Der europäische Winter hat gerade erst seinen Scheitelpunkt erreicht und schon geht für mich die Rennsaison wieder los: nachdem ich vergangenes Jahr im Herbst meine Freude an Mehrtages-Endurorennen gefunden habe und diese hier mit meinem Live-Berichten auf MTB-News.de mit unseren Usern teilte, habe ich mir für 2014 neue Herausforderungen gesetzt und mich für das Trans-Savoie-Rennen sowie das Andes-Pacifico hier in Chile angemeldet.
# Team Deutschland noch ganz entspannt: Tilmann Schwab (h) und Maxi Dickerhoff (v)
Das Andes Pacifico ist wie die Trans-Provence ein Mehrtages-Enduro-Rennen, das vom Landesinneren Chiles bis hin zum Strand von Valparaiso führt – Valparaiso ist die Stadt, die auch durch das City-Downhillrennen bekannt ist. Nachdem ich vergangene Woche noch beim Schwalbe-Launch in Spanien war, ging alles Schlag auf Schlag. Innerhalb von einem Tag musste das Bike vorbereitet, meine Sachen gepackt und dann auch schon direkt die Reise angetreten werden. Auf den letzten Drücker habe ich das Mondraker Dune XR Testbike fertiggemacht und hatte dabei einige Turbulenzen: die vorgesehenen Laufräder passten nicht, und auch das Testmodell einer neuen Sattelstütze zeigte hier und da einige Probleme. Nun gehe ich also mit einem Mix aus 26“ und 27.5″ Laufrädern in das Rennen und mit einer Sattelstütze, die sich aktuell unter Belastung noch nicht so richtig einfahren lässt.
Die Hinterrad-Bremse streikt auch, was mir erst hier beim Auspacken vor Ort aufgefallen ist. Ich setze alle meine Hoffnungen jetzt darauf, in einem der zahlreichen Bikeshops am Startpunkt des Rennens kompetente Hilfe zu finden. Meine Reise trat ich in München an, über Paris ging es über den Atlantik nach Buenos Aires, von dort nach einem Stop über die Anden nach Santiago de Chile. Insgesamt 24h Reisezeit, inklusive Zwischenstopps.
# Beste Voraussetzung für einen kurzweiligen Zwischenstop in Buenos Aires
# An Alkohol mangelt es in Argentinien nicht.
# Schöner Flieger doch leider der falsche. LAN Airlines ließ mit seinem Weiterflug nach Santiago auf sich warten.
Aber alleine schon der Flug über die Anden war die Strapazen wert. Der Ausblick aus dem Flugzeugfenster suchte seinesgleichen. Unvergleichliche Berglandschaften und Gletscher mit Dimensionen, die man in Europa nicht kennt.
# Beste Aussichten beim Überflug der Anden.
# Die Kontinental-Flugstrecke von Buenos Aires nach Santiago de Chile ist bekannt für heftigste Turbulenzen, die selbst gestandene Vielflieger zum Übergeben bringen soll. Glücklicherweise blieben wir davon verschont.
Angekommen in Santiago erwartete mich hochsommerliche Hitze. Ich war froh, dass mich das Team von „Montenbaik“, dem chilenischen Online-Magazin und Ausrichter des Andes Pacifico, am Flughafen bereits erwartete um mich in das außerhalb der Stadt gelegene Hotel zu bringen. Dort angekommen traf ich direkt Tilman Schwab, den ich bereits von der Trans Provence kannte. Er ist einer der wenigen Deutschen der es sich nicht nehmen lässt, die großen Endurorennen im Ausland mitzunehmen. Tilman führte mich abends noch durch den Vorort von Santiago und erzählte mir, was er in der vergangenen Woche hier schon erlebt hatte, welche Trails besonders herausragend sind und dass die MTB-Szene in Chile doch ganz anders sei, als man es von Deutschland kennt.
# Shuttle Service: Die Organisatoren des Andes Pacifico kümmerten sich höchstpersönlich um den Shuttle Service der Athleten vom Flughafen.
# Raus aus Santiago und ab ins Hinterland
# Urbanes Leben in einem der zahlreichen “Suburbs” von Santiago.
# Dieser feine Garten gehört zu einem der exklusiveren Hotels am Stadtrand von Santiago, und das Hotel Manquehue wiederum gehört zu Ricco, einem passioniertem Enduro-Racer, der die Teilnehmer des Rennens bei sich willkommen hieß.
# Blick in die Vergangenheit.
# Er hat sich bereits ein Bild von Chile gemacht: Tilman erkundete im Vorfeld die Bike-Spots Chiles.
Morgen geht das Rennen los, wir werden daher jetzt gleich per Bus in das Hinterland gefahren. In unserem Startort gibt es eine Straße, die als “Bike-Shop Straße” bekannt ist, da sich ein Bikeshop neben dem anderen reiht. Dort befinden sich auch einige Distributoren bekannter MTB-Firmen, wo wir unser Material in Schuss bringen werden.
Um 6 Uhr früh folgt dann der Start. Wir werden auf eine Höhe von 3600m geshuttelt, von wo aus die erste Stage mit 1200 Tiefenmetern anspruchsvoll über große Geröllfelder und karge Landschaften ins Tal führt. Anschliessend warten weitere 3 Stages auf uns, so werden wir bis morgen Abend insgesamt rund 4000 Tiefenmeter hinter uns gebracht haben.
Was die Gesamtdistanz des Andes Pacifico angeht, liegt es doch deutlich hinter den 300 km der Trans Provence zurück. Es werden lediglich 60 km Überführungsetappen und ca 60 km Wertungsprüfungen sein. Die Abfahrten addieren sich auf beachtliche 12000 Tiefenmeter – hier liegt der Fokus doch mehr auf der Abfahrt. Deswegen bin ich auch froh das Mondraker dabeizuhaben, das ja für seine Abfahrtsperformance bekannt ist.
Ich bin selber gespannt, wie das Rennen laufen wird, da ich so früh in der Saison eigentlich noch nicht im „Rennmodus“ bin und die Strecken doch sehr anspruchsvoll zu sein scheinen, besonders auch durch die langen Abfahrten. Ich lasse mich überraschen und das Rennen auf mich zukommen und versuche, die Landschaft und die hiesigen Trails zu genießen. Was hier die nächsten Tage passiert, könnt ihr im täglichen Race-Bericht lesen.
Ich freu mich drauf!
# Mein Gepäck – gleich geht es los!
# Maxi, abfahrtsbereit
# Warten auf das Shuttle
# Die letzten Handgriffe…
# Ersatzmaterial immer dabei
# Und los geht’s – ich hoffe wir verlieren unterwegs kein Gepäck
# Auf in die Berge!
Trailer zum Andes Pacifico 2014
Andes Pacifico Trailer 2014 von Thomas – mehr Mountainbike-Videos
Der Beitrag Livebericht: mit Maxi beim Andes Pacifico-Endurorennen in Chile. Tag 0 ist auf MTB-News.de erschienen.