
Seit sieben Jahren leitet Jon Cancellier BlackBox-Programm von SRAM – zu seinen Aufgaben gehört die Auswahl der Athleten, die gemeinsame Zusammenarbeit an Custom-Projekten und auch die Betreuung bei den Rennen, um sicherzustellen, dass die Athleten mit allem versorgt sind. Ein Athlet im SRAM BlackBox Programm hat Zugriff die gesamte Engineering-Leistung, die SRAM zu bieten hat und Jon ist die Verbindung zwischen Rennfahrer und Unternehmen. Anfang des Jahres reiste er nach Finale Ligure in Italien, um mit Jerome Clementz, dem Enduro World Series Meister aus dem Jahr 2013, verschiedene Laufräder zu testen. Story und Interview kommen von SRAM.
In einem Interview beantwortet Jon einige Fragen zu dem Test und wie es war, mit Jerome zusammenzuarbeiten.
Worum ging es bei dem Test mit Jerome?
JC: Das Ziel des Tests war es, Jerome drei verschiedene Laufräder von SRAM fahren zu lassen und ihn die Vorteile jedes einzelnen bewerten zu lassen. Wir suchten einen Trail aus und fuhr ihn mit jedem Laufradsatz zwei Mal. Die Reifen, der Reifendruck und die Bremsscheiben waren bei jeder Fahrt genau gleich, um bestmöglich vergleichen zu können. Dazu versuchte Jerome, jeden Lauf in etwa dem gleichen Tempo zu fahren.
Wie oft wird so ein Test durchgeführt?
JC: Wir testen oft Produkte zu Beginn der Saison mit Athleten, um die nächste Saison besser planen zu können. Wenn wir an etwas arbeiten und Feedback dazu brauchen, können wir mit so einem Test starten, sobald der erste fahrbare Prototyp bereitsteht. Da Laufräder ein relativ neues Gebiet für SRAM und das BlackBox-Programm sind, ist dies erst das zweite Mal, dass wir diese Art von Laufrad-Test mit einem Athleten durchgeführt haben. Der erste fand letztes Jahr mit Nico Vouilloz statt [zum Artikel]. So eine Art von Test ist eine große Unterstützung im Entwicklungsprozess.
Welche Vorteile kann ein Test wie dieser für den Athleten und SRAM ergeben?
JC: Ein Test wie dieser erlaubt es uns, die Laufräder auf ihre Besonderheiten und Vorteile zu untersuchen. Danach können wir beurteilen, welche der Variablen wichtig für den jeweiligen Einsatzbereich und Fahrstil sind. Jerome war beispielsweise in der Lage, die Unterschiede in der Felgenbreite, dem Felgenmaterial und der Speichendicke beim Fahren zu spüren. Dadurch konnte er beurteilen, was für das beste Fahrgefühl sorgte und wir als Unternehmen hatten die Möglichkeit, mehr darüber zu lernen wie gut die einzelnen Laufrad-Teile zusammenarbeiten und wie wir möglicherweise noch schnellere Laufräder bauen können.
Was hat Jerome während des Tests herausgefunden?
JC: Alle drei Laufräder haben sehr einzigartige Fahreigenschaften, sodass er keinen klaren Sieger festlegen konnte. Er kam zu dem Schluss, dass er die Laufräder je nach Streckencharakter wählen möchte, da das Gelände bei den EWS-Rennen stark variiert. Er wird versuchen, den größten Vorteil aus den verschiedenen Eigenschaften der drei unterschiedlichen Laufräder zu ziehen.
Wie genau wird Jeromes Strategie bei der Laufrad-Wahl aussehen?
JC: Er wählt das Laufrad, das am besten zu den Bedingungen und dem Gelände in dem er an einem bestimmten Wochenende unterwegs ist passt. Zum Beispiel fand er, dass die breitere Felge der Rail 50-Laufräder für mehr Reifenvolumen sorgte und sich so am besten für raues Gelände eignet. Die Carbonfelge auf den Roam 60 ist sehr reaktionsschnell. Dies ist besonders auf Strecken von Vorteil, auf denen man schnell beschleunigen muss, wie zum Beispiel beim letztjährigen EWS-Rennen in Schottland. Das Roam 50-Laufrad bot eine gute Balance aus diesen beiden Eigenschaften und wird daher wohl besonders oft zum Einsatz kommen.
Gab es auch abseits der Laufräder neue Erkenntnisse?
JC: Wie man es von einem Enduro Weltmeisterschafts-Sieger erwarten kann, ist Jerome sehr akribisch bei seinem Bike-Setup. Er bemerkt selbst kleinste Veränderungen bei Produkten und kann dadurch wichtiges Feedback für unseren Entwicklungsprozess liefern.
Der Beitrag SRAM BlackBox-Programm mit Jerome Clementz: Testen in Finale Ligure [PM] ist auf MTB-News.de erschienen.