass die Entwicklung eines solchen Bikes nicht genug Aspekte der Bike-Entwicklung beleuchtet (sprich Hausbesuche bei Zulieferern, Kinematik-Entwicklung,…) und auch die Menge der Abnehmer am Ende zu gering ist, um dieses Projekt wirtschaftlich sinnvoll zu gestalten. Alutech hatte ein etwa solches Bike immer im Programm („CheapTrick“) und wir werden es sicherlich wieder aufleben lassen, gerne auch mit eurer Unterstützung!
# Bisher kann jedes Alutech auch mit Pinion geordert werden – sofern das ICB 2.0 keinen Carbon Hauptrahmen und keine sehr spezielle Kinematik bekommt, wird die Option auch hier realisiert werden können.
Ein zweiter Wunsch, den wir hier häufig gehört haben, war der nach einem Getriebebike. Dafür gibt es gute Gründe, aber momentan gibt es auf dem Markt wenig zu diskutieren: Derzeit gibt es kein Getriebe, das wir zu einem massenkompatiblen Preis anbieten könnten. Für alle, die unbedingt ein Pinion-Getriebe in ihrem ICB haben wollen, gibt es aber eine gute Nachricht: Bisher kann man jedes Alutech auch mit Pinion ordern. Sofern wir hier kein Carbon-Bike oder eine besondere Drehpunktlage konstruieren, wird dies auch beim ICB2.0 möglich sein.
Auch der Begriff Fatbike fiel einige Male. In unseren Augen ergibt ein von der Crowd mit entwickeltes Fatbike derzeit wenig Sinn, da kaum jemand längere Zeit eines fahren konnte.
Was wir bauen
Wie bereits erwähnt sollen aber dennoch die aktuellen Alutech Bikes weiter im Sortiment bleiben und nicht kannibalisiert werden. Deshalb heißt unsere Vorgabe: Ein schnelles, spaßiges Trailbike soll es werden.
# Unser ICB 2.0 wird sich federwegs-technisch unterhalb der Alutech Tofane einordnen.
Unsere Rahmenbedingungen dafür sehen wie folgt aus: Unser Trailbike wird in Sachen Federweg unterhalb der Tofane (bisher das Alutech mit dem geringsten Federweg: 150 mm) angesetzt werden. Unser gemeinsames Projekt wird sich deshalb bei maximal 130 mm Federweg einpendeln. Damit wird der Einsatz bereits ein Stück weit eingeschränkt, wir wollen den angedachten Einsatz aber noch weiter beschreiben:
# Das ist einer unserer Hometrails: Steil, schnell, aber nirgendwo mit Bedarf für viel Federweg.
Mit dem ICB2.0 wollen wir ein richtig schnelles Bike entwerfen. Dazu braucht es ein effizientes Fahrwerk und die richtige Geometrie. Das Bike soll sich aber nicht nur schnell, sondern auch spaßig fahren. Ideales Terrain sind typische Hometrails: Keine Steinfelder sondern handtuchbreite Singletrails, bergauf und bergab, gewürzt mit kleinen Sprungeinlagen. Das Bike soll gegenüber bisher hierfür verfügbaren Rädern einen höheren Spaßfaktor bieten: Weil die Geometrie zum Springen einlädt, weil man sich mit dem Rad richtig gut in Kurven werfen kann. Im Vergleich zu einem Enduro soll unser Bike besser Beschleunigen, mehr „popp“ aus den Federelementen bereit stellen und deutlich leichter sein.
# Auch so etwas gibt es viel auf unseren Hometrails: Kleine Sprünge. Mit einem Marathonbike nicht so richtig angenehm, aber ein Enduro braucht es dafür auch nicht.
Im Vergleich zu einem 120mm Marathonfully soll unser Bike eine abfahrtsorientertere Geometrie aufweisen, höhere Reserven in punkto Rahmenstabilität bieten und später, in der Ausstattung, einen gelungenen Mix aus Robustheit und Gewicht bieten. Um euch einen Eindruck davon zu geben, was wir mit dem Rad vorhaben, und wie ein Bike mit wenig Federweg zu Alutech passt, haben wir hier zwei Videos bestehender Angebote, die beide teilweise mit dem übereinstimmen, was wir vorhaben:
On One Codeine (130 mm / 29″)
On-One Codeine from Planet X Bikes on Vimeo.
Santa Cruz Blur TR (125 mm / 26″)
Santa Cru Blur TR from Santa Cruz Bicycles on Vimeo.
Wie die Videos zeigen, kann man kurzhubige Spaßbikes mit kleinen oder großen Rädern bauen – Also bleibt die Laufradfrage an dieser Stelle noch offen. Wir werden diese doch recht emotionale Frage nicht komplett selbst entscheiden, aber eine Option bereits ausschließen: 26“. Damit werden wir sicher einige User hier enttäuschen, wir haben dafür aber folgende Gründe:
# Hier demonstriert uns Jürgen, wie sich in seinen Verkaufszahlen nach größeren Rädern gestreckt wird
- Komponenten: 26“ sind de facto eine aussterbende Spezies in dem Federwegsbereich, in dem wir uns hier bewegen. Da wir auch ein Komplettbike anbieten wollen, ist es wichtig, dieses auch mit den besten Komponenten bestücken zu können. In Gesprächen mit Industrieinsidern zeigt sich auch, dass dieser Trend für 2015 starken Einfluß auf die Modellprogramme hat. Klar kann man jetzt argumentieren, dass wir als Hersteller des Communitybikes uns davon distanzieren könnten und dem Kundenwunsch freien Lauf lassen. Dagegen spricht allerdings unser Wissensvorsprung als Hersteller bezüglich kommenden Neuheiten und künftigen Entwicklungen, sprich: wir wollen nichts entwickeln, was künftig nicht mit den besten Teilen am Markt ausgestattet werden kann.
- Rollwiderstand und Geschwindigkeitserhaltung: Es besteht kein Zweifel daran, das größere Räder leichter rollen und Geschwindigkeit besser halten, weil sie leichter über Hindernisse hinweg kommen und eine höhere Trägheit aufweisen. Genau das soll unser Bike: Schnell rollen und lange schnell bleiben. Das Argument „groß = träge = langweilig” sehen wir anders, für uns steht eher “groß = schnell = mehr Spaß” im Vordergrund.
- Angebot und Nachfrage: Wir sind ganz ehrlich. Es geht am Ende darum, Fahrräder zu verkaufen. Jürgen und Basti sehen die Verkaufszahlen, und die stehen schlecht für 26“-Bikes. Basti: „Auch wenn hier im Forum immer noch viele User an 26“ festhalten, die Nachfrage nach 26“-Neurädern und Rahmen schwindet über alle Segmente. Selbst bei uns, als deutlich abfahrtslastiger Hersteller, steigt die Nachfrage nach den großen Rädern. Sogar bei Modellen, die wir mit 26“ bestückt haben und dies für sinnvoll erachten, wählen die Kunden immer häufiger die 27,5“ Option.“.
Die heutige Umfrage
Heute stellen wir euch nicht eine, auch nicht zwei oder drei, sondern gleich vier Fragen. Deshalb nutzen wir übrigens auch nicht die Umfrage-Funktion des Forums.
# Alu, Carbon, oder an jeder Stelle das, was sich besser eignet?
Bei der ersten Frage hinsichtlich der Laufradgröße gibt es drei Optionen – eine davon allerdings unter Vorbehalt: Wenn es unser Rahmenlayout zulässt, dass wir einen Hauptrahmen mit verschiedenen Hinterbauten für 27,5″ oder 29″ aufbauen, dann würden wir beide Rahmenversionen anbieten. Sollte die Mehrheit sich diese Wahlfreiheit wünschen, dann werden wir prüfen, welche Geometrien sich erreichen lassen. Sollten die erreichbaren Geometrien dann weder Fisch noch Fleisch sein, werden wir uns in einer Stichwahl auf eine Laufradgröße einigen. Taugen die Geometrien, bieten wir liebend gern die Wahlfreiheit hinsichtlich der Laufradgröße.
Als zweite Frage wollen wir von euch wissen, ob unser neues Bike eher laufruhig oder eher agil sein soll. Dabei geht es uns um das grundlegende Fahrverhalten, darum, ob mit dem Rad eher Höchstgeschwindigkeit oder Kurvenhatz angesagt sind.
Zu guter letzt gilt es zu entscheiden: Alu, Carbon oder Hybrid-Mischbauweise? Die Firma Alutech heißt zwar so, wie sie heißt, hat aber bereits Alu Hauptrahmen mit Carbon Hinterbauten im Angebot und darüber hinaus keine Scheu, etwas neues zu probieren. Alu wird tendenziell die günstigere Option für viele verschiedene Rahmengrößen sein, Kohlefaser die tendenziell leichtere Option sein. Wer möchte, dass wir für jedes Teil des Rahmen einzeln entscheiden, ob CFK oder Aluminium geschickter ist, wählt die Hybrid-Option.
Jetzt Entscheiden
Ihr gelangt über diesen Link zur Umfrage.
Auf “Senden” geklickt? Glaubt uns, wir sind ebenso gespannt wie ihr, was die Laufradgröße angeht, oder ob hier nach dem ersten Vollcarbon-Bike von Alutech verlangt wird. Die Umfrage läuft bis Samstag, 10.05.2014.
Der Beitrag ICB2.0 – Es geht los: Definition des Konzepts ist auf MTB-News.de erschienen.