
Rotwild hat auf den Eurobike Media Days verschiedene Modelle der neuen, “X” getauften Baureihe präsentiert. Das Ziel der neuen Plattform: Basierend auf einer Rahmenform können von Rotwild verschiedene Bikes umgesetzt werden, die alle über 150 mm Federweg vorne und 145 mm Federweg am Hinterbau verfügen sollen. Wir haben uns die Prototypen angeschaut und einen ersten Fahreindruck gewonnen.
Rotwild Generation X
Das Konzept
Mit der Generation X will Rotwild eine neue, flexible Rahmenplattform ins Leben rufen. Was Flexibilität dabei bedeutet, erklärt man uns bei Rotwild am Beispiel des Rotwild R.X und den folgenden Beispielen:
- Laufradgröße: Hier kann wahlweise 27,5″ (Modell “Trail”) oder 27+ (Modell “Traction”) genutzt werden.
- Kettenstrebenlänge: Ebenfalls flexibel ist die Hinterbaulänge. Das Trail-Modell kann über ein Inlay-System mit kurzem oder langem Hinterbau (422,5 oder 435 mm) gefahren werden, bei den Plus-Laufrädern entfällt die kurze Option durch den größeren Durchmesser der Räder.
- Lenkwinkel: Über einen Winkelsteuersatz kann ab Werk der Lenkwinkel zwischen 0 und +/- 1,5° verändert werden
- Antrieb: Hier wird es wirklich spannend, denn die Antriebsart kann variiert werden. Das Rotwild gibt es auch in einer Variante mit im Unterrohr integriertem Brose-Antrieb inklusive Akku
Mit dieser Basis will Rotwild eine vielseitige Plattform generiert haben, die die aktuellen Trends (Elektrifizierung, Plus-Größen) aufgereift, ohne sich auf sie festzulegen. Weitere erwähnenswerte Punkte an den Bikes:
- Interne Zugverlegung
- Boost 148 mm Achsstandard am Hinterrad
- E-Type Sideswing Umwerfer
- Doppelreihige Lager am Horstlink
Video
Mit dem folgenden kurzen Video stellt Rotwild die neue Generation X vor:
Rotwild R.X1 FS Geometrie
S | M | L | XL | |
---|---|---|---|---|
Sattelrohrlänge | 400 | 435 | 475 | 510 |
Oberrohrlänge | 560 | 595 | 610 | 634 |
Kettenstrebenlänge | 422,5 // 435 | 422,5 // 435 | 422,5 // 435 | 422,5 // 435 |
Tretlagerhöhe | 337,5 | 337,5 | 337,5 | 337,5 |
Lenkwinkel | 67° | 67° | 67° | 67° |
Sitzwinkel | 74° | 74° | 74° | 74° |
Stack | 591 | 600 | 610 | 619 |
Reach | 400 | 423 | 450 | 475 |
Das Bike gibt es in vier Größen (S/M/L/XL) und vier Ausstattungsvarianten – die Preise beginnen dabei bei 3.499 EUR für das Comp-Modell, die teuerste Ausführung ist das “Edition” genannte Top-Modell zum Preis von 6.999 €. Folgende Ausstattungs-Highlights finden sich beim Rotwild R.X1 FS Comp:
- Fox 34 Float 150 Fit4 Performance,
- Shimano SLX / XT Mix Antrieb und Bremse
- DT-Swiss M 1900 Spline LRS
- Kindshock 150mm Variostütze
Die Rotwild X+ Variante mit Brose Antrieb kommt in den drei Ausstattungen Pro, Evo und Edition und kostet von 5.999 EUR bis 8.999 EUR. Alle Bikes sollen ab November diesen Jahres verfügbar sein.
Erster Eindruck zum Rotwild R.X1 FS Traction mit Plus-Bereifung:
Die Eurobike Media Days versprechen, die neu vorgestellten Bikes auch in der Praxis bewegen zu können. Und im Gegensatz zum leidigen Demoday der Eurobike, bei dem kein wirkliches Mountainbike-Gelände geboten werden kann, hat es in Kirchberg einige sehr gute Möglichkeiten für einen ersten Fahreindruck mit dem neuen Rotwild R.X1 FS gegeben – also ab auf den Fleckalm-Trail. Dieser war durch die vorangegangene Enduro-EM ordentlich ausgefahren – für mich als eher langsamen Fahrer aus dem Mittelgebirge waren die teils wurzelig-steilen Passagen also beste Voraussetzungen, um den Versprechungen der mittel-dicken Reifen auf den Zahn zu fühlen.
Mein Fazit nach einer Abfahrt: ich habe mich auf dem Bike auch dank der breiten Bereifung sehr wohl gefühlt. Der Komfortgewinn durch das große Reifenvolumen und das Plus an subjektiver Sicherheit durch die größere Traktion gegenüber normalen Reifen ist beachtlich. Feuchte Wurzeln gehen schräg über den Trail? Einfach drüber, kein Problem. In dieser Hinsicht hat der Fahreindruck durchaus die Ankündigungen des Rotwild-Teams bestätigt.
Trotz der dicken Reifen habe ich jedoch eher das Gefühl gehabt, auf einem “normalen” Mountainbike und nicht auf einem Fatbike unterwegs zu sein. Was durchaus positiv ist. Wer schnell, aggressiv oder auch sehr aktiv fährt, dem könnten die dicken Reifen zu viel sein und den Kontakt zum Untergrund allzu sehr unterbinden. Daher mein Tipp: bilde dir dein eigenes Urteil – am besten bei Gelegenheit die Plus-Größe mal Probe fahren und ausprobieren, ob es zum eigenen Fahrstil passt oder nicht.
Eine weitere Erkenntnis am Rande – Magura MT7 ist die Macht! (Magura MT7 Test)




Weitere Informationen
Website: www.rotwild.de
Text & Redaktion: Thomas Paatz | MTB-News.de 2015
Bilder: Thomas Paatz
Der Beitrag Rotwild Generation X: neue, flexible All-Mountain-Plattform ist auf MTB-News.de erschienen.