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Test: Transalp Summitrider X12 AM 2.0 – Hardtail für die Hatz bergab

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Transalp Summitrider X12 AM 2.0 im Test: Nachdem wir euch kürzlich das 140 mm Bike Transalp Signature II AM vorgestellt haben (hier zum Artikel), gibt es hier den Test zum AM- und Enduro-Hardtail der Norddeutschen. Das Transalp Summitrider gibt es, ähnlich wie das Signature, in unterschiedlichen Konfigurationen. Der Rahmen soll damit die Einsatzbereiche All-Mountain bis Enduro abdecken – ob das klappt?


# Transalp Summitrider X12 2.0

Transalp Summitrider X12 AM 2.0: Im Stand

Transalp Bikes bietet sein Summitrider mit verschiedenen Gabelfederwegen und 27.5″ oder 26″an – als All-Mountain mit Revelation und 150 mm sowie als Enduro-Bike mit Pike und 160 mm Federweg. Beide Bikes sind in vier verschiedenen Ausstattungsvarianten erhältlich, doch zusätzlich sind die Bikes weitestgehend frei konfigurierbar. Das geht bei der Farbe los – die Bikes sind in jeder RAL Farbe matt oder glänzend gepulvert oder schwarz eloxiert erhältlich – und das zieht sich durch die komplette Ausstattung: Ein anderes Laufrad, spezielle Bremsen oder sonst ein Wunsch? Wird gemacht. Da überrascht es, dass die Preise mit denen der Versender-Konkurrenz vergleichbar scheinen.

# Saubere Sache - der schwarz eloxierte Rahmen kommt mit schönen Schweißnähten
# Leider auch hier ein Schönheitsfehler - das Steuerrohrlogo ist ebenfalls verdellt und nicht mittig angeklebt.

Vor dem Hintergrund der großen Freiheit hinsichtlich der Konfiguration galt es in unserem Test also in erster Linie herauszufinden, was der Rahmen an sich kann – und wie sehr die gewählte Ausstattung überzeugt. Wir haben das zweitteuerste (oder drittgünstigste) Bike der Kollektion getestet – das Summitrider X12 AM 2.0. Eine kleine Modifikation gegenüber der Serie: Unser Bike ist mit einer 2X10 statt mit einer 3X10 Schaltung ausgestattet. Dieser Wechsel ist für jeden Kunden kostenlos machbar, soll hier aber erwähnt sein.

# Die Rock Shox Revelation - immer noch eine gute Gabel, in der abgesenkten Position aber schon fast zu tief.
# Ab Werk durchdacht zusammen gestellt - die Hope Hoops mit ZTR Flow EX sind ein Highlight der Ausstattung

Ausstattung des Transalp Summitrider X12 AM 2.0:

  • Rahmen: Transalp Summitrider X12 AM, 1960 g, 16″ / 18″ / 20″ / 21.5″
  • Fahrwerk: Rock Shox Revelation RCT3 Dual Air 120-150 mm
  • Räder: Hope Pro II Evo mit ZTR Flow EX Felgen und Continental Mountain King II 2,4″ Reifen
  • Bremsen: Magura MT7 mit 203 / 180 mm Bremsscheiben
  • Antrieb: Shimano XT 2X10 mit Shadow Plus Schaltwerk
  • Anbauteile: Gravity 9 Cockpit, Reverb Stealth 150, Acros Steuersatz und Griffe
  • Wie getestet: 2299 €
# Es hat keiner behauptet, das der Winter einfache Testbedingungen bescheren würde - der Shimano XT Antrieb funktionierte dennoch einwandfrei

Das heißt: Hier kommt von der Stange ein Aufbau mit einigen feinen Details. Vor allem die Laufräder genießen bei Kennern einen guten Ruf, und auch die Bremsen sind vom Allerfeinsten. Der gesamte Aufbau bringt es auf 12,3 kg, für ein AM-Hardtail okay, für ein Enduro-Hardtail gut. Aus dem Karton gilt das gleiche wie bei dem von uns getesteten Fully: Das Bike wirkt etwas unschön aufgebaut. Die Bremsleitung läuft nicht innen an der Gabel entlang, sondern beschädigungsgefährdet außen. An den Schalthebeln sind Ganganzeigen montiert; das Cockpit ist so eingestellt, wie es kein Mensch fahren würde, das Steuerrohrlogo ist verdellt. Das lässt sich alles schnell beheben, hätte aber eben auch ab Werk leicht schöner umgesetzt werden.

# Tolle Komponenten - ungünstige Anordnung.
# Die gewählte 2X10 Übersetzung passt super - in der Standardkonfiguration ist jedoch eine 3X10 Schaltung spezifiziert.

Auf dem Trail

Was erwarten wir von einem All-Mountain-Hardtail? Für mich sollte ein AM-Hardtail spaßig und effizient sein, sehr gut bergauf, aber eben auch mit viel Freude und Sicherheit bergab. Ein Hardtail fährt man entweder aus Budgetgründen oder aus Überzeugung. Im Falle eines Hardtails für 2299 € (für 100 € mehr gibt es das solide ausgestattete Fully Signature II) wird es vermutlich der zweite Grund sein: Überzeugung. Hardtails wippen per se nicht, sind steif und vor allem: wartungsarm. All das gilt natürlich auch für das Transalp Summitrider.

Das erste Mal rollen: Die Hope Naben sind ein Ohrenschmaus.
Das erste Mal bremsen: Die Magura MT7 ist ein wohl dosierbares Biest.
Das erste Mal beschleunigen: Hardtails werden nie aussterben.

Mit diesen ersten Gefühlen begann unsere Testfahrt. In den folgenden vier Monaten haben wir noch viel mehr gefühlt, getestet, erfahren. Entscheidend für ein Hardtail ist sicherlich zunächst einmal die Sitzposition. Transalp hat dem Summitrider einen moderat langen Reach, einen steilen Sitzwinkel und ein breites Cockpit verpasst. Die dadurch erreichte Sitzposition ist für mich (176 cm) souverän, das passt schon einmal. Die Reverb ausgefahren und in die Pedale getreten – so lässt es sich vorzüglich klettern. Dabei wird schnell klar, dass durch die leicht nach vorn gelagerte, leicht gestreckte Position ein steigendes Vorderrad kein Problem darstellt. Die Absenkung der Federgabel auf 120 mm macht trotzdem stellenweise Sinn: Bleibt die Gabel ausgefahren, so werden enge Kehren bergauf hakelig. Das fällt mit tiefer Gabel leichter. Ist es dann nicht extrem steil, sitzt man allerdings fast zu weit vorne.

# Das ist der steilste Anstieg, der noch irgendwie zu drücken ist - erst hier wird die Absenkung der Gabel aus Steigungsgründen nötig. Der flache Lenkwinkel lässt aber auch in engen Anstiegen den Griff zur Gabel wandern.

Wer mit dem Transalp über flache Trails tritt, wird von dem schön steifen Hinterbau und der leichten 150 mm Gabel begeistert sein, die dem Untergrund sauber folgt. Mit fast 1,15 m Radstand fährt man auf solchen Trails wie auf Schienen – wer dabei aber das direkte Hardtail-Feeling nutzen will, um kleine Sprünge einzuwerfen, der wird sich etwas anstrengen müssen. Das liegt am eher niedrigen Tretlager und der niedrigen Front, aber eben auch an dem recht großen Radstand.

# Wann immer sich Spielmöglichkeiten ergeben hätten - hätte ich mir ein leichtfüßigeres Handling gewünscht.
# Auch als Kilometerfresser zu gebrauchen

Was in der Ebene zwar Sicherheit, aber eben auch zivilisiertes Fahrverhalten beschert, das verhilft in der Abfahrt zu einer klasse Laufruhe. Länge läuft, das gilt auch hier. So kommen mit dem Summitrider Erinnerungen an Hardtail-Downhill hoch. Tempo machen ist kein Problem, die Charakteristik des Bikes bleibt aber erhalten: Sicher runter krachen lassen, aber nicht zu verspielt. Bei richtig ruppigen Passagen stößt die Revelation an ihre Grenzen, doch dann sind wir in einer Region unterwegs, in der Hardtail fahren ohnehin schon ein wilder Ritt ist. Äußerst beeindruckend zeigen in der Abfahrt auch die MT7 Bremsen, die das Gefährt jederzeit mit absoluter Leichtigkeit verzögern.

# Spurtreu und sicher - so zieht das Summitrider bergab

Insgesamt sind an der Ausstattung kaum Mängel zu finden. Erstklassige Laufräder und Bremsen, ein sehr guter Rahmen mit passender Gabel, solider Schaltung und Anbauteilen. Durch die Verwendung eines kürzeren Vorbaus (40 mm) konnten wir dem Summitrider mehr Spritzigkeit verleihen, wodurch es sich leichter aufs Hinterrad bewegen lässt. Diese Modifikation würden wir also allen, die es gern etwas verspielter mögen, empfehlen. Auch die Länge des Vorbaus kann übrigens bei Transalp frei gewählt werden – die 60 mm sind für einen tourenlastigen Einsatz passend, wer es eher mal krachen lassen will, sollte einen kürzeren Vorbau spezifizieren. Tipp: Einfach mal in den Farbkonfigurator oder den Ausstattungskonfigurator reinschauen. Alle Farben und Preise werden direkt angezeigt.

# Schon aus der Seitenansicht wird viel klar - dieses Bike will es krachen lassen: Mit 1,15 m Radstand und 66.5° Lenkwinkel

Geometrie

 Rahmenhöhe 16″ 18″ 20″ 21,5″
 Sitzrohrlänge (Mitte Tretlager – Oberkante Sitzrohr) 405 460 505 545
 Lenkwinkel in Grad 66,7 66,7 66,7 66,7
 Sitzrohrwinkel in Grad 74,2 74,2 74,2 74,2
 Steuerrohrlänge 110 120 130 140
 Oberrohrlänge horizontal (Mitte Steuerrohr – Mitte Sitzrohr) 580 600 620 640
 Kettenstrebenlänge 427 427 427 427
 Stack 620,5 629,6 634,2 638,7
 Reach 396,2 413,5 432,2 450,8
 Tretlager Offset -41,5 -41,5 -41,5 -41,5
 Überstandshöhe Je nach Gabel Je nach Gabel Je nach Gabel Je nach Gabel
Mitte Oberrohr Ab 69cm Ab 74cm Ab 79cm Ab 84cm
 Radstand 1123,6 1144,9 1165,6 1186,3
 Sattelrohrdurchmesser 31,6 31,6 31,6 31,6
 Sattelstützlänge 350 420 420 420
 Gabeleinbaulänge möglich 509 – 555 509 – 555 509 – 555 509 – 555
 Federweg vorne 130 -160 130 – 160 130 – 160 130 – 160
 Laufradgröße in Zoll 26 und 27,5 26 und 27,5 26 und 27,5 26 und 27,5
Wenn nicht anders angegeben sind alle Angaben in mm

Fazit

Transalp schickt mit dem Summitrider ein vielseitiges Hardtail ins Rennen, das gut klettert und auch bergab überzeugt. Charakterlich zeigt es sich dabei eher als spurtreuer Läufer denn als flinker Springer. Die Ausstattungsvariante 2.0 kommt mit edlen Laufrädern und sehr guten Bremsen – hier lassen sich aber leicht über 100 € sparen, da die günstigere MT5 die gleiche Leistung wie die verbaute MT7 bringt. Ohne es gefahren zu sein: Von unserem Testeindruck her dürfte der Rahmen mit längerer Gabel (wird als “Summitrider EN” verkauft) bergab noch mehr Spaß machen und immer noch uneingeschränkt Uphill-tauglich sein.


Weitere Informationen

Website des Herstellers: https://transalp-bikes.com
Text & Redaktion: Stefanus Stahl | MTB-News.de 2015
Bilder: Stefanus Stahl, Tobias Stahl

Der Beitrag Test: Transalp Summitrider X12 AM 2.0 – Hardtail für die Hatz bergab ist auf MTB-News.de erschienen.


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