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In diesem Jahr werden wir bei MTB-News.de erstmals mehrere Dauertest-Räder über die Saison hinweg fahren – in meinem Fall wird das das 2015er Specialized Epic Expert Carbon World Cup 29 sein. Der Name deutet es an: dieses Bike will schnell bewegt werden und im Gegensatz zum konventionellen Epic soll es mit weniger Federweg und angepasster Geometrie ein nochmals sportlicheres Bike sein. Nach dem Erstkontakt bei der Vorstellung im Jahr 2013 ist für mich klar gewesen, das ich dieses Rad länger fahren muss, um einen echten Eindruck zu bekommen. Diese Chance wird sich nun bis Ende September ergeben. Bis dahin werden wir gemeinsam viele Kilometer sammeln – eins der Highlights und Härtetests hat es gerade hinter sich: letzte Woche wurde damit schon das 24 h-Rennen von Finale Ligure bestritten.
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Dauertest: Das Bike – Specialized Epic Expert World Cup Carbon 29 2015
Warum dieses Bike?
An sich bin ich eher selten auf dem Cross Country-Bike unterwegs, doch als ich vor zwei Jahren bei der Neuheitenvorstellung von Specialized in den Rocky Mountains das neue Specialized Epic Expert Carbon World Cup 29 fahren konnte, habe ich direkt Spaß an dem straffen Race-Bike gehabt. Eine kompromisslose Auslegung auf den Renneinsatz mit nachgeschärfter Geometrie, reduziertem Federweg und einer leichten Ausstattung. Nach dem ersten kurzen Test habe ich das Rad nun als mein Dauertest-Bike für die Saison 2015 ausgesucht.
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Specialized bietet das Epic World Cup in zwei Komplettradversionen an: als Epic Expert Carbon World Cup 29 zum Preis von 6.099 € und als S-Works Epic 29 World Cup für stolze 8.899 €. Wer sich ein individuelles Epic World Cup aufbauen möchte, der bekommt den S-Works Epic 29 World Cup als Rahmen-Set mit RockShox SID Brain Federgabel für 4.799 € oder in gelber Sonderlackierung mit RockShox RS–1 Brain Federgabel und einem ROVAL Carbon Laufradsatz für 6.999 €. Für den Dauertest haben wir die „günstigste“ Version von Specialized angefragt.
Von den Verkaufszahlen her ist laut Specialized die World Cup Version des Epic eine Seltenheit – was sich auch an den angebotenen Versionen zeigt. So ist das normale Epic als Aluminium-Version in der günstigsten Ausführung (Epic Comp 29) zum Preis von 2.699 € verfügbar. Wer einen Carbon-Rahmen sucht, findet für 3.599 € das Epic Comp Carbon. Bis hin zum aberwitzig teuren S-Works Epic 29 für 10.199 € gibt es noch drei weitere Ausstattungsniveaus des normalen Epic.
Kurz zusammengefasst:
- 29″ Race-Bike
- 95 mm Federweg mit “Brain”-Federelementen
- aggressive Geometrie
- 1×11 Antrieb (2x nicht möglich)
- 6.099 € / 10,5 kg (Größe M, ohne Pedale)
In der Epic Familie von Specialized nimmt das Epic World Cup damit eine gewisse Sonderrolle an, die mit Sicherheit nicht für jeden Biker passend ist. Doch in seiner Art erscheint das Epic World Cup wesentlich progressiver als das normale Epic und im Dauertest muss es nun beweisen, was es kann.
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Ausstattung
Für 6.099 € haben wir durchaus hohe Erwartungen an die Ausstattung eines Mountainbikes – ungeachtet des Einsatzbereiches. Ein Highlight am Rahmen mit schlanken 95 mm Federweg ist mit Sicherheit der gemeinsam mit Fox entwickelte Mini-Brain Dämpfer mit Autosag-Einstellung und anpassbarer Auslesehärte des Trägheitsventils, das das Brain-Fahrwerk steuert. An der Front wird mit einer entsprechenden Dämpfung eine RockShox SID montiert, bei der ebenfalls die Auslösehärte für das Lockout einstellbar ist. Mit dieser Technologie ist das erste Epic im Jahr 2003 angetreten und ist der Idee seither treu geblieben: wenn sie nicht gebraucht wird, ist die Federung komplett ausgeschaltet.
6.099 €, 10,5 kg – das Epic Expert Carbon World Cup ist weder günstig noch schwer. Aber durch und durch Racer.
Im Antriebsstrang arbeitet eine fast komplette SRAM X01 1×11-fach Schaltung, mit der wir bereits im Test gute Erfahrungen gemacht haben. Bei der Kurbel kommt eine spezielle SRAM S–2200 Carbon-Kurbel zum Einsatz, die mit PF30 Achse und einem 32er Kettenblatt ausgerüstet ist – hier wird der Preis gedrückt. Im Gegensatz dazu wird beim leichten Royal Control Carbon 29 Laufradsatz nicht gespart. Er ist in unserem Rad mit den leichten Specialized Fast Trak Control Reifen schlauchlos aufgebaut, wobei sich am Vorderrad die 120 TPI S-Works Ausführung dreht und am Hinterrad der robustere, günstigere 60 TPI-Reifen zum Einsatz kommt.
Wer für über 6.000 € auch bei Vorbau, Lenker und Sattelstütze aus Carbon erwartet hätte, der wird ein wenig enttäuscht werden. Stattdessen gibt es hier bewährte Aluminiumkomponenten, wobei die 27,2 mm Stütze für zusätzlichen Fahrkomfort sorgen soll.
Ausstattung | Specialized Epic Expert Carbon World Cup 29 |
---|---|
Rahmen | FACT 10m carbon, 29" World Cup Geometry, FACT IS construction, FACT carbon front triangle, FACT carbon World Cup mega-chainstays, M5 alloy seatstays, single ring only, tapered headtube, carbon PF30 BB, full internal cable routing, 142mm dropouts, sealed cartridge bearing pivots, replaceable derailleur hanger, SWAT EMT tool cradle, 95 mm Federweg |
SWAT | SWAT MTB XC Kit w/ bottle cages, EMT Tool, and Top Cap Chain Tool Compatible (EMT tool included) |
Dämpfer | FOX/Specialized remote Mini-Brain w/ AUTOSAG, inertia valve, BrainFade adjust, 200 x 48 mm, 95 mm Federweg |
Gabel | RockShox SID 29 Brain, Solo Air spring, tapered alloy steerer, bottom-mount BrainFade, rebound adjust, 15 mm Steckachse, 95 mm Federweg |
Steuersatz | 1-1/8 and 1-1/2" threadless, Campy style upper with 1-1/2" lower, cartridge bearings |
Vorbau | Specialized, forged alloy, 6-degree rise |
Lenker | Specialized flat, 8-degree backsweep, 31.8mm |
Griffe | Specialized Sip Grip, light lock-on, half-waffle, S/M: regular thickness, Others: XL |
Bremse (Vorderrad) | Magura MTS, hydraulic disc, Hi Friction pad, alloy master cylinder, alloy caliper, Storm SL rotor, S/M: 160mm rotor, Others: 180mm |
Bremse (Hinterrad) | Magura MTS, hydraulic disc, Hi Friction pad, alloy master cylinder, alloy caliper, 160mm Storm SL rotor |
Bremshebel | Magura MTS, alloy lever |
Schaltwerk | SRAM X01, 11-speed, carbon cage |
Schalthebel | SRAM X01, 11-speed, trigger |
Kassette | SRAM XG 1195, 11-speed, 10-42 |
Kette | SRAM, 11-speed |
Kurbel | Custom SRAM S-2200, carbon, PF30 spindle, 32T, 94mm BCD spider |
Innenlager | SRAM, PF30, OS press-in bearings, sealed cartridge |
Pedale | Shimano XTR Trail (nicht im Lieferumfang enthalten) |
Felgen | Roval Control Carbon 29, carbon disc, hookless bead, 22mm internal width, 32h |
Vorderrad | Roval Control Carbon 29, 15mm thru-axle, 32h |
Hinterrad | Roval Control Carbon 29 142+, DT Swiss Star Ratchet, XX1 driver body, 12mm thru-axle, 32h |
Speiche | DT Swiss Revolution |
Reifen (vorne) | S-Works Fast Trak Control, 120TPI, 2Bliss Ready, folding bead, 29x2.0" |
Reifen (hinten) | Specialized Fast Trak Control, 60TPI, 2Bliss Ready, folding bead, 29x2.0" |
Sattel | Body Geometry Phenom Comp, hollow Cr-Mo rails, 143mm |
Sattelstütze | Specialized alloy, single bolt, 27.2mm |
Sattelklemme | Aluminium (geschraubt), 31.8mm |
In Summe bringt das Rad so ohne Pedale 10,5 kg auf die Waage (Größe M) und bietet bei den Anbauteilen noch ein wenig Luft nach oben. Wer möchte, kann hier bei Sattelstütze, Lenker und Vorbau noch ein paar Gramm sparen und wer ein wenig tiefer in die Tasche greift, könnte das Rad durchaus in die Nähe der 10 kg-Marke bringen.
Geometrie
Wie eingangs erwähnt ist die Geometrie beim Specialized Epic World Cup 29 gegenüber dem konventionellen Epic nachgeschärft. Die Kettenstreben messen 439 mm, der Lenkwinkel misst 71° und der Reach liegt in Größe M bei 423 mm – ein Wert, der sich bei mir mit Körpergröße 177 cm über die Einsatzbereiche hinweg als gut erwiesen hat. Vom Hersteller wird das Rad mit 90 mm langem Vorbau ausgeliefert. Um zu überprüfen, ob das Rad wirklich zu meiner Körpergröße passt, haben wir bei Specialized ein Fitting gemacht. Diesen Service bieten viele Specialized Händler ihren Kunden an und in meinen Fall hat die Bewegungs- und Haltungsanalyse dazu geführt, dass wir den Vorbau in der Länge auf 75 mm angepasst haben. Das führt zu einer etwas weniger gestreckten Sitzposition und kostet Druck auf dem Vorderrad, doch sieht von der Sitzposition nach dem richtigen Setup für mich aus.
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Insgesamt bietet Specialized das Rad in den vier Größen S, M, L und XL an. Die Sitzrohrlänge misst dabei jeweils 400, 434, 470 und 520 mm, beim Reach reicht die Bandbreite von 398 bis 465 mm. Alle Geometriedaten des Specialized Epic Epic World Cup 29 findet ihr in der folgenden Tabelle.
Rahmengröße (alle Angaben in mm) | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Sitzrohrlänge (Mitte Tretl. bis Ende Sitzrohr) | 400 | 434 | 470 | 620 |
Oberrohrlänge horizontal | 562 | 592 | 618 | 643 |
Oberrohrlänge tatsächlich | 529 | 557 | 583 | 611 |
Tretlagerabsenkung | 40 | 40 | 40 | 40 |
Tretlagerhöhe | 332 | 332 | 332 | 332 |
Kettenstreben (mm) | 439 | 439 | 439 | 439 |
Sitzrohrwinkel tatsächlich | 69.4° | 69.75° | 70.1° | 70.5° |
Sitzrohrwinkel effektiv | 74.25° | 74.25° | 74.25° | 74.25° |
Lenkwinkel | 71° | 71° | 71° | 71° |
Radstand | 1073 | 1103 | 1131 | 1157 |
Überstandshöhe | 770 | 774 | 780 | 793 |
Steuerrohrlänge | 90 | 105 | 120 | 140 |
Stack | 583 | 597 | 611 | 630 |
Reach | 398 | 423 | 446 | 465 |
Lenkerbreite | 700 | 700 | 700 | 700 |
Vorbaulänge | 75 | 90 | 100 | 110 |
Kurbellänge | 170 | 175 | 175 | 175 |
Sattelstütze (Länge) | 350 | 400 | 400 | 400 |
Erster Eindruck
Seit Anfang April befindet sich das Epic World Cup im Dauertest und mittlerweile sind gut 600 km absolviert – inklusive 150 Rennkilometern mit den 24 Stunden von Finale Ligure zu Pfingsten. Nach der oben beschriebenen Abstimmung gemeinsam mit Specialized habe ich bislang nur an den Massenträgheitsventilen der Federung Anpassungen vornehmen müssen. Das Setup ist nicht wirklich einfach, denn wenn das Ventil voll geschlossen ist, arbeitet insbesondere die Gabel doch recht ruppig. Außerdem leidet auf Schotteranstiegen die Traktion. Dafür bietet das Rad so einen beeindruckenden und maximal effizienten Vortrieb. In der ganz offenen Einstellung geht dieses Gefühl verloren und so experimentiere ich hier noch mit der richtigen Abstimmung und der Balance. Ich befürchte jedoch, dass hier für jede Strecke ein anderes Setup am Ende des Tages die beste Lösung sein könnte.
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Abgesehen davon zeigt sich das Rad bislang als echter Dauerläufer und macht keine Probleme. Der Dämpfer ist über das Autosag schnell mit einem ersten Setup einzustellen. Gegenüber dem Autosag-Druck haben wir den Druck etwas abgesenkt und an der Gabel gegenüber der Herstellerempfehlung leicht erhöht. Da ich auch hier noch am Experimentieren bin, gibt es im nächsten Bericht die genauen Daten zum Setup. Einziger Wermutstropfen: die schlauchlos montierten Reifen wollen noch nicht so recht ihren Luftdruck über einige Tage halten.
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Von den Fahreigenschaften erfüllt das Rad bislang all das, was ich von einem echten Race-Bike erwartet hätte. Mit den leichten Laufrädern und den niedrig profilierten Reifen geht das Rad richtig gut vorwärts und mit dem steilen Lenkwinkel sowie dem steifen Rahmen ähnelt das Handling einem Scalpel. Einige Male hätte ich mich mit dem gebotenen Tempo schon fast in die Botanik verabschiedet. Wer vom Enduro-Bike auf das Epic World Cup umsteigt wird feststellen, dass er sich in einer ganz anderen Welt befindet. Dieser Wechsel ist für mich beeindruckend gewesen, denn er wirft erneut die Frage auf, wie viel Federweg man eigentlich braucht. 95 mm an Front und Heck können durchaus genug sein. Die Voraussetzung dafür ist jedoch ein kraftvoller Fahrstil und genügend Aufmerksamkeit, um nicht plötzlich über das Ziel hinaus zu schießen.
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Der erste Eindruck ist recht eindeutig: Das Epic World Cup ist kein gewöhnliches Bike. Es verzeiht kaum Fehler und wartet auf den Renneinsatz. Den bekommt es über Pfingsten bei den 24h Finale Ligure, die wir gemeinsam im 4er Team in Angriff nehmen werden dürfen. Wie es sich dabei schlägt? Wir werden sehen!
Über den Dauertest
Ablauf
Die Dauertests auf MTB-News.de folgen alle dem selben Schema und werden bis Ende Oktober 2015 laufen, wenn wir die abschließenden Ergebnisse präsentieren. Insgesamt dürft ihr euch über drei umfangreiche Artikel pro Bike freuen:
- Vorstellung des Dauertest-Bikes (dieser Artikel)
- Zwischenbericht zum Dauertest-Bike
- Abschlussbericht zum Dauertest-Bike
Während wir in diesem ersten Bericht das Dauertest-Bike vorstellen und einige grundlegende Punkte ansprechen, werden wir vermutlich Ende Juni / Anfang Juli einen Zwischenbericht zum jeweiligen Bike veröffentlichen. In diesem werden wir präzise beschreiben, was das Rad bis dahin erlebt hat und welche Beobachtungen – positiv wie negativ – wir gemacht haben. Der Artikel wird sich dabei in der Regel chronologisch entlang der Fahrleistung orientieren.
Im Abschlussbericht Ende Oktober dann werden wir unser abschließendes Fazit zum Bike präsentieren und selbstverständlich ein Update geben, wie sich das Rad im Dauereinsatz geschlagen hat. Soweit diese Daten vorliegen, präsentieren wir die Entwicklung von gefahrener Strecke und Höhenmetern, geben Aufschluss über die vorliegenden Testbedingungen und arbeiten heraus, für wen und welchen Einsatz das Rad geeignet ist. Außerdem befassen wir uns basierend auf den Entwicklungen im Test ausgiebig mit der Ausstattung und zeigen auf, wo Verbesserungs- und Tuningpotential besteht.
Über den Dauertest hinweg werden wir über Instagram Bilder von den Bikes und dem aktuellen Status des Tests veröffentlichen. Wer hier auf dem Laufenden bleiben will, sollte sich unseren Instagram-Account anschauen. Im Verlauf des Dauertests werden wir die Bikes grundsätzlich in der Serienausstattung fahren und dokumentieren, wann Defekte, Reparaturen oder ähnliche Maßnahmen fällig werden. Wie auch bei privat genutzten Rädern behalten wir uns vor, die Räder im Verlauf der Saison in den üblichen Details anzupassen. Wenn Komponenten gewechselt werden, wird das entsprechend ebenfalls vermerkt werden.
Fahrerprofil
Testfahrer Tobias
Körpergröße: 177 cm
Gewicht (fahrfertig): 68 kg
Schrittlänge: 83 cm
Armlänge: 58 cm
Oberkörperlänge: 52 cm
Fahrstil: Hinterrad am Boden und Vollgas. Attacke bergauf, sauber bergab.
Was fährst du hauptsächlich?
Einsatzbereich: Trail, Enduro
Vorlieben bezüglich des Fahrwerks: Gabel straff, Hinterbau effizient
Vorlieben bezüglich des Rahmens: Mittellang und flach
Wo wird das Bike gefahren werden?
– München / Voralpen
– Finale Ligure (24h Rennen)
– Bodenseeraum
Weitere Informationen
Das Dauertestrad ist MTB-News.de von Specialized für den Dauertest zur Verfügung gestellt worden. Weitere Informationen zum Specialized Epic Expert World Cup findet ihr auf der Produktseite von Specialized.
Hersteller-Homepage: Link
Fotos: Tobias Stahl
Text & Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2015
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Der Beitrag Dauertest: Auftakt für das Specialized Epic Expert Carbon World Cup 29 ist auf MTB-News.de erschienen.