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Mit 38 Jahren ist René Wildhaber (Trek Factory Enduro Racing Team) einer der ältesten Spitzenfahrer in der Enduro World Series. Doch mit Platz 6 in der EMBA-Gesamtwertung im vergangenen Jahr hat er einmal mehr bewiesen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Bevor die Saison 2015 durchstartet, haben wir den Red Bull-Athleten bei seinem Training im spanischen Granada getroffen und uns sein Arbeitsgerät, ein Trek Slash 9.8 Carbon angeschaut, mit dem er in diesem Jahr unterwegs sein wird.
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Bike-Check: Trek Slash 9.8 Carbon von René Wildhaber
Rahmen
Fahren die Profis auch das Material, dass sich normalsterbliche Mountainbiker kaufen können? Im Falle von René Wildhabers Trek trifft das zu: Er fährt ein 2015er Trek Slash 9.8 Carbon in Rahmengröße 17,5″.
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Der Rahmen hat 160 mm Federweg und bietet eine verstellbare Geometrie, die René in der flachen Stellung mit 65° Lenkwinkel fährt. Durch die Verwendung eines minimal längeren Dämpfers wird diesem Effekt jedoch entgegen gewirkt, wodurch der Lenkwinkel bei ca. 65,5° liegen dürfte.
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Beim Cockpit setzt René auf einen Spank Oozy Lenker mit Vibrocore. Während er in den letzten Jahren immer Carbon-Lenker gefahren ist, ist er jetzt zurück auf Aluminium. Grund dafür ist, dass die Serienstreuung bei den Aluminiumlenkern wesentlich kleiner wäre. In der Breite geht René auf 760 mm (15 mm Rise), die Vorbaulänge liegt bei 60 mm.
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Federung
Da René nun mit Fox Federelementen unterwegs ist, hat er die Rock Shox Pike und den Monarch Plus Dämpfer gegen eine Fox 36 (160 mm) und einen Fox Float X Dämpfer ausgetauscht. Den Dämpfer kann er über einen Lenkerhebel steuern und so insbesondere auch in kurzen Anstiegen von der besseren Performance des Fahrwerks profitieren. Da der Float X eine etwas größere Einbaulänge (EBL) aufweist als der Monarch Plus, stehen René am Hinterbau ca. 170 mm Federweg zur Verfügung und die Winkelanpassung auf den flachen Lenkwinkel wird durch die größere EBL teilweise wieder korrigiert.
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Als Profi fährt René nicht die frei käuflichen Federelemente, wollte uns gegenüber jedoch keine Angaben machen, wodurch sich die bei ihm verbauten Komponenten von den Serienversionen unterscheiden…
Antrieb
Auch beim Antrieb hat es einen großen Wechsel gegeben: Shimano statt SRAM, Elektronik statt Schaltzug, Akku statt… nichts. René hat sein Race-Bike gerade erst mit der elektrischen Shimano XTR Di2 ausgestattet und fährt den 1×11-fach Antrieb mit einem 32er Kettenblatt vorne und einer 11–40er Kassette am Hinterrad. Zur Sicherheit setzt er außerdem auf eine obere e.thirteen Kettenführung, die verhindert, dass bei Stürzen oder außergewöhnlichen Bedingungen die Kette vom Kettenblatt fliegt und zeitaufwendig wieder aufgefädelt werden müsste.
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Ein besonderes Augenmerk hat René auf die Verkabelung der XTR Di2 gelegt. Vom Hersteller bietet das Trek Slash noch keine Montageschnittstelle für den Shimano Akku und ihn einfach am Rahmen zu montieren ist aus Gründen der Reinigung, des Shuttelns und der Optik für René nicht in Frage gekommen. Also hat er ihn kurzerhand über das Steuerrohr in das Oberrohr geschoben. Hier sitzt er durch Schaumstoff und die Schrauben der Zugführung gesichert und ist sauber aufgeräumt.
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Bei unserem Bike-Check hatte René Wildhaber sein Trek Slash 9.8 Carbon mit einem Kettenblatt (32 Zähne) aufgebaut. Im Laufe der Saison will er jedoch auch 2x ausprobieren, das sich bei der XTR Di2 ja ebenfalls über nur einen Schalthebel schalten lässt. Hierzu macht er sich gerade mit der Programmierung seiner Schaltung vertraut und so wundert es nicht, dass er sein Arbeitsgerät mit aufs Zimmer nimmt und per USB an seinen Computer anschließt. Sieht so die Zukunft des Bikens aus?
Laufräder
Der Laufradsatz ist eines der zentralen Elemente, wenn es um den Rennerfolg geht. Beschleunigungsvermögen, Widerstandsfähigkeit und Steifigkeit können maßgeblichen Einfluss auf den Rennerfolg nehmen.
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In der Saisonvorbereitung experimentiert René mit Laufrädern von Spank und American Classic sowie verschiedenen passenden Reifen seines neuen Sponsors Bontrager. Hier werden wir erst bei den ersten Rennen wirklich sehen, für welche Kombination sich René final entscheiden wird. Den ausgewählten Laufradsatz wird er dann wohl die gesamte Saison fahren und nur die Reifen (selbstverständlich tubeless aufgebaut) den Witterungs- und Streckenbedingungen entsprechend anpassen. Verzögert wird das Arbeitsgerät durch 2014er Shimano XTR Trail Bremsen mit ICE-Tec Scheiben (200 / 180 mm).
Um neben seinem Bike noch ein wenig mehr über René Wildhaber als Sportler zu erfahren, haben wir auf der gemeinsamen Tour kurz mit ihm über seine Ziele von der Saison, seinen Traum vom Mountainbiken und den Wettkampf gegen teilweise wesentlich jüngere Athleten gesprochen.
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Kurzinterview: René Wildhaber
MTB-News.de: Grüß dich René! Deine Waden sehen so aus, als ob du es auch dieses Jahr wieder ernst meinst mit den Rennen. Bei welchen Events werden wir dich sehen?
René Wildhaber: Hoi Tobi, in der Tat. Ich bin gut im Training und werde in diesem Jahr wieder die komplette Enduro World Series (EWS) mitfahren. Nebenbei wird es mit Sicherheit einige weitere Events geben, auf denen ich zu sehen bin und den ein oder anderen Pumptrack werde ich auch wieder bauen.
Was hat sich an deinem Rad im Gegensatz zum Vorjahr verändert?
So einiges. Ich bin jetzt erstmals vollständig auf Fox und Shimano unterwegs und habe gerade vor einigen Wochen das erste Mal die neue XTR Di2 montiert. Das war am Anfang noch nicht perfekt, aber jetzt hab ich das Setup und die Schaltung macht richtig Spaß. Ein bisschen problematisch war die Unterbringung des Akkus. Den wollte ich nicht einfach irgendwo an den Rahmen schrauben, sondern sauber integrieren. Also habe ich ihn über das Steuerrohr ins Oberrohr geschoben und mit den Schrauben der Zugführung befestigt. Jetzt ist alles schön verräumt.
Außerdem experimentiere ich aktuell noch mit Laufrädern und Reifen. Die beiden muss man meiner Meinung nach immer in der Kombination bewerten. Ich werde dieses Jahr Bontrager Reifen fahren, bei den Laufrädern fahre ich gerade ein Spank Hinterrad und ein American Classic Vorderrad. Für die Rennen werde ich mich aber definitiv für eins der beiden entscheiden.
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Du bist weiterhin mit 27,5“ Laufrädern unterwegs – kein Interesse daran, auf 29” zu wechseln?
Nun, ich bin vorletztes Jahr mal mit 29“ gefahren aber mein Eindruck ist, dass ich mich schwerer mit dem Setup tue, je größer die Reifen sind. Außerdem habe ich mit den 29ern immer Schwierigkeiten auf der Bremse. Bei 27,5” fühle ich mich wesentlich besser und bekomme ein besseres Setup hin.
Was ich eventuell noch ändern werde ist die Rahmengröße. Aktuelle fahre ich einen 17,5″ Rahmen – hier will ich mal einen 18,5er testen. Das aber erst, wenn ich all die anderen Veränderungen sinnvoll ausprobiert und bewertet habe. Wenn ich zu viele Parameter auf einmal wechsle kann ich nicht mehr nachvollziehen, welche Veränderung was bewirkt hat. Also mache ich eins nach dem anderen.
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Wie ist es überhaupt dazu gekommen, dass du ein Mountainbike-Profi geworden bist?
Als Kind habe ich davon geträumt, mit dem Fahrrad um die Welt zu fahren. Das habe ich definitiv geschafft – wenn auch ein wenig anders als gedacht. Das Mountainbiken bringt mich an einmalige Orte und ermöglicht mir unglaublich viel von der Welt zu sehen. Und von der Trainingsleistung bin ich mittlerweile schon einige Male um die Welt gefahren… wenn auch nicht am Stück (lacht).
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Kannst du aktuell vom Mountainbiken leben?
Ja, da habe ich viele Jahre drauf hingearbeitet und freue mich sehr, dass mir das gelungen ist. Dank meinen Sponsoren bin ich in der Lage, mich voll auf meinen Sport konzentrieren zu können und mich so bestmöglich vorzubereiten. Das bedeutet aber auch, dass mein gesamtes Leben auf den Sport ausgerichtet ist. Mountainbiken ist mein Leben. Ich esse und schlafe dafür und strukturiere meinen Tagesablauf danach. Wenn ich im Internet surfe, mache ich das fürs Mountainbiken. Das klingt für viele nach einem echten Traum, ist aber definitiv auch ein Job, der nicht nur Spaß machen muss.
Viele deiner Konkurrenten sind wesentlich jünger als du – setzt dich das unter Druck?
Solange die nur jünger, aber nicht schneller sind dürfen sie das gerne sein (lacht). Nein, im Ernst: Klar ist das ein Punkt, aber ich habe mich auch dieses Jahr entsprechend vorbereitet, um den jungen Wilden einmal mehr das Wasser zu reichen. Es ist noch nicht so weit, dass ich mich da nicht behaupten können würde.
René, vielen Dank dir für die Bike-Vorstellung und das Interview. Wir drücken die Daumen für die Saison!
Ja, vielen Dank euch für das Interesse! Ich bin auch schon gespannt auf die Saison und freue mich, dass es wieder los geht.
Weitere Informationen
Trek Slash Produktseite
René Wildhaber Homepage / Red Bull / Facebook / Twitter / Instagram
Bilder: Tobias Stahl, Victor Lucas
Text & Redaktion: Tobias Stahl | MTB-News.de 2015
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Der Beitrag Bike-Check: Trek Slash 9.8 Carbon von René Wildhaber ist auf MTB-News.de erschienen.