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Rose Bikes 2016: dass Kirchberg im Tirol beste Bedingungen zum Testen sportlicher Fahrräder bietet, hat sich inzwischen herum gesprochen. Bei den Eurobike Media Days nutzte auch Rose Bikes die Nachbargemeinde des mondänen Kitzbühel, um den Medien erste Highlights des Jahrgangs 2016 vorzustellen.
Im Mountainbike-Segment drehen sich die großen Neuheiten bei Rose Bikes um die Themen 27,5 Zoll, Enduro, E-Mountainbikes und Plus-Radgrössen. Mit dem Uncle Jimbo hatten die Bocholter schon 2015 ein Modell mit 27,5 Zoll-Rädern und 160 mm Federweg am Start, das als All Mountain- wie als Enduro-Flitzer aufgebaut werden konnte. Rennorientierte Enduro-Piloten bemängelten am Uncle Jimbo aber, dass sich das Bike bei hohen Tempi etwas unruhig verhält. Aus diesem Grund wird für 2016 ein neues, Rose Pikes Peak genanntes Enduro nachgeschoben.
Rose Pikes Peak 2016: Enduro-Bolide für Renneinsätze
Ausgehend von den Wünschen der Team-Fahrer macht die Einführung des «Pikes Peak» als zusätzliches All-Mountain- und Enduro-Modell Sinn. Je nach verbautem Dämpfer bietet dieses hinten 150 oder 165 Millimeter Federweg. Aber im Unterschied zum Uncle Jimbo, das Rose Bikes nur mit einem Rahmen aus Aluminium anbietet, wird das Pikes Peak ausschließlich mit einem Carbon-Rahmen erhältlich sein. Als erstes vollgefedertes Modell von Rose Bikes mit Kohlefaser-Rahmen wird sich das «Pikes Peak» somit schon preislich über dem Uncle Jimbo einreihen. In Kirchberg stand jedoch erst ein Prototyp mit Aluminium-Rahmen für Fahrtests zur Verfügung.
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Ein Blick auf die Geometrie-Daten zeigt, dass sich das Pikes Peak nicht nur beim Rahmenmaterial deutlich vom Uncle Jimbo unterscheidet: Um für die nötige Laufruhe bei hohen Geschwindigkeiten zu sorgen, beträgt der Radstand bereits in der Rahmengröße Medium fast 1.200 Millimeter – und das trotz Kettenstreben mit nur 430 Millimetern Länge. Der steile Sitzwinkel und der großzügig bemessene Reach sollen für eine mittige Position über dem Bike sorgen, dank der man genügend Druck auf den Lenker bringen soll.
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Reserven fürs Grobe und variable Geometrie
In engen Abschnitten und Kurvenkombinationen verlangt das Pikes Peak dafür nach einer aktiven Fahrweise. Je schneller die Gangart und je ruppiger das Geläuf wird, desto stoischer sollte der jüngste Wurf von Rose Bikes auf der Piste liegen – und damit viel Sicherheit vermitteln. Großzügig dimensionierte Drehpunkte und Lager sollen zusammen mit der Boost-Hinterradachse mit 148 mm Einbaubreite für satte Steifigkeitsreserven und ein entsprechend präzises Handling sorgen.
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Wie es sich für ein modernes Allmountain- und Enduro-Bike gehört, ist der Rahmen des «Pikes Peak» für Antriebe mit nur einem Kettenblatt ausgelegt, ein Umwerfer ist nicht vorgesehen. Auch die Leitung einer Vario-Stütze mit innenliegender Anlenkung lässt sich sauber und aufgeräumt verlegt. Die spannendste Neuheit am «Pikes Peak» steckt aber gleich über dem Tretlager und nennt sich Pro Geo. Mit Hilfe eines 6er-Sechskantschlüssels (beim Prototypen ist es noch einer 8er-Inbus) lässt sich die untere Federbein-Aufnahme einfach und rasch in eine von vier Positionen bewegen.
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Das Kürzel ProGeo steht für Progression und Geometrie, und damit lässt sich nicht nur die Geometrie des «Pikes Peak» rasch auf verwinkelte oder auf schnelle Strecken einstellen, sondern auch die Progression der Hinterrad-Federung. Das Ganze erinnert vom Konzept her an die Ride9-Einstellung an manchen vollgefederten Modellen von Rocky Mountain. Das Pro Geo-System von Rose Bikes weist aber keine losen Bauteile auf, die man im Gelände verlieren könnte, und lässt sich zudem mit nur einem Werkzeug rasch verstellen. Das schweizer Bike-Magazin “Ride” bietet einen kurzen Videoclip, in dem Mountainbike-Chefentwickler Max Sistenich die Funktion des Systems demonstriert.
Rose Count Solo und Uprising: optimierte Geometrien für die Alu-Hardtails
Nachgearbeitet hat Rose Bikes bei den Geometrien der beiden Aluminium-Hardtails Count Solo (27.5 Zoll) und Uprising (29 Zoll). Beide Modelle kommen ab der Saison 2016 mit einer 12 x 142 mm Steckachse am Hinterbau. Die Zugführung wurde für Shimanos neue Sideswing-Umwerfer optimiert. Das Schaltauge ist nun mit denjenigen an den vollgefederten Modellen identisch und die Postmount-Aufnahmen sind nun ein Teil der mit dem Rahmen verschraubten Ausfallenden.
Beim Count Solo sorgen nochmals kürzere Kettenstreben für ein agileres Handling. Bei den Rahmengrößen XS und S hat Rose Bikes das Tretlager für ein Plus an Schrittfreiheit nochmals etwas tiefer gelegt, und der Lenkwinkel fällt beim XS-Rahmen um ein Grad flacher aus, damit sich Zehen und Vorderrad nicht in die Quere kommen. Dank kürzerem Steuerrohr, kürzeren Kettenstreben und längerem Oberrohr präsentiert sich das Uprising für 2016 sportlicher, aber noch immer tourentauglicher als die Carbon-Hardtails von Rose Bikes.
Soul Fire ab 2016 auf größerem Fuß
Einen Monat vor der Eurobike waren noch nicht alle neuen Modelle für Fahrtests bereit. So stand der Freerider Soul Fire, der ab der Saison 2016 auf 27.5 Zoll-Laufrädern rollt, in Kirchberg noch nicht zum Testen zur Verfügung. Die größeren Laufräder sind nicht die einzige Neuerung am Soul Fire: Auch die Geometrie wurde modifiziert, um den aktuellen Trends zu entsprechen. Konkret fällt das Oberrohr etwas länger und der Lenkwinkel um ein Grad flacher aus.
Zudem versprechen eine Boost-Hinterachse und die größer dimensionierten Lager ein nochmals steiferes Chassis – die Achse des Haupt-Drehpunkts weist einen Durchmesser von 25 Millimetern auf. Die Kinematik hat Rose Bikes konsequent auf Antriebe mit nur einem Kettenblatt und einer Kettenlinie von 52 mm ausgelegt. Durch Umhängen des Federbeins an der Umlenkwippe lässt sich der Federweg am Heck auf 180 oder 190 Millimeter einstellen.
Erstes E-Mountainbike gleich auf Plus-Reifen
Mit einem E-Mountainbike mit drei Zoll breiten Plus-Schlappen hat Rose Bikes eine weitere, spannende Neuheit am Start, die ein ähnliches Konzept wie das erst kürzlich vorgestellte Scott E-Genius Plus verfolgt. Dieses Modell wurde in enger Kooperation mit ContiTech entwickelt. Neben dem kompakten, nur 3.4 Kilogramm schweren ContiTech Drive System-Mittelmotor ist auch die Batterie mit einer Kapazität von stolzen 612 Wh direkt das massive, gebogene Unterrohr des Rahmens integriert und mit einem Schloss von Abus gegen Diebstahl gesichert.
Besonders stolz ist man bei Rose Bikes darauf, dass die Kettenstreben des «E-MTB +» dank eines aufwändig gefertigten Yokes mit 458 Millimetern relativ kurz ausfallen – sicher für ein E-Mountainbike mit Mittelmotor und Plus-Bereifung. An Stelle der drei Zoll breiten 27.5 Zoll-Reifen lassen sich am «E-MTB +» übrigens auch 29 Zoll-Laufräder verbauen. So lassen sich die Effizienz und Spritzigkeit steigern – aber auf Kosten der Reserven für grobes Geläuf. In Kirchberg war leider erst ein nicht fahrbarer Prototyp zu bewundern, der weitgehend aus im 3D-Drucker gefertigten Teilen bestand.
Spätestens Ende August an der Eurobike sollten das Pikes Peak mit Carbon-Rahmen, das Soul Fire mit den 27.5 Zoll-Laufrädern und das E-MTB + als serienreife Neuheiten am Start sein.
Weitere Informationen
Website: Rose Bikes
Text & Redaktion: Laurens van Rooijen | MTB-News.de 2015
Bilder: Balz Weber
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Der Beitrag Rose Bikes 2016: Pikes Peak Race-Enduro, Plus-Bike mit Conti-Antrieb ist auf MTB-News.de erschienen.