Nachdem Rock Shox im ersten Stimmungsbarometer zum Fahrwerk ein ganz schön überzeugendes Ergebnis eingefahren hat, geht es heute um die (nach unserer Umfrage) zweitwichtigsten Komponenten eines Fahrrades: Die Räder!
In Finale Ligure hatten wir fünf Laufradsätze für den Test dabei, um auch hier von unseren Usern eine Meinung zu einzuholen. An Laufrädern lässt sich viel bewerten: Gewicht, Steifigkeit, Breite, Speichenzahl, Freilauf, Lagerung, … – und doch ist es in der Praxis gar nicht so leicht, ein Laufrad zu bewerten. Die von uns in Finale getesteten Räder haben empfohlene Verkaufspreise zwischen 440 € und 875 € – lässt sich der Unterschied erfahren? Tatsächlich befanden unsere Tester: Große Unterschiede gab es nicht, an sich scheinen alle Laufradsätze für unser Bike geeignet. Im Detail stehen die folgenden Laufräder zu Wahl:
Modelle
DT E 1700 Spline Two
Anders als der Name es andeutet wiegt dieser Laufradsatz 1830 g. In Finale als bester Laufradsatz bezeichnet, kommt er mit vielen von DT bekannten Merkmalen: Zahnscheiben-Freilauf mit 36 Zähnen, Speicheneinsätze und mehrteilige Nabenkonstruktion.
DT M 1700 Spline Two
Verglichen mit dem E1700 kommt der M1700 auf 125 g weniger: 1705 g wiegt der Satz, da trifft der Name zumindest zu. Möglich wird das durch die etwas schmalere Felge mit 22,5 mm Innenweite. Davon abgesehen identisch zum E1700.
DT E 1900 Spline
Der schwerste, aber günstigste Laufradsatz von DT Swiss, den wir hier zur Wahl stellen. In der Nabe kommt ein Sperrklinkenfreilauf zum Einsatz, die Felge hat 22 mm Innenweite.
DT EX 1501 Spline One
Das Highend-Modell aus der DT Swiss Kollektion. 1720 g leicht, 36 Zähne Zahnscheiben-Freilauf und eine größere Felgen-Innenweite von 25 mm.
e13 TRS+
Die Räder unterscheiden sich schon auf den ersten Blick vom Rest – Grund ist die überaus voluminöse Nabe, die zu flacherem Speichenwinkel und dadurch erhöhter Steifigkeit führen soll.
e13 TRSr
Die “Race” Variante des e13-Laufradsatzes. Leichter, teurer, aber mit der selben Innenweite.
Reverse 650b FR
Obwohl auf dem Papier gewichtstechnisch im Mittelfeld, befanden mehrere Tester, dass dieser Laufradsatz im Vergleich schlecht beschleunigt und sich träger fährt. Das zeigt, dass auch die Gewichtsverteilung und Steifigkeit eine wichtige Rolle spielt. Reverse hatte die einzigen Räder mit 32 Speichen in den Test geschickt, diese dafür jedoch stark konifiziert: 2.0 – 1.65 – 2.0 Sapim Speichen kommen zum Einsatz. Die Grafiken wurden durchgängig als gut und schick bezeichnet, sind in verschiedenen Farben erhältlich.
Reynolds R27.5 AM
Einsteigermodell der Nobelfirma – mittlere Breite, mittleres Gewicht, 28 Speichen. In Finale unauffällig – und das ist wiederum etwas gutes. Das Rad scheint die richtige Mischung aus Steifigkeit und Gewicht mit zu bringen, liegt preislich auch im Mittelfeld.
Sram Roam 30
Der günstigste Laufradsatz im Test kommt auch mit der schmalsten Felge: 21 mm Innenweite hat der Roam 30 zu bieten. Dennoch konnte kein Tester etwas an diesen Rädern bemängeln – sie fahren sich einfach unauffällig in jeder Hinsicht (und das ist durchaus sehr positiv). Identische Speichen vorne und hinten, links und rechts.
Sram Roam 40
Annähernd der gleiche Laufradsatz wie der Roam 30, aber mit entscheidenden Unterschieden: Die Felge ist geschweißt, der Freilauf hat doppelt so viele Rasterungen (52), Alu-Nippel und konifizierte Speichen. Das Ergebnis: Weniger Gewicht, direkteres Antreten. Ebenfalls identische Speichen vorne und hinten, links und rechts. Top Verhältnis von Gewicht zu Preis, UST-kompatible 21 mm Felge.
Sram Roam 50
Der teuerste und leichteste Laufradsatz in dieser Abstimmung. 52-fach gerasterter Freilauf, identische Speichen vorne und hinten, links und rechts.
Sun Charger Pro SL
Einer der leichtesten Laufradsätze im Test: 22,2 mm Innenweite und nur 1655 g – das kostet auch etwas, denn es wird durch Messerspeichen, teurere Aluminium-Legierung und feiner bearbeitete Naben ermöglicht. Dennoch fuhr der Charger Pro SL unauffällig, in Finale anstandslos. Beim zweiten Test in Bad Oeynhausen hatte das Vorderrad nach einem Sturz dann einen heftigen Seitenschlag, der wohl nicht ohne Ersatz der Felge zu retten sein wird.
Sun Charger Pro
Der Laufradsatz der IBC-Edition des ersten ICB. Grund: Recht leicht und nicht übertrieben teuer. Leider erwischte die Carver ICBs eine fehlerhafte Charge, weshalb es zu vielen Defekten kam. Sun tauschte die Teile gratis, die Abwicklung dauerte aber je nach Einzelfall.
Sun Charger Expert
Der günstigste Laufradsatz aus der Sun Charger Familie. Mit 1960 g eher auf der schweren Seite, dafür günstiger.
Eigenbau 1: DT EX471 mit DT370 Naben
Diesen Laufradsatz würden wir für euch in Deutschland von Hand bauen und abdrücken lassen. Gewichtstechnisch liegt er bei 1920 g, die Felge hat eher viel (25 mm) Innenbreite. Es würden Sapim ready 2.0 Speichen verwendet.
Eigenbau 2: WTB Frequency Team i25 mit DT350 Naben
Diesen Laufradsatz würden wir für euch in Deutschland von Hand bauen und abdrücken lassen. Gewichtstechnisch liegt er bei 1850 g, die Felge hat eher viel (25 mm) Innenbreite. Es würden Sapim Race 2.0-1.8-2.0 Speichen verwendet.
Übersicht
Die Folgende Tabelle gibt eine Übersicht über die hier zur Wahl stehenden Laufradsätze.
Tester-Meinungen
Preise
Einmal öfter haben wir keine konkreten OEM-Preise für euch, aber alle Preise zueinander in Relation gesetzt und noch mit dem Gewicht verknüpft.
Abstimmung
Einmal öfter habt ihr die Qual der Wahl – dieses Mal sogar gleich doppelt. Wir wollen von euch wissen: Welches Laufrad seht ihr für die IBC-Edition vorne (also unter Berücksichtigung des angestrebten Preis von 2600 €), welches wäre euer Traum-Laufradsatz – wenn der Preis kaum eine Rolle spielt? Dieses Wissen wollen wir für das Top-Modell des ICB2.0 nutzen. Bis Donnerstag Abend (30.10.14, 19:59) habt ihr Gelegenheit, uns eure Präferenzen mitzuteilen. Wie erwähnt: Wir sammeln hiermit ein Meinungsbild ein – in den Paketen können durchaus verschiedene Favoriten vorkommen, je nach dem, wie dieses Ergebnis hier aussehen wird.
Zur Umfrage gelangt ihr durch einen Klick auf diesen Link oder die Umfrage selbst. Die Umfrage läuft bis Donnerstag Abend (30.10.14, 19:59). Um doppelte Abstimmungen zu vermeiden, werden IP-Adressen zwischengespeichert. Nach dem Aussortieren werden diese gelöscht.
Der Beitrag Alutech ICB2.0 Ausstattung: Stimmungsbarometer Laufräder – Leicht, breit, steif? ist auf MTB-News.de erschienen.