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Angesehen: Cam Zink Dokumentation “Reach for the Sky”

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Wir haben uns die Cam Zink Dokumentation „Reach For The Sky“ angeschaut – sie portraitiert das Leben von Cameron Zink, der vor allem für seine Angst-einflösenden Einzelaktionen, Siege bei der Red Bull Rampage oder dem Crankworx Festival in Whistler bekannt ist.

# Einer dieser Cam Zink Momente - ein massiver 360-Drop bei der Red Bull Rampage

Der Film

Ich will ganz ehrlich sein: Cam Zink ist mir nicht gerade sympathisch. In meiner Wahrnehmung fährt er regelmäßig auch in Wettkämpfen über seinem Level, kann spektakuläre Einzelaktionen durchziehen, aber bringt kein ganzes Paket zustande. Das reicht dann für aufsehenerregende Fotos, aber eben auch für jede Menge Stürze und folglich nicht zum größten Erfolg. So dachte ich. Dann habe ich mir Ryan Cleeks Dokumentation angeschaut – und lag wohl nicht ganz richtig, was Cam Zink betrifft.

Die Dokumentation konzentriert sich auf Cams Geschichte und im Wesentlichen auf seine Rampage-Teilnahmen sowie seinen Weltrekord-Backflip. Und diese Dokumentation ist ganz anders als alle anderen Bike-Filme, die ich in den letzten Jahren gesehen habe. Das liegt – naturgemäß – am Dokumentarstil und den vielen Interview-Segmenten, aber auch an der Machart insgesamt: Ultra-Slowmotion-Überdruss und Epic-Blah-Blah gibt es nicht, stattdessen alte und neue Aufnahmen, die so viel näher am Geschehen dran sind, dass es eine wahre Freude ist.

# Beste Freunde - Zink und Strait
# War da schon alles klar? - der kleine Cameron
# Cam Zink mit seinem großen Bruder - das Idol: Shaun Palmer

Mit 1:14 h ist der Film erheblich länger als eigentlich alle der stark überbewerteten Filme der letzten Zeit (wie etwa UnReal oder Ashes to Agassiz), und dennoch nie langweilig: Es geht direkt los, Flashbacks wechseln sich mit aktuellen Aufnahmen, und obwohl die Storyline nicht ganz perfekt gelungen ist: Bei diesem Film kommen zwangsläufig Erinnerungen an die Anfänge des Slopestyle-Sports hoch. Wenn Kurt Voreis über die gemeinsame Zeit mit Zink beim Santa Cruz Syndicate erzählt, wenn Eric Carter gemeinsame Lebensabschnitte skizziert, da ist es wie früher, als NWD und Kranked Jahr für Jahr für Stimmung sorgten. Unverblümt erzählt Zink im Anschluss, wie ihn manche Sponsoren schlicht fallen ließen, weil er verletzt war, und wie unfassbar oft er am Ende seine Reisekosten selbst bezahlen musste – ein nüchterner, kurzer Blick hinter die Kulissen des Profi-Sports.

# "Oh my god, oh my god" - Cam Zink fliegt am Canyon Gap viel zu weit.
# Angsteinflösend - Cam Zinks Verlobte schaut ihm bei der Arbeit zu
# Regelmäßiger Gast - Reach for the Sky begleitet Cam auch bei seinen Krankenhaus-Aufenthalten.

Einen ganz aktuellen Bezug erweckt der Film vor dem Hintergrund der Rampage-Diskussionen der letzten Wochen. Die Filmer sind dabei, als Zink im Krankenhaus liegt und versucht, den Ärzten klar zu machen, warum er im Finale fahren muss. Sie sind auch dabei, als Zink das Canyon Gap meilenweit überfliegt und böse zu Boden geht. Sie sind auch dabei, als Zink seinen Backflip vom Oakley Sender springt, zeigen seine Verlobte mit dem Kind, als er ihr sagt, dass er hofft einen zweiten Lauf zu bekommen – der ganze Rampage-Wahnsinn wird aus Fahrer- und Zuschauerperspektive so nah, so greifbar gezeigt, und es wird völlig klar: Cameron Zink ist absolut entschlossen, absolut fokussiert, resolut: Sein Mountainbike zu fahren, Wettkämpfe zu gewinnen – unabhängig aller Risiken, unabhängig aller Preisgelder.

Neben viel Text gibt es übrigens auch Musik – Rock-Musik!

# Weltrekord - ein Backflip über 30 m. Die größte Herausforderung: Das ganze auf den Punkt, live für die Fernsehübertragung durchzuziehen.

Trailer

Fazit

Egal ob man nun Cam Zink Fan oder Nicht-Fan ist, diese Dokumentation ist absolut sehenswert und aufschlussreich – nicht nur über die Geschichte von Cam Zink, sondern auch die Entstehung des Freeride/Slopestyle-Sport. Ryan Cleek ermöglicht hier einen Blick hinter die Live-Streams und Hochglanzfotos, auf die Motive, die Hürden und die Determination der Profi-Sportler. Eine willkommene Abwechslung zu den üblichen 4K-Epic-Slow-Motion Filmen – sehenswert!

Jetzt anschauen

Wer sich den Film anschauen möchte: Aktuell gibt es den Film bei Vimeo ondemand und als Download, im Deutschen iTunes-Store wird der Film in Kürze hier verfügbar sein.

Cam Zink “Reach For The Sky” | Drehbuch, Produktion und Regie: Ryan Cleek | In Zusammenarbeit mit: YT, Oakley, Deity und SRAM

Der Beitrag Angesehen: Cam Zink Dokumentation “Reach for the Sky” ist auf MTB-News.de erschienen.


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