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Kore Durox 27,5 Test: “Man muss nicht immer das Rad neu erfinden, um einen Laufradsatz zu bauen” So etwas in der Art könnten sich die Ingenieure von Kore gedacht haben, als sie den Durox entwickelten. Bei diesem Laufradsatz wurde auf Altbewährtes wie gekröpfte Speichen und geöste Felgen zurückgegriffen, trotzdem kommen die Laufräder in einem modernen Look daher. Um herauszufinden, wie Sie sich der Durox in der Praxis schlägt, sind wir diese einem ausführlichen Test in verschiedenen Terrains gefahren.
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Kore Durox 27.5
Technische Daten
Technische Daten | Kore Durox 27,5" |
---|---|
Modelljahr | 2015 |
Kategorie | Laufradsatz |
Einsatzbereich | XC, Trailriding, All-Mountain, Enduro |
Laufradgrößen | 26", 27,5", 29" |
Gewicht (vorne/hinten) | 1720 g (800 g/920 g) |
Farbe | schwarz / weiß |
Modell | Durox |
Adapter auf andere Einbaubreiten / Achsdurchmesser | VR: 9 mm Schnellspanner, 15 mm Steckachse | HR: 10x135 mm, 12x135 mm, 12x142 mm |
Preis | 717,99 € |
Felgenbreite (außen/innen) | 25,4 mm / 21 mm |
Speichen | 32 |
Material Felge | Aluminium, geschweißt |
Material Naben/Freilaufkörper | Aluminium/Aluminium |
Rasterung Freilaufkörper | 5 dreifach gezahnte Sperrklinken |
XD-Freilaufkörper verfügbar | ja |
Tubeless Ready | nein |
Ventilloch | 6,5 mm Presta |
Speichen | KORE Stainless konifiziert |
Einspeichung | gekröpft, 3-fach gekreuzt |
Hersteller | KORE |
In der Hand
Vor 35 Jahren verkaufte Bob Morales sein erstes Produkt unter dem Namen “Thrashguard” – einen Unterrohr- und Kettenblattschutz der ersten Generation. Zwei gebogene Stahlrohre, eine Metallplatte und zwei Schellen zu Befestigung am Unterrohr. Vom heutigen Standpunkt aus gesehen ganz schön grobschlächtig; damals aber eine Innovation und das erste seiner Art. Auf diesem Erfolg aufbauend gründete Bob KORE Products. Mittlerweile hat KORE ein Sortiment, das von eigenen Bremsen über Lenker bis hin zum Laufradsatz reicht.
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Einen dieser Laufradsätze haben wir zum Testen bekommen; den Durox in 27,5″. Von KORE wird dieser für Enduro und All-Mountain ausgeschrieben und ist für 717,99 € erhältlich. Der Durox liegt damit im Vergleich zu anderen Laufradsätzen preislich im Mittelfeld. Wir haben von Kore die Version mit weißen Felgen und roten Naben erhalten; für alle, die ihr Bike gerne schlichter halten wollen, gibt es den Durox auch in schwarz. Lediglich die Decals knallen in weiß hervor. Mit 1.720 g für die 27,5″ Version schaffen wir es sogar, die Angaben auf der Website für die 26″ Version um 1 g zu unterbieten.
Aufbau
Die am Stoß verschweißte Durox-Felge ist relativ hoch und hat dadurch auch ein tiefes Bett, mit 25,4 mm Außen- und 21 mm Innenmaß sind die Felgen aber eher schmal gehalten. Wir sind gespannt, was das für einen Einfluss auf die Reifen haben wird. Die 32 Speichen sind konifiziert und 3-fach gekreuzt. In unserer Version werden diese mit zu den Naben passenden roten Alu-Nippeln in der Felge verankert. Etwas Liebe zum Detail hat noch nie geschadet.
Mit einem Gabelschlüssel können die Abdeckkappen abgeschraubt werden und man kann den Freilauf herunternehmen. Fünf Sperrklinken sollen dafür sorgen, dass die eingeleitete Kraft so schnell wie möglich in Vortrieb umgewandelt wird.
Kompatibilität
Die Laufräder sind in den gängigen drei Laufradgrößen erhältlich. Das Vorderrad kann sowohl mit 15 mm Steckachse als auch mit Schnellspanner gefahren werden. Das Hinterrad ist für 12×142 mm und 12×135 mm sowie für 135 mm Schnellspanner geeignet.
Reifenmontage / Tubeless-Eignung
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Die Reifenmontage ist dank des tiefen Felgenbetts sehr einfach und ohne Reifenheber möglich. Allerdings waren wir vorher gezwungen ein neues Felgenband einzukleben, da das mitgelieferte nicht tubeless ready war. Beim Aufpumpen benötigten wir einen Kompressor und mussten viel auf dem Reifen herumdrücken, damit nicht mehr Luft durch das tiefe Felgenbett entweichen kann, als wir durch das Ventil nachfüllen. Sobald der Reifen aber beginnt sich zu füllen, geht es schnell. Es macht zwei mal “plop” und der Reifen springt in den Flansch der Felge. Nachdem wir die Milch im Inneren etwas verteilt haben, prüfen wir noch einmal den Luftdruck. Der Reifen scheint die Luft gut zu halten.
Auf dem Trail
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Das Einsatzgebiet des Kore Durox wird als Enduro und All-Mountain angegeben. Wir fahren die Laufräder daher sowohl auf den Singletrails der Schwäbischen Alb, unserem Homespot sowie in den Südtiroler Alpen.
Steifigkeit
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Zuerst werden die Laufräder auf flowigen Trails gefahren. Auf der ersten Ausfahrt fällt auf, dass die Laufräder in Kurven immer wieder leise knacken. Nach einigen Abfahrten hört das Knacken auf und es wird klar: Die Speichen haben sich gesetzt. Die Laufräder laufen nun nicht mehr ganz perfekt rund, das lässt sich aber mit ein paar geübten Handgriffen schnell wieder beheben. In diesem Terrain machen die Durox einen guten Eindruck: Leicht verpatzte Landungen stecken sie mühelos weg und in Anliegern können sie den Fliehkräften gut entgegen halten; die Reifen hingegen nicht. Bei zu viel Nachdruck im Anlieger neigt sich der Hinterradreifen zu weit zur Seite und verursacht Burping. Zwar entweicht dabei immer nur eine geringe Menge Luft – die anfängliche Skepsis bezüglich der Felgenbreite scheint sich aber doch zu bestätigen. Daher empfehlen wir hinten einen höheren Luftdruck zu fahren, hinten schmälere Reifen zu montieren oder mit Schläuchen zu fahren.
Nach diesem ersten Eindruck wollen wir wissen, wie sich die Laufräder in grobem Gelände schlagen. Also geht es in die Südtiroler Alpen, um den Kore Durox so richtig auf den Zahn zu fühlen. Die dortigen Trails sind gespickt mit fiesen Wurzeln und Steinen. Auf diesem Terrain haben wir von den Kore zunächst einen guten Eindruck; sie erlauben eine präzise Linienwahl und haben einen angenehmen Flex. Ermutigt von diesem Eindruck beginnen wir, immer schneller und aggressiver zu fahren. Leider ist das Glück nicht von langer Dauer: Durch das Arbeiten des Reifens auf der Felge stehen wir plötzlich ohne Luft in den Reifen da. Auf dem Trail gelingt es uns nicht, die Reifen wieder aufzupumpen, also montieren wir gezwungenermaßen Schläuche. Damit entfällt zwar die Gefahr des Luftverlustes durch Burping, jedoch wird schnell klar, dass dieser Vorteil teuer erkauft ist. In dem steinigen Gelände fangen wir uns öfters Snakebites ein.
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Haltbarkeit
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Während der erzwungenen Flickpausen bleibt Zeit, die Felgen zu begutachten. Mit jeder Abfahrt in Tirol nimmt die Zahl der Dellen in der Felge zu. Am Hinterrad entdecken wir, dass sich an einer Stelle das komplette Felgenprofil verbogen hat. An eine Tubeless-Nutzung ist nun nicht mehr zu denken. Die Speichenspannung lässt an manchen Stellen stark nach und veranlasst uns dazu, beide Laufräder noch einmal nachzuzentrieren. Das erreichte Ergebnis ist jedoch nicht von Dauer und so beschließen wir, auf einen anderen Laufradsatz umzusteigen. Den Steinen und Wurzeln der Südtiroler Alpen scheint der Ami einfach nicht gewachsen zu sein.
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Unser Fazit
Der Kore Durox Laufradsatz wurde von uns in Südtirol unter sehr harten Testbedingungen getestet – diesem Terrain hatte der Durox nicht besonders viel entgegenzusetzen; dafür ist das Material der Felgen einfach zu weich. Beim Einsatz auf moderateren Trails mit wenig harten Schlägen machten die Kore Durox Laufräder hingegen eine gute Figur. In einem aktuellen Enduro oder gar Enduro-Race Bike sehen wir die Kore daher leider nicht. Wir würden die Kore eher für den Trail und All-Mountain Bereich empfehlen.
Stärken
- Einfache Reifenmontage
- Definierter Flex
Schwächen
- Haltbarkeit
- Luftverlust bei Tubeless-Nutzung
- Schmales Profil sorgt für Abknicken der Reifen
Weitere Informationen
Website: www.kore-usa.com / Vertrieb in Deutschland: Bikemarketing BMG
Redaktion: Jonathan Kopetzky, Nathan Engels | MTB-News.de 2015
Fotos: Nathan Engels, Jens Staudt, Jonathan Kopetzky
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Der Beitrag Kore Durox 27,5″ im Test: ein Laufradsatz klassischer Bauweise ist auf MTB-News.de erschienen.