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Spotcheck Whakarewarewa & Skyline Bikepark: Trails, Trails, Trails

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Rotorua – spätestens seit 2015, als hier beim Crankworx die Weltelite des Enduro-, Downhill- und Slopestyle-Sports zu Gast war und um die Wette fuhr, flog und pedalierte, sollte dieser Ort jedem Mountainbiker ein Begriff sein. Doch der Ort hat noch weit mehr zu bieten, als die Livestreams und Fotostories (zur EWS Rotorua Fotostory) zeigen konnten.

Der Ursprung der Mountainbike-Szene von Rotorua sind nämlich nicht die Slopestyle-Hügel und die mit einer Gondel erreichbare Downhillstrecke, auch nicht der inzwischen verfallene 4X-Parcours von der WM 2006. Es ist ein Trailnetzwerk im Wald, nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt. Zusätzlich bietet die Stadt seit kurzem einen eigenen Bikepark – erst der zweite in Neuseeland, aber wenn er so weiter macht, wird er schnell zu den richtig guten gehören.

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# Rotorua - samt See, Gondel und Luge-Strecke (Spaßig!)

Whakarewarewa Forest

Wer den Maori-Namen nicht aussprechen kann, kann auch einfach von den „Redwoods“ sprechen – der Wald etwas südlich von Rotorua ist das Herz der Mountainbikewelt in Rotorua. Bereits Ende der 1980er, gerade als die ersten Mountainbikes aus den USA nach Neuseeland kamen, wurden hier im Wald die ersten Trails gebaut. Diese wurden zunächst für Wanderer angelegt – und zwar von Häftlingen. Nur wenige Jahre später, als sich Mountainbikes langsam etablierten, wurden die ersten Bike-spezifischen Trails angelegt. Diese lange Geschichte schlägt sich in der Art der Trails nieder: Während viele unserer Wege, etwa in den Alpen, ursprünglich dazu gedacht waren, Orte miteinander zu verbinden und deshalb eine möglichst kurze, einfache oder sichere Verbindung herzustellen, handelt es sich hier ausschließlich um Bike-Wege. Das heißt: Diese Pfade haben keinen anderen Sinn und Zweck als Spaß auf zwei Rädern. Deshalb führen die Trails häufig nirgendwohin, schlängeln sich wie Achterbahnen auf wenig Fläche in die Länge, gehen auf und ab.

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# Whakarewarewa Forest - intermediate Trails erlauben es, fast jedem Fahrkönnen Spaß zu bereiten.
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# Nicht sonderlich anspruchsvoll - aber sehr kurzweilig

Die Bodenbeschaffenheit im Redwood Forest ist ebenfalls erheblich anders als in Mitteleuropa: Geologisch gesehen ist der Erdboden äußerst jung, Rotorua liegt mitten auf einer vulkanisch hoch aktiven Zone, im gesamten Ort dampft es aus Löchern im Boden, Geysire zischen in die Höhe, Bäche haben gern mal 40°C. Der Boden unter den Ende der 1880er angepflanzten kalifornischen Sequoias ist dagegen das Ergebnis eines ziemlich alten Mischwaldes, und er ist sowohl rötlich braun als auch unfassbar weich. Keine Steine, nur eher schlanke Wurzeln – die meisten einheimischen Bäume und Palmen werden kaum höher als 7 m. Perfekte Bedingungen, um mit wenig Aufwand Singletrails anzulegen. Das Ergebnis der Bauarbeiten sind außerdem fast zwangsläufig ziemlich einfache Trails, denn das Gelände ist auch größtenteils nicht außerordentlich steil.

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# Die "Straße" ist nicht gerade ein Prachtstück - das macht die Busse holprig und gemütlich
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# 30 Biker passen in jeden Bus - trotz 4 Bussen ist im Sommer an Wochenende Warten angesagt
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# Wann die Busse fahren, wird Tag für Tag per Facebook bekanntgegeben

Kein Wunder also, dass auf den klar und deutlich mit leicht, mittel und schwierig gekennzeichneten Trails – etwa 90 % fallen in die Kategorien leicht und mittel – auch viele Gelegenheits-Biker und Nicht-Biker unterwegs sind. Rotorua ist berühmt fürs Mountainbiken, also probieren viele Touristen hier den Sport aus; sitzen mit Laufschuhen auf Leihbikes und sammeln ihre ersten Erfahrungen in Steilkurven und Flowpassagen. Vom 5-jährigen bis zum 80-jährigen, das Publikum ist bunt und jeder scheint seinen Spaß zu haben.

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# Wer ne Bike-Pause braucht - kann sich geothermale Anomalien angucken

Rotorua ist für seine Flowtrails berühmt – und das ist der Grund, warum in den letzten Jahren fortgeschrittene Fahrer fern blieben und andere Orte bevorzugten: Technischere Trails, steinigeres Terrain. Doch auch vor Ort gibt es nicht wenige ziemlich fortgeschrittene Fahrer, und sie haben in den letzten Jahren das Defizit schwieriger Trails wettgemacht. So waren im März ´15 einige Fahrer bei der EWS ziemlich verwundert, als sie bereits auf der ersten Stage mit ziemlich anspruchsvollem Gelände konfrontiert wurden: Steil und extrem wurzlig. Die neue Generation Trails führt zudem weniger auf und ab, sondern versucht möglichst stetig bergauf und bergab zu gehen – längere Abfahrten sind in Mode.

Wer möglichst viele der Trails fahren will oder einfach nur Abfahrts-Höhenmeter sammelt, der kann sich etwa 180 hm mit dem ausrangierten Schulbus shutteln lassen. Für Einheimische kommt die 200er Karte ziemlich günstig, und auch wenn die Fahrt holprig und eher langsam ist, so ist der Bus eine äußerst gesellige Art und Weise, auf den Berg zu kommen. Gerüchte über einen Sessellift halten sich hartnäckig, gerade wenn im Sommer die 4 Schulbusse nicht hinterher kommen und sich lange Schlangen an der Haltestelle bilden. Doch ob die Landbesitzer ihre Grundstücke für ein solches Projekt hergeben, ist äußerst fraglich – und so werden die Redwoods wohl noch länger mit einem geselligen Bus ausgestattet bleiben.

Wer also nach Rotorua kommt: Für die Redwoods sollte man Zeit mitbringen (über 150 km Singletrails!) und die Augen offen halten: Die offiziellen Karten enthalten nicht alle Trails, die es im Wald gibt – einige der besten fehlen, ein Schelm, wer da was Böses denkt…

Skyline Bikepark

Seit zwei Saisons gibt es am anderen Ende der Stadt ein weiteres Angebot für Mountainbiker – für Downhiller, für Freerider, aber auch für Erstlinge. Denn: Die Empire of Dirt Crew, die für den Bau der Trails verantwortlich war und ist, hat sich zuerst auf einfache Flowtrails konzentriert. So sind die meisten, komplett planierten, Trails hier ziemlich einfach – doch das ändert sich gerade. Viele der Strecken werden von der 3-köpfigen Pflegecrew nicht nur in Stand gehalten, sondern mit schwierigeren Hindernissen ausgestattet. Sprünge werden größer, Holzrampen gebaut, neue Streckenvarianten hinzugefügt.

Wer mit der Gondel den Berg hinauf fährt – die Fahrt dauert bei voller Auslastung nur 4 Minuten, weil die Gondel nicht bis zum Gipfel fährt – der wird von oben auf Kelly McGarrys Werk schauen: Der Slopestyle-Kurs des Crankworx Festival steht abgedeckt und konserviert, ungenutzt und gigantisch groß am Fuß des Berges. Nur etwas weiter oben folgt die Downhill-Strecke, die auch als letzte Stage der EWS genutzt wurde. Sie ist leider nicht für die Öffentlichkeit fahrbar, weil der untere Teil als Weidefläche genutzt wird. Doch manchmal, wenn die Tiere auf anderen Wiesen weiden, werden die Gatter geöffnet und man kann sich das Crankworx-Feeling gönnen, sprich: Sich ein Bild davon machen, wie steil, wie ausgebombt, wie fies die Strecke in Realität ist, die im Livestream ziemlich durchschnittlich aussah.

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# Je weiter man sich von der Liftschneise entfernt - desto spaßiger und naturbelassener werden die Trails
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# Unterwegs auf Sprint Warrior
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# Der Slopestyle-Parcour ist... - ... groß!

Für diese Saison arbeitet das Park-Personal an einer weiteren Strecke, die wir vor ihrer Eröffnung exklusiv ausprobieren konnten. Die ehemals einfachste Strecke wurde als zu einfach und langweilig eingestuft und wurde in einen Giant Jumptrack umgebaut, riesige Steilkurven, weite Tables, ein Hauch A-Line. Leider wird der Boden in Zukunft nicht mehr so lose sein, wie wir ihn vorfanden – dafür wird er besser rollen und so die Sprünge noch leichter aneinander reihen. Aber fest steht: Die Strecke ist die bis dato anspruchsvollste des Parks: auch wenn fast jeder Sprung als Table ausgeführt ist, die Tables sind mächtig weit, hier ist Airtime angesagt.

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# Noch ist der Trail geschlossen - doch in Kürze wird aus Simple Jack der spaßigste und größte Jumptrack des Skyline Bikeparks geworden sein.
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# Die Tables sind teils ziemlich weit - aber besser gebaut als die bisherigen Strecken
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# Sprünge und Kurven - ein bewährtes Rezept, gut umgesetzt

Das Problem ist: Ohne den neuen Simple Jack wäre es im Skyline Bikepark schon nach einem halben Tag ziemlich langweilig geworden, denn auch wenn es tatsächlich mehr Varianten gab als auf der offiziellen Bikepark-Karte verzeichnet: Sie sind allesamt eher kurz, teilen sich alle den gleichen Einstieg und das selbe Ende, und viele Passagen sind nicht ideal gelungen. Aber: Es wird an den Trails gearbeitet, und die neuesten Trails fahren sich wesentlich harmonischer als die Erstlingswerke. Für einen halben Tag also durchaus lustig, aber nichts für mehrere Tage – da überzeugen die jahrzehntealten Trails in den Redwoods deutlich mehr.

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# Gigantische Steilkurven - im Hintergrund die Überfahrt / Flugschneise der Downhillstrecke.

Rainbow Mountain

Kürzlich hatte ich den Trail hier schon beschrieben – er ist einfach fantastisch.


Weitere Informationen

Website: www.skyline.co.nz/rotorua/Mountain_Biking
Text & Redaktion: Stefanus Stahl | MTB-News.de 2015
Bilder: Stefanus Stahl

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Der Beitrag Spotcheck Whakarewarewa & Skyline Bikepark: Trails, Trails, Trails ist auf MTB-News.de erschienen.


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