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Tag 2 bei der Trans Schwarzwald ist vorüber. Für Kai bedeutet das Erholung, für uns einen weiteren spannenden Bericht von der Strecke und hinter den Kulissen.
Trans Schwarzwald 2015
Rennbericht Etappe 2
Nachdem die gestrige Etappe lang und sehr heiß war, sollte heute eine kurze Strecke mit knackigen Anstiegen und ebenfalls hohen Temperaturen auf dem Plan stehen. Der Wasserhaushalt ist wohl der Knackpunkt der diesjährigen VAUDE Trans Schwarzwald, weswegen die richtige und vor allem regelmäßige Verpflegung das A und O eines solchen Etappenrennens ist. Die drei Verpflegungsstationen auf der Strecke sollten zu meinen Freunden werden. Welch ein Aufwand allerdings hinter solch einem Depot steckt, bekommen wir Fahrer kaum mit. Schon vor dem Start macht sich das Team des ersten Verpflegungsdepots mit dem beladenen LKW auf den Weg, um seine Station aufzubauen. Heute war die erste Verpflegungsstelle nach etwa 20 Kilometern an einem Pumpspeicherbecken auf einem Hochplateau angesetzt. Zunächst heißt es für die freiwilligen Helfer der Crew, die ebenfalls wie die Fahrer ihren Urlaub für dieses Event opfern, den LKW auszuladen. Nachdem die Feedzone-Markierungen für die Fahrer gut sichtbar angebracht wurden, geht es an das Füllen der orangenen Trans Schwarzwald Trinkflaschen. Insgesamt wurden knapp 45 Kisten Wasser, was etwa 400 Litern entspricht, an die schwitzenden Teilnehmer ausgeteilt. Bei der Flüssigkeitsaufnahme konnten sich die Fahrer zwischen normalem Mineralwasser, sowie zwei verschiedenen Sorten Iso-Getränke entscheiden. Für die feste Nahrungsaufnahme hatte die Verpflegungscrew bereits im Voraus Bio-Bananen, Hefezopf, Blätterteighörnchen und Frischkäsebrötchen in mundgerechte Stücke geschnitten. Die Backwaren werden von regionalen Bäckereien im jeweiligen Etappenort bezogen. Besonders auffällig ist, dass die vorderen Fahrer die Flaschen im Fahren aufnehmen, während die Hobby-Biker sich oftmals Zeit nehmen und sogar anhalten, um Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Als eine der Vorreiter-Mountainbike-Veranstaltungen setzt die Trans Schwarzwald in diesem Jahr in Puncto Verpflegung auf Nachhaltigkeit. Sobald alle Fahrer am Verpflegungsdepot durchgefahren sind, werden die weggeworfenen Flaschen, Gel-Verpackungen und Bananenschalen wieder vom Helfer-Team eingesammelt und alles wieder im LKW verstaut. Die benutzten Flaschen werden anschließend im Etappenort gereinigt, um sie am nächsten Tag wiederzuverwenden.
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Für mich startete der Tag mit dem Frühstück um 7 Uhr, danach folgte der Bike-Check und die Körperpflege für den Tag. Eine Stunde vor Rennbeginn rollte ich mein Carbon-Ross zum Start und unterhielt mich noch mit einigen Teilnehmern, die man so im Massenlager kennenlernt. 30 Minuten vor dem Race werden dann die Startblöcke geöffnet. Um Punkt 10 Uhr fiel der Startschuss zur zweiten Etappe, die uns zunächst das Albtal hinaufführte. 15 Kilometer Anstieg wurden mit einem Schnitt von über 25 km/h gefahren. Die Spitzengruppe fiel zur Hälfte des Anstiegs langsam auseinander und es trennte sich die Spreu vom Weizen. In der Verfolgergruppe war das Tempo allerdings nicht wirklich niedriger, doch wir verloren immer mehr Meter auf die Profis. Nach einer Bachüberquerung riss auch unsere Gruppe auseinander und ich hatte Mühe, mich wieder heranzukämpfen.
Nach dem ersten Verpflegungspunkt musste ich zusammen mit zwei weiteren Fahrern ziehen lassen und wir waren gezwungen, alleine auszuhalten. Ein Fahrer unserer Gruppe war allerdings schon sehr fertig und konnte sich nicht mehr recht in die Gruppe einbringen. Dennoch harmonierten wir sehr gut und konnten uns sogar super unterhalten. Die Anstiege konnte ich wieder flüssig fahren und in den Abfahrten konnte ich mit meinem 36er Blatt auch einiges an Tempoarbeit verrichten. Es nahte die Feedzone 2. Man merkt schon, dass bei diesen Temperaturen die Verpflegungspunkte als Fixpunkte gelten. Ich fühlte mich immer besser und konnte sogar in den Abfahrten entspannen, obwohl ich die Führungsarbeit übernahm. Bis zum letzten Verpflegungsdepot verging für mich die Zeit wie im Flug. Ich schnappte mir zwei Flaschen, die für die letzten 15 Kilometer eigentlich reichen sollten. Da ein Mitstreiter in der Gruppe zu wenig in der Feedzone mitgenommen hatte, half ich ihm mit Wasser aus. Ca. 5 Kilometer nach der Verpflegungsstelle, war allerdings mein Akku leer und auch das Trinken half nichts mehr. Jetzt hieß es durchbeißen. Zwei heftige und lange Anstiege musste ich noch bewältigen, bis das Ziel in Grafenhausen auf mich wartete. Der wunderschöne Ort im Hochschwarzwald, der Heimat der Rothausbrauerei ist, war nun meine Rettung.
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Fazit des Tages: Die Berge sind noch nicht meine Freunde, dafür klappt das mit dem Verpflegen schon besser ;-)
Video Etappe 2
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Der Beitrag Trans Schwarzwald 2015: Hitzeschlacht auf der 2. Etappe [Rennbericht] ist auf MTB-News.de erschienen.