
Trans NZ Enduro – Tag 4 – Bericht von Teilnehmer Tilmann Schwab.
Dieser Tag führte uns erneut in eine völlig neue, wüstenartige Gegend. In Alexandria erwarteten die Fahrer steinige, staubtrockene Trails, wie man sie typischerweise im Westen der USA oder Australien findet, garniert mit dem Duft unzählige Thymiansträuchern, welcher uns die ganze Zeit begleitete.
Der komplette Tag fand auf privatem Land statt, weshalb einige Weidezäune überquert werden mussten, auch während der Stages. Leider (für mich) war Sophie heute mehr auf dem Bike als ich, nach drei guten Tagen erwischte ich einen rabenschwarzen Tag. Über eine Straße und einen sehr schönen Trail gelangte man zum Start der ersten Stage. Schon dort fühlte ich mich sehr unwohl und ausgelaugt, doch meist legte sich dieses Gefühl beim Fahren, also startete ich frohen Mutes in die erste Etappe. Leider hatte meine Kette nach ca. 1 min keine große Lust mehr und verabschiedete sich in die trockene Landschaft.
Während es bei einigen Stages der vergangenen Tagen kein Problem gewesen wäre, ohne Kette ins Ziel zu fahren, war diese mit ca. 7 min Fahrzeit und nur 250 Höhenmetern denkbar ungeeignet für einen solchen Defekt. Nach einigen Laufpassagen bekam ich nach dem Ziel die Kette von Kashi, um zumindest das Rennen beenden zu können. Jetzt fuhr das Rad wieder, aber meine Energie war am Ende und mein Körper nicht mehr wirklich fit. Dieser Zustand verschlechterte auf der nächsten Verbindungsetappe soweit, dass eine Entscheidung gefällt werden musste.
Weiterfahrt, um den fünften Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen und evtl. wieder eine lange Verletzungspause riskieren oder aufgeben? Aufgeben ist immer ein Scheiß und bei über 4 Minuten Vorsprung auf den sechsten Platz fiel es noch schwerer. Im Endeffekt war mir mein Rücken und die Aussicht auf weitere Touren im Urlaub und einen bikereichen Sommer zu Hause aber doch wichtiger als der fünfte Platz.
That´s life! Bis zu diesem Zeitpunkt lief es ohnehin schon besser, als zu erwarten war. Morgen werde ich, sollte es sich noch einmal bessern, wieder auf Etappenjagd gehen – wenn auch ohne Einfluss auf die Gesamtwertung. Währenddessen ich mich ins Ziel begab, konnte Sophie heute wie viele andere Marshals einige Stages fahren. Die Volunteer Crew wurde von einigen Local-Marshals unterstützt und nach einem langen Einsatz auf einem Plateau in der prallen Sonne und einem „lebensrettenden“ Wassertransport des Landbesitzers auf dem Motobike, holte sie sich trotz mehrfacher Behandlung mit Sonnencreme einen ordentlichen Sonnenbrand. Und kam aber am Ende des Tages, wie fast alle Fahrer, mit einem dicken Grinsen im Gesicht ins Ziel.
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