
Seit 2013 surft ION die Bike-Trails mit Bekleidung und Protektoren. In der kurzen Zeit haben die Münchner kräftig Gas gegeben – und das Pedal wird auch 2016 voll durchgedrückt. Wir haben uns bei einem Hausbesuch die neuen Sachen angeschaut – und plötzlich war da dieser Rucksack…
Da sieht man sich also ausgiebig die wirklich ambitionierte 2016er Bekleidungskollektion von ION an (Bericht folgt), bekommt die neuen Protektoren vorgestellt und betrachtet die 12 Langfingerhandschuhe. Kopf und Schreibblock sind voll, man stellt sich auf eine frische Tasse Kaffee ein – doch dem stellt sich ein junger Mann in den Weg. Er heiße Robs, lächelt er, und er hoffe, er sei nicht zu spät. Man will „Doch!“ sagen, aber dann entdeckt man die Rucksäcke in seiner Hand und sagt stattdessen: „Da steht ION drauf!“
Die Katze ist aus dem Rucksack: ION bringt 2016 seine ersten Rucksackmodelle auf den Markt. Es sind zwei Rucksäcke mit optionalem Rückenprotektor namens Transom und Rampart mit jeweils zwei unterschiedlichen Volumen und jeweils in den Größen S/M (150 – 175) / L/XL (170 – 195).
Was in ihnen steckt:
Die Rückenplatte von dem deutschen Protektorenspezialisten SAS-TEC. ION setzt bereits in der Protektorenlinie auf SAS-TEC und auch Deuter verwendet das Schutz-Panel der Firma. Dabei handelt es sich um viskoelastischen Schaum, der sich erst beim Aufprall erhärtet. Verwenden kann man ihn immer wieder, weil er nach dem Sturz (der Verhärtung) wieder die ursprünglich weiche Form annimmt und so wieder einsatzbereit ist.
Der Protektor ist nachrüst- und somit auch herausnehmbar. Je nach Einsatz kann man die Packs also auch ohne Schutz verwenden oder das Panel in unterschiedliche Rucksackgrößen einsetzen.
Transom: 16 & 24 Liter
Der Transom ist sicherlich das Flaggschiff in ION’s erster Pack-Linie. Und ehrlich: So was hat man noch nicht gesehen. Er kommt mit einer Rückenkonstruktion, die stutzen lässt. Air Condition nennt ION das System und Produktentwickler Robert Scheibenzuber erklärt: „Was uns immer am meisten, gerade bei Protektoren-Rucksäcken, genervt hat, war das brutale Schwitzen am Rücken. Wir wollten nicht nur eine gute Belüftung, wir wollten fürs Bergauf einen echten Abstand schaffen, so dass der Rücken tatsächlich frei liegt.“
Das funktioniert über ein Ratschensystem am Hüftgurt. Es schiebt den Rucksack so nach hinten, dass er richtig fix aussteht. Berührungspunkt ist nur der Schulterbereich. Für die Abfahrt holt man das Pack dann nah ran, indem man die Ratschen löst und anzieht. Funktioniert haben sie bei der Trockenübung ganz einwandfrei. Der Hüftgurt fühlt sich durch die Konstruktion etwas starr an, aber umschließt die Hüfte trotzdem überraschend gut. Am Rücken: Ein wirklich abgefahrenes Gefühl.
Stabilisiert muss der Rucksack natürlich schon irgendwie werden. Das übernimmt das so genannte V-String Tragesystem. Zwei unter den Schulter-Straps durchlaufende Riemen umschließen den Körper und sind am Pack im oberen Panel zwischen den Schulterblättern verankert. Das lässt sich zudem noch in der Höhe verstellen.
Weitere Features:
- Fixe, verstaubare Helmhalterung (auch für Vollvisier)
- Eine Tool Tasche, die mit einem Klett befestigt ist und die man so auch herausnehmen kann. U.a. praktisch, wenn man sie bei der Reparatur separat neben sich legen will.
- Mesh-Taschen innen
- Seitliche Fixierung für die Schoner
- Das Material an der Front ist extrem robust und leicht waschbar (ein PU-beschichtetes Rip-Stop-Material). An der Seite kommt elastischeres Material zum Einsatz, so dass das Pack bei Vollstopfung noch ein wenig dehnbar ist.
- „Cheers“-Ausgang fürs Trinksystem
- Und: Der Transom steht durch das Ratschensystem wie eine Eins.
Gewicht: laut Hersteller 1760 g (Transom 16)
Rampart 8 & 16
Die kleineren Ramparts verzichten auf das Air Condition-System. Sie richten sich laut Robert „eher an diejenigen, die nicht großartig bergauf fahren – auch schon von der Größe her.“ Sie sind kompakte, leichte Abfahrtspacks, die sehr clean wirken. Und wohl auch einfach zu ‚cleanen’ sind: Bei Rampart wie Transom hat ION außen nur längsverlaufende Reißverschlüsse seitlich platziert und keine mittigen Taschen mit quer verlaufendem RV. Warum? Weil sich darin erfahrungsgemäß mehr Schmutz sammelt.
Weitere Features:
- Fixe, verstaubare Helmhalterung (auch für Vollvisier)
- Mesh-Taschen innen
- Seitliche Fixierung für die Schoner
- Fach für die Trinkblase
Gewicht: laut Hersteller (also Robert) 1100 g (Rampart 8)
Fazit: ION’s Kollektionserweiterung mit Rucksäcken ist sinnvoll und war auch fast schon zu erwarten. Überraschend ist, dass die Münchner gleich mit einer solch wirklich komplett neu gedachten Konstruktion auf den Markt treten. Das spricht für ihren Mut und ihr Selbstvertrauen. Uns freut es, weil wenn man eines nicht braucht, dann CopyPaster. Wie sich die Packs draußen schlagen, werden wir sehen, wenn es die ersten testwürdigen Muster gibt.
Vielleicht auch noch erwähnenswert: Die Konkurrenz weiß schon Bescheid. Deuter war bereits auf einen Kaffee zu Besuch und EVOC-Chef Holger steht mit dem ION-Team sowieso im engen Kontakt. Harmonie und Ansporn in der Branche – so soll’s sein!
Preise
- Rampart 8: 109,95 €
- Rampart 16: 129,95 €
- Transom 16: 179,95 €
- Transom 24: 199,95 €
- Protection Spine Plate SAS-TEC: 29,95 €
Der Beitrag ION 2016: Bike-Rucksäcke mit innovativem Belüftungssystem ist auf MTB-News.de erschienen.