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Transalp Tagebuch: Etappe 2 – Zuerst haben wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu

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Die zweite Etappe von Mayrhofen nach Brixen mit 99,8 km und 2497 hm verwöhnte trotzdem mit traumhaftem Panorama auf dem Pfitscherjoch.

Nach sensationellem Frühstück verließen wir gestärkt für die heutige Etappe das Hotel. Noch nicht so wirklich im Transalp Rhythmus angekommen, hat die Vorbereitung (Evoc Trinkblase füllen, Diskussion über die passende Kleidung, Meinungsverschiedenheiten bei der Wahl der Motivations-Musik am Morgen) heute so lange gedauert, dass Nicola – unsere Transalp Begleiterin und Organisatorin – im Grunde nur noch auf uns beide wartete, um unsere Taschen in den Multivan zu packen.

Beim Einrollen vor dem Start stellte Alex ein enormes Schleifen an der hinteren Scheibenbremse fest. Ein Distanzring ist wohl zu dicht an der Scheibe montiert, was bei jedem Tritt ein ekliges Geräusch versursachte. „Das wird uns die nächsten 100km extrem zermürben“ meinte Alex. Chris sah das etwas optimistischer: „dann brauchen wir beim Überholen schon keine Klingel mehr“. Für Reparaturen war es 15 min vor Start sowieso zu spät. Da mussten wir nun durch!


# Course Craft BIKE Transalp powered by Sigma 2013 Stage 2 Mayrhofen-Brixen 99

Vom Start weg ging es direkt 1.600hm bergauf. Natürlich kassierten wir für Alex‘ Bremse unzählige Kommentare unserer Mitstreiter. Die letzten 500hm ab dem Schlegeisspeicher waren entweder extrem steil oder so verblockt, dass wir des Öfteren Absteigen mussten. Wir ließen es uns aber nicht nehmen, den traumhaften Blick hinunter ins Zillertal und auf das Bergpanorama zu genießen. Auch wenn wir uns heute sehr gut fühlten sind und einige Male fast dazu verleitet wurden das Tempo anzuziehen, blieben wir von der Herzfrequenz im unteren GA2 Bereich. „Achtung, Grün von links“ hieß es dann kurz vor dem Gipfel. Es war Jörg mit Ellen im Schlepptau.


# Aufwärts!

Die Abfahrt hinunter nach St. Jakob gingen wir zuerst einmal gemeinsam an. Mit 50-60km/h raste Jörg die Schotterpiste hinunter, und zwar von Kurve zu Kurve. Unbeeindruckt davon blieb Ellen weiterhin an seinem Hinterrad kleben. Umso beeindruckter wir beide. „Da gehen wir mit“ meinte Alex und flog hinterher. Chris folgte. Nach ein paar Kurven drehte sich Alex um, doch Chris fehlte. Mist. Alex blieb stehen. Es gab nur 2 Möglichkeiten: Defekt am Bike oder Sturz. Es verging keine Minute, da schoss das nächste Team an Alex vorbei. „Dein Kollege hat nen Platten“ riefen sie zu. Zum Glück nur das, Alex lief entgegen während sich Chris bereits um das Bike kümmerte. Blöd nur, dass die Luftpumpe in Alex‘ Rucksack war. Die Co2 Patrone hat in der Hektik nämlich nicht für minimalen Druck im Hinterreifen gesorgt. Alex rannte bergauf und assistierte Chris. Der Schlauchwechsel dauerte länger als gedacht, doch er war behoben nun behoben und wir konnten weiter. Hier ist uns die Hilfsbereitschaft vieler Transalp Teams aufgefallen, die uns ihre Hilfe anboten.

Weiter bergab nahmen wir etwas an Tempo raus um ein weiteren Platten zu vermeiden. Angekommen auf der folgenden Asphaltpiste meinte Chris: „Jetzt müssen wir gut drücken um wieder etwas Anschluss zu finden. Nach etwa 35km hatten wir wieder die Teams erreicht, mit denen wir das Pfitscherjoch hinauffuhren. Wir fühlten uns gut und leisteten lange Führungsarbeit gegen den Wind. Nach einem kurzen Trail bergab hielt Alex plötzlich an. Platten. Nachdem wir 2011 keinen einzigen Plattfuß hatten waren wir etwas überrascht – doch dies gehört zu einer Transalp dazu. Wir bauten unseren zweiten und letzten Schlauch in Alex‘ Hinterreifen ein. Es ging den Trail weiter bergab. Kurz vor dem letzten 300hm Anstieg schrie Chris „Scheiße mein Hinterreifen ist wieder platt“ Da standen wir nun ohne weiteren Schlauch im Gepäck. Wir standen gefühlt Ewigkeiten – wer gibt einem schon einfach so einen Schlauch und erhöht somit sein eigenes Risiko bei einem Platten so dazustehen wie wir beide? Irgendwann war von weitem ein grünes Craft and Friends Team zu sehen. Kerstin und Jörg. Zum Glück wie wir beide auf 29ern unterwegs. Kerstin war so lieb und gab uns ihren Ersatzschlauch.

Nach dieser Aktion waren wir so energiegeladen, dass wir den letzten Anstieg nur noch hinaufflogen. „die beiden da vorne nehmen wir noch mit“. „die beiden auch noch“. „und die auch“ meinte Chris. Das war Schadensbegrenzung auf unsere Art.

Den letzten technisch sehr anspruchsvollen Trail, vor dem wir gestern bei der Streckenbesprechung gewarnt wurden, schoben wir vorsichtshalber hinunter. Das war zu uns zu Heikel. Wir wollten nicht noch einmal nach Schläuchen betteln.

Im Ziel wurden wir wie gestern von Wolfgang, Nicola und den bereits angekommenen Teams – allen voran Slim, Stefan, Gaby und Albert – begrüßt. Unsere Grand Master Felix und Georg waren natürlich schon längst im Hotel ;-)


# Endlich im Ziel

Am Nachmittag war Alex die meiste Zeit damit beschäftigt, seine Bremsen von Shimano Profimechaniker Lukas in Griff zu bekommen. Mit Erfolg. Was wir morgen auch noch angehen werden: Die Reifen auf tubeless umrüsten. So oft wollen wir nicht wieder Schläuche wechseln.

Jetzt gehen wir noch schnell zur Pasta Party. Der Magen knurrt!
Sonnige Grüße aus Brixen
Christian, Alex und das gesamte Craft and Friends Team

Der Beitrag Transalp Tagebuch: Etappe 2 – Zuerst haben wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu ist auf MTB-News.de erschienen.


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