
Specialized 2FO im Test: Der Frühling ist da, der Sommer steht vor der Tür – und noch immer sind die meisten Schuhe für Flatpedals oder allgemein den Abfahrtseinsatz ziemlich wenig für den Sommer gemacht. Bei Specialized in Kalifornien ist quasi immer Sommer – und so wundert es nicht, dass der Specialized 2FO ziemlich luftig daher kommt. Hier der ausführliche Test des Schuhs, den wir euch in diesem Artikel bereits umfangreich vorgestellt hatten.
Specialized baut schon immer mehr als nur Fahrräder, tatsächlich war ja sogar das allererste Produkt ein Reifen. Jedenfalls hat man auch schon seit längerem Schuhe im Angebot, allerdings eher solche für XC- und Tourenfahrer. Mit dem 2FO kommt nun das Gravity-Produkt daher, für Flatpedals und auch in einer Version für Klickpedale.
Specialized 2FO: Am Fuß
Der 2FO sitzt an der Ferse und am Mittelfuß schön eng anliegend, ich sage einfach mal: Turnschuh-mäßig. Der vordere Teil des Schuhs ist breiter geschnitten, was angenehm ist – leider stoßen die Zehen oben an einige nicht perfekt verarbeitete Nähte, insgesamt ist die Zehenbox innen fast so hart wie außen. Insgesamt ist der Schuh innen wenig kuschlig, eher ein tougher Partner als ein Daunenbett. Dank der recht weichen Zehenbox ist der Kontakt nach oben aber nicht unangenehm, lediglich ungewohnt.

Dank weicherer Sohle vor und hinter dem Pedalbereich lässt es sich recht gut zu Fuß gehen, wobei auch die komfortable Zwischensohle klar von Vorteil ist. Zu Fuß wirkt der Grip schon nicht schlecht, wenn auch etwas weniger verbindlich als es bei Five Tens der Fall ist. Auf dem Bike stellt sich mit der leicht nach vorne abfallenden Innensohle ein bequemes Gefühl ein. Es gibt aber durchaus Schuhe, die den Kontakt direkter herstellen, der 2FO fühlt sich in etwa so an wie der Adidas Terrex, also etwas indirekter als beispielsweise der Freerider VXI von Five Ten. Die Sohle ist steif genug für spritzige Antritte.

Auf dem Trail
Kommen wir aber zu den wirklich interessanten Eigenschaften: Die Belüftung des Schuhs ist ausgezeichnet. Mit Abstand der luftigste Bike-Schuh, den ich bisher gefahren bin. Nicht nur seitlich, auch von vorne weht hier ein richtiges Lüftchen, sobald man in Fahrt ist. Was mich im Sommer noch freute, führte dann im Herbst und Winter entsprechend schnell zu nassen und kalten Füßen, weshalb ich den Schuh hier eindeutig als Modell für schönes Wetter empfehlen würde. Zwar stimmt es, dass der Schuh wie ein Sieb auch sehr schnell wieder trocknet, doch das hilft nichts, wenn auf Tour nach wenigen Minuten die Füße nass sind. Aber: Als luftiger Schuh ist der 2FO konkurrenzlos. Man könnte nun anfangen, im Herbst die Lüftungsöffnungen anzukleben, aber ehrlich gesagt ist er dafür einfach zu gut belüftet.
Das alles entscheidende Kriterium, zumindest bei einem Schuh für Flatpedale, ist aber definitiv der Halt auf dem Pedal. Während die Bienenwaben-förmige Profilierung gut mit den allermeisten Pedalen harmoniert, ist es das Gummi, das über Lust oder Frust entscheidet. Specialized setzt auf eine eigene, SlipNot genannte Mischung. Die funktioniert gut, ist aber auch auf dem Pedal einen Ticken weniger klebrig als Stealth Rubber oder gar MI6. Wer also ein Maximum an Grip sucht, wird nicht überzeugt werden, doch wer einen guten Kompromiss aus Griff und Bewegungsfreiheit sucht, liegt hier richtig.

Hinsichtlich des Verschleiß liegt das Gummi ähnlich wie Stealth Rubber, verschleißt aber etwas anders: Das Gummi bröselt eher, als sich in Fetzen zu lösen. Erfreulich ist, das Specialized hier wirklich nicht mit Gummi gegeizt hat. Satte 6 mm gilt es zu zerfahren, bis die Innensohle zum Vorschein kommt. Die Kunststoff-Außenhaut präsentierte sich robust, am grauen Modell aber auch als sehr schmutzempfindlich. Das kann der schwarz-rote Schuh eindeutig besser.
Auch die Klick-Version des 2FO hatten wir im Test. Der Schuh ist an sich identisch, eben bis auf die Aufnahme für Cleats. Durch die umlaufende Schräge fiel das Einklicken leicht, beim Auslösen gab es nichts an der versenkten Position des Cleat zu beanstanden. Allein das Rutschen des Vorderfußes im Schuh beim Ausklicken fühlte sich anfangs etwas ungewöhnlich an.
- Drei verschiedene Einlegesohlen mit unterschiedlich starker Wölbung verfügbar
- Gewicht: 400 g (Flats) / 455 g (Clicks) pro Schuh in Größe 42
- Farben: Rot-Schwarz, Grau-Weiß oder Lila-Neon
- Preis: 119 € (Flat) / 139 € (Click)

Fazit
Mangels gut belüfteten Mitbewerbern hat es der Specialized 2FO nicht wirklich schwer, aber er schneidet auch im Vergleich zur Konkurrenz insgesamt gut ab. Für Sommertage ist der leichte, luftige und ausgewogen griffige Schuh eine echte Empfehlung. Wer häufig im Nassen unterwegs ist, wird jedoch wenig Freude haben, auch wenn er schnell wieder trocknet. Auch die Click-Variante ist mit den gleichen Eigenschaften empfehlenswert.
Der Beitrag Specialized 2FO Schuhe im Test: Endlich mal luftige Treter ist auf MTB-News.de erschienen.