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Aufklärung und Annäherung statt Frontenverhärtung – wann kommt ein runder Tisch in Baden-Würtemberg?

Wie sehr ein runder Tisch in Baden-Württemberg notwendig ist, zeigte gestern der Artikel “Freizeit: Wegewarte contra Mountainbiker” im Reutlinger General-Anzeiger. In einer sehr einseitigen Darstellung wird die Sicht eines Wanderers gezeigt, welcher in seiner Freizeit ehrenamtlich die Wege pflege. Durch die aktuelle, DIMB-angeregte Diskussion um die Streichung der 2-Meter-Regelung sehen die Gruppe der sogenannten Wegewarte die Früchte ihrer Arbeit in Gefahr.

Die Titelwahl selbst teilt die Freizeitsuchenden direkt unvereinbar in zwei Lager – danach folgen in knapp 1000 Wörtern Darstellungen, wie unvereinbar das Thema Mountainbike und Wandern sei. In welcher Art und Weise, darüber macht man sich am besten selbst ein Bild unter diesem Link. Zwei Auszüge aus dem Reutlinger General-Anzeiger:

“Ihre Stollenreifen graben sich in den nassen Boden und ziehen eine Rinne, die 15 Meter den Weg entlang läuft.”

“Wer als Gruppenführer auf Radtouren nicht wenigstens einen »Singletrail« in steilem Gelände vorweisen kann, gilt als Altherrenfahrer und muss nächstes Mal zuhause bleiben.”

Wenn man einem der Kommentare auf der Facebook-Seite des GEA Glauben schenken kann, wurde eine Hilfe bei der Wegepflege durch Mountainbiker abgelehnt. Wenn dies stimmt, deckt sich das mit der Einstellung der Grünen in Baden-Würtemberg und ihrer Aussage, dass trotz der Vielzahl an Unterschriften “kein Handlungsbedarf” bestehe.

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# Ergebnis der DIMB Petition für die Streichung der 2m-Regelung

Man kann hier nur immer wieder das Beispiel in Hessen anführen, bei dem zuerst ein weitreichendes Bikeverbot beschlossen werden sollte, aber später eine gute Einigung aller Parteien zustande kam. Dass es auch medienseitig anders geht, zeigt der Fahrradblog “Velophil” aus Zeit Online, der sich im Artikel “Zwei-Meter-Regel: Stuttgarter Landesregierung sitzt Konflikt aus” mit der Thematik auseinandersetzt.

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# MTBs erwünscht: “Share the trail” lautet das Motto!

Zwei Beispiele aus beiden Artikeln zum Schluss. Der Reutlinger General-Anzeiger schreibt:

“Die Senioren der Ortsgruppe Öschingen können davon ein Lied singen. Sie nahmen sich den »HW1« vom Hirschhäusle zum Bolberg vor. Ihr Anliegen war es, den alten Weg wieder so herzurichten, wie er früher war. An den steilen Stellen, wo es rutschig ist, zogen sie mit viel Mühe Stufen ein und versahen den Weg mit einem kunstvollen Wegzeiger – »mit viel Liebe gemacht«, sagt Stolz. Heute ist davon nicht mehr viel zu sehen. Seit Mountainbiker den Weg entdeckt haben, fahren sie dort – in vier Kehren die Alb hinunter und am Schluss mit Vollgas über die Stufen. Ergebnis: Die Stufen sind nicht mehr vorhanden. »Jetzt ist dort wieder die gleiche Schleifetze wie früher.”

Ganz anders klingt es im Fahrradblog auf Zeit Online:

“Im Oktober haben elf Mountainbiker den Schwarzwaldverein bei einem Arbeitsansatz im Wald unterstützt. Sie stellten gemeinsam eine schwere Bank aus einem Baumstumpf auf und säuberten einen Wanderweg. Im Sommer halfen Mountainbiker der Ortsgruppe Süßen des Schwäbischen Albvereins bei einer Wege-Instandhaltung. Teilnehmer des Mountainbike-Rennens “Schlaflos im Sattel” bedanken sich jedes Jahr bei ihren Gastgeber, der Stadt Weidenthal, mit einem Waldtag. Dann helfen sie Wanderwege freizulegen oder sie räumen den Sportplatz auf, der mitten im Wald liegt.”

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# Rücksichtnahme ist der Schlüssel zu einer gemeinsamen Nutzung – weltweit.

Was sind eure Erfahrungen? Wie wird euch auf dem Trail begegnet oder hattet ihr bereits mit Medien und Behörden im Zuge von Trailgenehmigungsverfahren?

Der Beitrag Aufklärung und Annäherung statt Frontenverhärtung – wann kommt ein runder Tisch in Baden-Würtemberg? ist auf MTB-News.de erschienen.


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