Nach knapp einem halben Jahr ist es wieder soweit: das nächste Enduro-Abenteuer mit Live-Berichterstattung steht in den Startlöchern. Nach einer schmerzhaften, aber durchaus erfolgreichen Trans-Provence und eines strapaziösen und zudem ernüchternden Andes Pacífico ist es nun an der Zeit, aller guten Dinge Drei sein zu lassen. Im französischen Val d´Isere startet morgen das Etappenrennen Trans Savoie, welches ich erneut im Selbstversuch in Angriff nehmen werde, um euch täglich von zu erwartenden, abenteuerlichen Geschehnissen berichten zu können. Es ist also wieder an der Zeit für Qualen und Schmerzen, aber auch für einen unvergleichen Trail- und Naturgenuss im französischen Savoien-Gebirge.
Nach einer ziemlich mühsamen Anfahrt habe ich Val d’ Isère gestern (Samstag) nach 10 Stunden Fahrt erreicht. Das Wetter ist glücklicherweise schön, auch die Bergkulisse ist atemberaubend. Alle Teilnehmer freuen sich daher auf einen ersten spannenden Renntag. Apropos Renntag – als alpines Abenteuer sollen wir es sehen, nicht als Enduro-Rennen, das mit dem Messer zwischen den Zähnen gefahren wird, so die Ansage von Trans Savoie-Gründer und Ausrichter Ali bei seiner heutigen Ansprache im ersten Riders Meeting. Ein Abenteuer, bei dem es über sechs Tage hinweg unvergleichliche Bergkulissen zu sehen geben soll, deren Schönheit vom besten Sportgerät der Welt zu bestaunen sein wird.
Die Route wird uns vom hochgelegenen Ski-Ort Val d´Isère ins knapp 300 km entfernte Chamonix am Fuße des Mont Blanc führen. In dieser Zeit sollen uns, so das Versprechen von Ali, die besten Single Trails der Alpen erwarten.
Zu bewältigen gibt es knapp 300 km Wegstrecke sowie 25.000 Tiefenmeter, wovon 5.000 Höhenmeter selbst erarbeitet werden müssen. Im Gegensatz zur Trans Provence wird der überwiegende Teil der Uphill-Strecken mit Liftunterstützung absolviert. Das ist zum einen der Sicherheit der Fahrer geschuldet, die sich auf den extrem langen Stages ohnehin schon vier mal täglich verausgaben werden, aber auch der Tatsache, dass es Ali besonders wichtig ist, möglichst viele spektakuläre Tiefenmeter auf der Agenda zu haben. Die Zeichen stehen also gut für ein verheißungsvolles Rennen.
Für Sonntag liegen 49 km vor uns, 4.710 Tiefenmeter gibt es auf gewerteten Stages zu bewältigen – das auf vier Stages verteilt. Man sieht also, dass das eine richtig anstrengende Nummer wird.
Meine Notizen vom Rider Briefing am Samstag Abend:
- Die ersten Teilnehmer haben schon vor dem Rennen Pech: ihre Taschen samt Bike-Bags kamen nicht am Flughafen an, wo die Betroffenen nach wie vor auf ihr Gepäck warten.
- Sonntag früh geht es entspannt los, der Start wurde auf 09:15 Uhr gesetzt, das Frühstück beginnt um 7 Uhr.
- Wir übernachten wie immer in kleinen, aber feinen Zelten
- Es soll weniger ein Enduro-Rennen als vielmehr eine alpine Erfahrung sein. Zwar würde klar Enduro gefahren werden, doch aufgrund der langen und teils überaus anspruchsvollen Etappen soll man sich nicht zu sehr in Rennstimmung bringen, sondern alle Stages mit dem nötigen Respekt in Angriff nehmen.
- Ali warnte immer wieder vor den zahlreichen Klippen, die unmittelbar neben der Strecke Gefahrenstellen darstellen. Diesbezüglich sorgte seine Mahnung „Fallt an diesen Kanten nicht runter, das ist so oft der Fall“ womit er die Häufigkeit der Klippen, nicht der Stürze meinte, für einige Lacher.
- Wildcard: für den Ernstfall, dass eine Etappe einmal wirklich in die Hose geht oder erst gar nicht beendet werden konnte: vor der Abgabe des Zeitmessungs-Chips, was jeden Abend der Fall ist, muss entschieden werden, ob die Wildcard eingesetzt wird. Jedem Fahrer steht eine Wildcard zur Verfügung.
- Es ist zu erwarten, dass man täglich mindestens 6 Stunden im Sattel sitzt – realistisch dürfte man nach Aussage der Rennleitung wohl täglich 9 Stunden unterwegs sein.

Seid auf den Bericht von Tag 1 vom Sonntag gespannt!
Der Beitrag Maxi in Gefahr: Live-Berichterstattung von der Trans Savoie 2014 ist auf MTB-News.de erschienen.