Dieses Wochenende mal eine andere Himmelsrichtung. Und zwar Richtung Osten. Nachdem ich letztes Jahr schon sehr vom tschechischen Endurorennen in Zadov im Rahmen der tschechischen Specialized Enduro Serie angetan war, machte ich mich vergangenes Wochenende wieder auf den Weg zu unseren Nachbarn ins diesmal von Nürnberg aus ca. 600 Kilometer entfernte Kouty. Zugestanden nicht unbedingt der kürzeste Weg, dafür aber auf jeden Fall eine Reise wert.
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# Kouty Bikepark Infotafel SET #1 Kouty
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# Ausblick auf das Jeseniky Gebirge SET #1 Kouty
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# Trainingstag Stage 1 SET #1 Kouty
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# Trainingstag Stage 1 SET #1 Kouty
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# Wiesenslalom Stage 2 SET #1 Kouty
Zusammen mit zwei tschechischen Freunden aus Karlsbad bereisten wir das Jeseniky-Gebirge an der polnischen Grenze, welches im Winter wie im Sommer mit allerhand Freizeitangebot zu wirklich günstigen Preisen aufwartet.
Hier kurz ein paar Facts:
Bei einem Wechselkurs von ca. 27 tschechischen Kronen für einen Euro bezahlt man im Bikepark für eine Tageskarte schnellen und beheizten Sessellift 350 CZK (13 EUR). Mit weiteren 1850 CZK (69 EUR) bekommt man für 3 Personen und 2 Nächte eine wirklich saubere, neu renovierte und große Ferienwohnung, welche zudem mit Wifi-Anschluss aufwartet. Für die teuerste Pizza bezahlt man 149 CZK (5,50 EUR) und einen halben Liter Lager bekommt man für 29 CZK (1 EUR). Ein günstiges Startgeld für die tschechischen Endurorennen von 12 € und eine wirklich schöne Natur zu dieser Jahreszeit runden das ganze sehr gut ab.
Um es vorweg zu nehmen und dem Header dieses Textes einen Inhalt zu geben – dass ich mich am Sonntag aufgrund von erheblichen Schmerzen im Hintern in der DNS-Liste wiederfinden musste, hat nichts mit meinen männlichen Reisebegleitern aus Karlsbad zu tun. Schuld am Gesäßkonflikt war lediglich ein Crash im Training am Samstag mit ungeheurem Bodenkontakt des Allerwertesten, sodass ich am Sonntag morgen nach ein paar up and downs auf Asphalt entschloss, mir das Rennen von außen anzusehen.
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# Ghost Entwickler Ronny Seifert mit 130 mm Carbonprototypen SET #1 Kouty
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# SRAM Vertriebler Czech Petr Psenicka letztes Teilstueck Stage 4 SET #1 Kouty
Dies war wirklich sehr schade, denn wie auch schon in Zadov bewies der tschechische MTB-Veranstalter Kolo pro wieder einen guten Mix an Streckenportfolio. Hauptverantwortlicher war diesmal Thomas Hykl, der mit viel Downhill aber auch viel Tretphysis bei einer Gesamtzeit der insgesamt 4 Stages von 30 Minuten alles abverlangte, was ein Endurorennen ausmacht. Wie oben schon angesprochen gibt es in Kouty einen großen Bikepark. Kein Bikepark mit viel Holzelementen und dementsprechend großen Drops oder Northshores, dafür aber mit ordentlich Trails und vielen aufgeschaufelten Sprüngen. Eher als Trailpark mit Lift zu bezeichnen. Dementsprechend waren auch die Stages angesiedelt und letzten Endes spielte sich alles auf dem gleichen Hügel ab. Nichts desto trotz zeigten alle 4 Stages ein insgesamt unterschiedliches Bild und konnten durch viel Abwechslung begeistern.
Stage 1
wurde anfangs komplett vom Tal aus anpedaliert, ging dabei einmal komplett von der Bergstation Sessellift über 500 hm bis ins Tal hinunter. Die wohl technischste Stage wartete mit allerhand steinig-wurzeligem Waldboden im steilen Gelände auf, welchem entgegen dem Training am Samstag nun fast komplett abgetrocknet war und somit für mehr Sicherheit und Spaß sorgte.
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Stage 2
Liften: diese Stage wurde nun mit Aufstiegshilfe erreicht und sollte wohl die längste und tretlastigste Stage an diesem Tag sein. Sie begann mit ein paar schönen Anliegern unterhalb des gerade eben benutzten Lifts. Nach einem kurzen Gegenanstieg und dem darauf folgendem Wiesenslalom folgte nun ein wirklich heftiger Gegenanstieg wiederum unter dem Sessellift, der zum Ende hin immer steiler wurde und fast alle Fahrer zum Schieben aus dem Sattel zwang. Darauf folgend kam nun ein langer Flowabschnitt, in welchem durch kontinuierliches Treten viel Zeit gut gemacht werden konnte. Wer nun noch Power hatte, konnte sich im folgenden und wirklichen langem Tretstück auf einem in der Ebene verlaufenden Forstweg völlig verausgaben. Hier hat sich die Veranstaltung vom Bikeparkdownhill mit leichten Gegenanstiegen zum ausgewachsenen Enduro abgesetzt und definiert. Dem Tretstück folgend ging es dann noch auf eine Art Flowcountrytrail durch den Wald und abschließend wieder zurück über die Skipisten zum Lift, welcher das 2. Mal zum Erreichen von Stage 3 verwendet wurde.
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Stage 3
Diese Stage begann mit einem anfänglichem Tretstück, ging über in ein paar schön gebaute Anliegerkurven gefolgt von einem naturbelassenen Trail. Nach Kreuzen des Skihangs wurde ein sprunglastiger Rollercoaster erreicht, welcher nun in einem weiteren Wiesenslalom endetet. Anschließend fuhr man in ein neues für das Rennen angelegte Waldstück, welches einem kleinen Canyon ähnelte und ordentlich Speed zuließ. Viel Euphorie, welche zum Bewältigen des nun folgenden Transfers zur nächsten Stage nötig war.
Die Art des nun folgenden Transfers zu Stage 4 hatte ich bisher noch nicht gesehen. Unter dem Lift an einem wirklich steilem Hang hieß es das Rad schultern und auf den restlichen zur Verfügung stehenden Gliedmaßen hochkrabbeln. Das letzte Stück des Transfers musste weiter über die Skipiste geschoben werden, wobei man Stage 1, 2 und 3 kreuzte, bevor die letzte Zeitnahme erreicht war.
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# Anlieger Stage3 SET #1 Kouty
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# Bachdurchfahrt Stage3 SET #1 Kouty
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# Pistenquerung Stage3 vor Start Stage4 SET #1 Kouty
Stage 4
Stage 4 war vom Charakter her ähnlich wie Stage 1, zeigte am Ende allerdings nochmal ihr böses Gesicht im Sinne von einem vernichtenden letzten Gegenanstieg.
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# Siegerehrung SET #1 Kouty
Am besten zurecht mit diesem Kurs kam der letztjährige Gesamtseriensieger Jiri Fikejz auf seinem AGang Patriot. 10 Sekunden dahinter auf dem 2. Platz landete der uns aus der SSES und EES bekannte Premek Tejchmann, wodurch wir nun einen guten Vergleich des Leistungslevels der tschechischen Enduroserie zur Deutschen haben. Hier konnte Premek das vorletzte Wochenende einen starken 8. Platz in Samerberg rausfahren und bewies auch schon in den vorherigen Rennen in Punta Ala und Riva mit seinen Top20 Platzierungen Konstanz. Den 3. Platz in Kouty belegte Tomas Kutin, ebenfalls vom AGang Team. Michal Prokop schied aufgrund eines Defekts in der 2. Stage aus und wird sich sicher ärgern, wertvolle Punkte in der Serie liegen gelassen zu haben.
Zusammenfassend ist der Ablauf und die Qualität des Rennens mit sehr gut zu bewerten. Tretstücke, Wiesenslalom, Naturtrails, Rollercoaster, Doubles, Tables, Downhilltracks, Flowcountrytrails – mehr muss man glaub ich nicht sagen, um dieses Rennen zu empfehlen. Nach meinen nun mittlerweile 2 absolvierten Endurorennen auf tschechischen Boden wird es immer ernsthafter zu überlegen sein, auf welchen der vielen europäischen Endurorennhochzeiten man zukünftig tanzt. In diesem Sinne Euch weiterhin eine tolle Saison und bis zum nächsten Rennen in Latsch.
Text und Fotos von Tommy Umbreit
Der Beitrag [Tommy unterwegs] Bad Ass Enduro – Tschechische Specialized Enduro Serie #1 in Kouty nad Desnou ist auf MTB-News.de erschienen.