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Transalp Tagebuch – 6. Etappe: Warum tun wir uns das an?

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Wir sind komplett durch: Zweite Königsetappe mit 2.781hm und 104km von San Martino di Castrozza nach Crespano del Grappa will kein Ende nehmen. Warum tun wir uns das an?

Die Etappe startet wieder morgens um 8 Uhr. Zumindest das akzeptieren wir in der Zwischenzeit anstandslos und stellen uns wieder etwas weiter vorne in den Startbereich. „Die ersten Kilometer bergab wird sowieso nur radikal geballert, da werdet ihr schon rechtzeitig wach“ meinte Stefan kurz vor dem Startschuss.

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# Kurz vor dem Start

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# Ellen und Jörg (unser schnellstes Mixed Team)

Im Höllentempo startete deshalb diese Etappe dann auch. Jeder versuchte so schnell wie möglich nach vorn zu kommen. Wir beide fanden unser Tempo, versuchten zwar an Slim und Stefan dran zu bleiben, merkten jedoch recht bald, dass wir uns dabei auf den ersten Kilometern kaputt fahren würden. Recht bald trafen wir auf Ellen und Jörg. Immer noch sehr zügig, doch mit den beiden fühlten wir uns deutlich wohler und so schossen wir im 4er Zug die Schotterpiste hinunter.

„Stopp, Platten“ schrie Chris dann bei Kilometer 11. Damit muss man bei dem Terrain rechnen, es war aber trotzdem sehr ärgerlich, da somit ein Großteil des Fahrerfeldes an uns vorbei zog. Mit neuem Schlauch drehten wir die folgenden 25km richtig auf. Am ersten längeren Anstieg zum Rifugio Vederne begegneten wir Silke und Lars. „Wer meint, es am Anfang so extrem zu übertreiben, der muss mit einem Platten bestraft werden“ meinte Lars. Volker und Martin zielten wenig später mit ihren Kommentaren auf unsere Evoc Rucksäcke ab: „Burschen seid froh, dass die Rucksäcke neben der Trinkblase noch Platz für mindestens 5 Ersatzschläuche hat“… „oder für einen Schlafsack“ schob Volker hinterher.

Course Craft BIKE Transalp powered by Sigma 2013 Stage 6 San Martino-Crespano  104
# Tragen ist angesagt. Foto: www.bike-transalp.de

Schon bald zeigte uns der Blick auf das Streckenprofil, dass wir Tempo herausnehmen sollten, denn am Rifugio hatten wir maximal ein Drittel der zu fahrenden Höhenmeter hinter uns. Eine sehr schnelle Schotterabfahrt folgte ins Val Schener. Die folgenden 15-20 km mussten wir dann in der Ebene zum nächsten Aufstieg drücken. Um uns herum war zunächst kein weiteres Team sichtbar. „Wir machen uns tot wenn wir die folgenden Kilometer alleine kämpfen“ meinte Chris. Wir nahmen Tempo raus und kurz darauf kam von hinten schon ein ca. 20 Fahrer starkes Feld angerollt, an welches wir uns zunächst dranhingen, aber bald schon Führungsarbeit leisteten.

Da am Vortag schon klar war, dass die zweite Verpflegungsstation extrem spät sein wird, baten wir Nicola, uns vor dem Anstieg Wasserflaschen zu reichen. Dies funktionierte super. Mit einem am Ende mindestens 60 Fahrer starken Feld starteten wir in den nächsten Aufstieg. 1.100hm am Stück auf groben Schotterpisten mussten bewältigt werden. Inzwischen befanden wir uns nur noch auf ca. 200m über NN, mit deutlich über 30°C entsprechend heiß war es dann auch im Anstieg. Gegen Ende des Anstiegs zeigte sich, dass der Wasservorrat vieler unserer Mitstreiter aufgebraucht war. Zum Teil schon dehydriert rollten einige Teams nur noch mit halber Geschwindigkeit bergauf. Unsere Rucksäcke waren noch gut gefüllt –somit konnten wir auf die Wasserflaschen verzichten und unterstützten die anderen Teams. Bei vielen weiteren Teams konnten wir Ähnliches beobachten. Es war beeindruckend zu sehen, wie groß doch der Zusammenhalt der Transalp-Teilnehmer in Extremsituationen ist.

Course Craft BIKE Transalp powered by Sigma 2013 Stage 6 San Martino-Crespano  104
# Malerische Landschaften, aber unerbittliche Höhenmeter. Foto: www.bike-transalp.de

Gaby und Albert sahen wir schon lange von weitem, auf einem kurzen Asphaltstück konnten wir zu den beiden aufschließen. Das einzige was uns dabei allerdings motivierte, war, uns genauso an Alberts Schulter zu hängen wie Gaby es tat. Mit 3 Grünen im Schlepptau versuchte er es ein paar Meter. „Ihr seid schon selber große Jungs“ meinte er aber und schüttelte uns ab. Zurecht, wie wir fanden. Volker und Martin lösten das Problem mit den leeren Trinkflaschen etwas anders. Sie fuhren zu einer Finca und ließen sich von den Bewohnern die Trinkflaschen füllen.

In einer Mini-Abfahrt bevor der Anstieg weiter ging konnten wir unsere Beine lockern und freuten uns schon auf ein gutes Teamwork bis hinauf zum Gipfel. Doch anscheinend scheinen Abfahrten im 4er Craft and Friends Team keine gute Idee zu sein, denn nach keinen 500m hatte Gaby einen Platten. Das Wechseln war bei den beiden auch etwas komplizierter, denn der eingebaute Schlauch war anscheinend defekt und verlor wenige Meter später wieder Luft.

Wir beide waren zu diesem Zeitpunkt von den Strapazen und der Hitze schon sehr mitgenommen. Die letzten 5 Etappen hatten wir genossen und hatten gute Laune. Doch diese Etappe wollte einfach nicht enden. Nicht nur einmal hinterfragten wir, warum wir uns das antun. „Drück noch mal so ein scheiß Koffein-Gel rein“ schrie Alex. Doch diese Gels lassen sich nach 6 Tagen auch nicht mehr so leicht essen wir am ersten Tag…

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# Durchaus steil ging es hoch. Foto: www.bike-transalp.de

Nachdem wir einen Crash mit einer aus der Weide herausspringenden Kuh gerade so vermieden hatten, erreichten wir bei Kilometer 85 die Verpflegungsstation. Selten haben sich Fahrer im vorderen Drittel des Feldes so lange in der Verpflegungsstation aufgehalten, um Nahrung und Trinken zu sich zu nehmen. Dies war aber Beweis dafür, dass der Zeitpunkt der Verpflegungsstation viel zu spät gewählt wurde.

In den 2 Anstiegen vor der finalen Abfahrt nach Crespano del Grappa konnten wir unsere letzten Kräfte aktivieren und überholten noch einige Teams. Am Berggipfel konnten wir Ellen und Jörg sehen. Die letzte Abfahrt zog sich über ca 1.000hm auf einem alten Karrenweg in Serpentinen hinunter zum Zielort. Die Konzentration hatte stark nachgelassen, es war sehr anstrengend, sturzfrei nach unten zu kommen. Im Vergleich zu den Vortagen sind wir nach unten geschlichen. Die Teams, welche wir am Berg noch eingeholt hatten, überholten uns ausnahmslos wieder.

Ganz egal, wir erreichen nach 5h57min das Ziel – komplett ausgelaugt! Der Weg führte direkt in die Liegestühle am Craft Truck, wo wir noch immer liegen.

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# Ich habe fertig: ein bisschen müssen die nassen Trikots noch halten

Die wahren Helden in grün sind allerdings Andre und Reiner. Sie kamen heute nach 8h38min ins Ziel und hatten immer noch gute Laune. Für beide ist es die Premiere auf der Craft Bike Transalp und die größte sportliche Herausforderung, der sich Sie bis jetzt in ihrem Leben gestellt haben. Wir sind uns alle sicher, dass Sie diese Tortur auch noch morgen und übermorgen überstehen und dann am Samstag das Finisher-Jersey erhalten werden.

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# Andre und Reiner (die wahren Helden)

Das komplette Craft and Friends Team zieht den Hut vor Euch! So nun noch schnell zu Gabi auf die Massagebank und dann die Speicher auffüllen und viel trinken. Es wartet morgen nämlich noch das längste Teilstück mit knapp 120km und über 3.000hm auf uns, doch auch das werden wir alle meistern!

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# Bei der Massage…

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# …lassen sich die Strapazen teilweise wegmassieren

Wir melden uns wieder!

Chris und Alex

———————

Fotos: Craft & Friends, http://www.bike-transalp.de

 

Der Beitrag Transalp Tagebuch – 6. Etappe: Warum tun wir uns das an? ist auf MTB-News.de erschienen.


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