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Cannondale Trigger 29 Carbon: Test einer Rennmaschine, die keine sein möchte

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Ein Faserverbund-Werkstoff aus den Händen der Rüstungsindustrie, ein 550 Gramm leichterer Rahmen und eine 1.850 Gramm leichte Gabel, die ihre Konkurrenz in Sachen Steifigkeit bei Weitem in den Schatten stellt – so präsentiert sich das neueste Modell der Cannondale Trigger 29 Familie. Das brandneue Trigger 29 Carbon soll das neue Flaggschiff der Overmountain-Familie sein und eine riesige Bandbreite an Einsatzzwecken abdecken. Beim Roc d´Azur Festival hatten wir die Gelegenheit, dem Neuling auf den Zahn zu fühlen. 

Da die Unterhaltung innerhalb des Redaktions-Teams nach unserer Testfahrt quasi den kompletten Fahrbericht abdeckte, wollen wir euch diese einfach mal so weitergeben. Was das neue Trigger 29 Carbon so kann, erzählen euch unsere Redakteure Dommaas und Maxi.

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# Neu für 2014: Cannondale Trigger 29 Carbon. Das Flaggschiff der Overmountain-Familie.

Thomas: Zurück von eurer Testrunde? Hattet ihr Gelegenheit, das neue Trigger 29 Carbon zu fahren?

Dommaas: Ja – heute hat´s geklappt. Richtig schickes Teil – meinen Geschmack haben die Cannondale-Designer mit dem schlichten Design und den grünen Akzenten auf jeden Fall getroffen. Der voluminöse Hauptrahmen macht sich gut mit den schlanken Sitzstreben. Nur mit der Optik der Lefty kann ich mich einfach nicht anfreunden – zwei Standrohre gefallen mir einfach besser.

Maxi: Aber hallo, wir haben das Ding mal knapp drei Stunden durchs Hinterland geknechtet. Unser Grinsen dürfte man wohl sehen.

Und wie ist der erste Eindruck?

Dommaas: Wie schon gesagt, die Optik ist wirklich edel. Alles sieht hochwertig verarbeitet aus. Auch haptisch vermittelt das Trigger diesen Eindruck. Auch wenn mir die Lefty nicht so gefällt muss ich zugeben, dass sich die Supermax an der Front des Trigger schon gut macht. Es passt irgendwie alles zusammen: die breiten Speichen der Mavic Laufräder, die edle XX1-Gruppe und die innen verlegten Züge. Ein sauberes Gesamtpaket, das eine formschöne Einheit bildet.

Maxi: Im Großen und Ganzen kann ich Dommaas da nur zustimmen. Die Front mit der langen Gabel und dem steilen Lenkwinkel wirkt auf mich aber etwas zusammengestaucht und aufgebockt. In Sachen Ausstattung lässt das Trigger fast keine Wünsche offen – allerdings hat man uns zum Test auch das teuerste Modell in die Hänge gedrückt. Bei 6.499 Euro Listenpreis darf man sich schon einiges erwarten. Meiner Auffassung nach wird die Ausstattung dem Preis aber nur bedingt gerecht. Die Mavic Crossmax ST Laufräder und die Magura MT6 Bremsen passen weder vom Image noch von der Leistung zu so einem Edel-Bike. Die restliche Ausstattung ist jedoch vom Feinsten und passt bestens zum Einsatzzweck des Bikes.

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# Die erste Ausfahrt mit Cannondales neuem Trigger 29 Carbon. Im “Port de Fréjus” in Richtung Estérel Ausläufer. 

Stichwort Einsatzzweck: Wie viel Federweg hat das Cannondale denn zu bieten und was soll man damit machen?

Dommaas: 130 mm Federweg vorne und hinten. Laut Cannondale soll man damit alles machen können – ganz nach ihrer Overmountain-Philosophie. Also eines für alles.

Maxi: Manni Fumic ist mit dem Alu Trigger 29 ja kürzlich noch die Trans-Provence gefahren. Das zeigt schon, wo das Bike hingehört – auf Single Trails. Es ist kein Enduro und möchte auch keins sein, mithalten kann es mit so manchem Enduro-Bike aber dann doch. Der Clou liegt wie bei allen Overmountain-Produkten im zweistufigen Dyad-Dämpfer – mit seinen beiden Modi soll er das Bike für jede Fahrsituation bestens wappnen. Auch wenn mir der Begriff All Mountain persönlich nicht gefällt, so wäre das Bike hierzulande aber wohl als solches einzuordnen. Ich bevorzuge da lieber die nordamerikanische Klassifizierung als Trail-Bike.

Ok, aber wie unterschiedet sich das neue Trigger 29 Carbon dann vom Alu-Modell?

Dommaas: Auf den ersten Blick gibt es keine Unterschiede – bis auf Material und Optik. Im Detail jedoch schon. Der Carbon-Rahmen ist satte 550 Gramm leichter geworden. Das Gesamtgewicht beläuft sich damit mittlerweile nur noch auf 11,8 kg. Im Vergleich zum Alu-Modell mit 13,7 kg schon ein deutlicher Unterschied.

Maxi: Unterschiede gibt es definitiv. Es hat beispielsweise einen recht eigenständigen Hinterbau. Das ganze System basiert auf flexenden Sitzstreben, wodurch man das Lager zwischen Ketten- und Sitzstrebe einspart. Die Technologie hat Cannondale von der Neuauflage des Scalpel [Infos hier] übernommen und beim Trigger leicht modifiziert umgesetzt. Durch die flexenden Kettenstreben ergibt sich so ein abgestützter Eingelenker.

Ich persönlich finde es aber schade, dass Cannondale am neuen Trigger Carbon einfach eins zu eins die Geometrie vom Alu-Modell übernommen hat. Das Alu-Trigger hatten wir ja bereits im Test (hier zu finden) und waren schon damals mit dem steilen Lenkwinkel nicht ganz zufrieden. Hätten sie hier noch etwas nachgebessert, wäre das Trigger 29 Carbon eine richtig scharfe Waffe.

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# Cannondale nennt es BallisTec-Carbon, das Rahmenmaterial des Trigger 29 Carbon. Ein Carbon-Verbundwerkstoff der aus der Rüstungsindustrie stammen soll. 

Klingt ja schon recht vielversprechend. Wie fuhr sich das Trigger denn so?

Dommaas: Vom Festival-Gelände sind wir auf ebener Strecke mit Asphalt-, Schotter- und minimalem Trail-Anteil in Richtung Hinterland gefahren. Für mich hat sich das Rad dabei sehr antriebsneutral und vor allem antriebssteif präsentiert. Es hat richtig dazu verleitet, kleine Sprint-Rennen zu fahren. Obwohl der Hinterbau auch im offenen “Flow”-Modus bei 130 mm nur unwesentlich wippt, so ist er im 90 mm “Elevate”-Modus so richtig vortriebsstark. Mir als XC-Fahrer kommt das wirklich sehr entgegen.

Auch bei harten Antritten hab ich den Hinterbau nicht aus der Ruhe bringen können. Im direkten Vergleich zum Cannondale Scalpel 29 würde ich das Trigger 29 Carbon in Sachen Antriebseffizienz auf gleicher Höhe einstufen. Generell fühlte sich das Trigger 29 Carbon auf der Ebene wie ein bequemeres und etwas trägeres Scalpel an.

Maxi: Absolut, da gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Mir ist zudem positiv aufgefallen, dass der Hauptrahmen bei Größe “L” angenehm lang ausfällt – ein Reach von 447 mm. Das kommt meinem Fahrstil sehr entgegen, da ich gerne zentral über dem Rad stehe. Zudem bietet es mir auch mit einem kurzen Vorbau genügend Freiheit für die Knie, wenn ich mich im Wiegetritt einmal nach vorne werfe.

Und im Uphill?

Dommaas: Wir sind auf die Ausläufer des Estérel-Gebirges hochgefahren. Anfangs hält sich die Steigung auf den sandigen und ausgewaschenen Fahrwegen noch in Grenzen, doch je mehr Höhe man gewinnt, desto steiler werden die Trails. Die bereits erwähnte Antriebsneutralität machte sich im Uphill sehr positiv bemerkbar. Auf den teils recht rauen, steinigen und mit Sand bedeckten Wegen kamen wir überraschend schnell voran. Im “Elevate”-Modus hatte man trotz der Kombination von straffem Fahrwerk und vielen Schlägen beste Traktion. Die Reifen taten das Übrige, so konnte der  Schwalbe Hans Dampf mit bestem Grip im Antritt überzeugen.

Maxi: Man muss jedoch dazu sagen, dass wir auf dem Rückweg ebenfalls einige Höhenmeter machen mussten. Allerdings nicht einem Fahrweg, sondern auf einem ziemlich mitgenommenen Single Trail. Immer wieder ging es durch Wasserrinnen und über Absätze, dabei konnte mich die Traktion des Hinterbaus im “Elevate”-Mode nicht so recht überzeugen. Es fühlte sich so an, als würde der Hinterbau immer einen Tick zu spät auf das Gelände reagieren. Rein subjektiv betrachtet war ich der Meinung, dass mich der Hinterbau etwas ausbremsen würde. Ein sensibleres Ansprechverhalten wäre hier wünschenswert. Letzten Endes habe ich mich für den langhubigen “Flow”-Mode entschieden, da sich auch der bestens bergauf pedalieren lässt – wenngleich es auch ihm etwas an Sensibilität mangelt.

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# XC-Fachmann Thomas “Dommaas” Fritsch scheucht das Trigger 29 Carbon des ausgewaschenen Single Trail hoch. 

Konntet ihr es auch mal richtig den Berg runter prügeln?

Cannondale_Trigger_29_Carbon-21Dommaas: Unsere Testrunde hat uns über mehrere Downhill-Sektionen geführt. Da war alles dabei – von technisch langsamen Passagen bis zu ruppigen High-Speed-Stücken. Dank der Vario-Stütze war der Sattel im Nu versenkt und der Hinterbau per Remote-Hebel blitzschnell in die Abfahrtsposition geschaltet. Bergab ergab sich dasselbe Bild wie schon im Uphill: Das Trigger 29 Carbon lädt zum Schnellfahren ein und vermittelt dabei dank des langen Radstands Laufruhe und Sicherheit.

Auch wenn ich die Bremsen mal richtig offen gelassen habe, konnten große Schläge den Hinterbau nicht aus der Ruhe bringen. Ich hatte nie das Gefühl, als hätte ich den Federweg schon voll ausgenutzt. Dennoch wäre auch im “Flow”-Modus ein sensibleres Ansprechverhalten zu begrüßen. Spürbar negativ ist mir die Gabel aufgefallen: In der Regel überzeugt die Lefty mit einem super Ansprechverhalten, doch bei der verbauten Gabel konnte ich das so nicht bestätigen.

Cannondale_Trigger_29_Carbon-1Die Mitarbeiter von Canndondale gestanden nach unserer Testfahrt allerdings ein, dass sowohl der Dämpfer wie auch die Gabel in Sachen Dämpfung noch nicht serienreif seien. Man habe die Testbikes mangels Zeit mit Vorserien-Federelementen aufgebaut. Sollte man mit der Performance einer Serien-Lefty nicht zufrieden sein, verweist Cannondale auf den Headshok-Tuner eighty-aid – dieser könne das Optimum aus den Gabeln herausholen. Angesichts des Kaufpreises von über 6.000 Euro sind wir allerdings der Meinung, dass ein solcher Service nicht notwendig sein sollte.

Jede Abfahrt sind wir aktiv und aggressiv gefahren und haben stets einen kleinen Zweikampf entstehen lassen. Im Gegensatz zum Uphill konnte ich Maxi nicht in seine Schranken verweisen, was wohl aber nicht an dem mittelmäßigen Ansprechverhalten der Gabel lag.

Cannondale_Trigger_29_Carbon-26Maxi: Was die Körperpositionierung über dem Rad angeht, bin ich absolut begeistert. Die Balance zwischen Hauptrahmen, Hinterbau und Höhe der Lenkzentrale war für meine Körpergröße von 1,81m ideal. Für mich ist das besonders wichtig, da ich in jeder Fahrsituation zentral über dem Rad stehen möchte, ohne mich großartig bewegen zu müssen. Das konnte das Trigger 29 Carbon in Rahmengröße “Large” voll und ganz gewährleisten.

Zudem war ich sehr davon angetan, wie direkt und gutmütig das Rad auf Lenkbewegungen reagiert. Die Steifigkeit der Lefty macht sich in Sachen Spurtreue enorm bemerkbar – und das bei ihrem überraschend geringen Gewicht. Mit der Dämpfungs-Charakteristik war ich jedoch ziemlich unzufrieden: Einerseits ließ das Ansprechverhalten zu wünschen übrig, andererseits versackte die Gabel gerne im Federweg. Da auch die komplett geöffnete Zugstufe noch zu langsam war, schien wohl die Reibung bzw. der Druck auf die Lefty-typischen Nadellager einfach zu groß gewesen zu sein. Ein eighty-aid-Service hätte hier sicherlich Wunder bewirkt.

Cannondale_Trigger_29_Carbon-24Entgegen Dommaas´ Eindruck war mir der Hinterbau nicht “satt” genug. Insbesondere schnelle Schläge hätte er gerne besser abdämpfen können. Bei richtig groben High-Speed-Passagen konnte ich den Hinterbau schon einige Mal aus der Fassung bringen. Dieses Problem hat sich mir bei anderen Tests von Cannondale-Bikes mit Dyad-Dämpfer aber schon des Öfteren ergeben. Meines Erachtens täte Cannondale gut daran, die Druckstufe des Dämpfers zu optimieren. Erfreulich war jedoch die angenehm hohe Progression des Dämpfers, die es ermöglicht hat viel Schwung aus Wellen und Kurven mitzunehmen, ohne den nötigen Nachdruck im Federweg des Dämpfers verpuffen zu lassen.

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# Er ist und bleibt eben Rennfahrer: Maxi knechtete das Trigger, um ihm all seine Stärken und Schwächen zu entlocken. 

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# Das Trigger 29 reagiert bestens auf Lenkmanöver und zieht spurtreu der vom Fahrer vorgegebenen Route hinterher, und das trotz seine beachtlichen Radstand. 

Wie fällt denn letzten Endes euer Fazit aus?

Dommaas: Das Trigger 29 Carbon ist sicherlich nicht die erste Wahl, um damit bei Marathons an den Start zu gehen, obwohl es dafür problemlos geeignet wäre, jedoch hat Cannondale dafür bessere Räder im Angebot. Für alle Fahrer, die sich ein Scalpel mit mehr Reserven wünschen, sei es für den Alpencross oder eine lange Tour ist das Rad bestens geeignet. Dafür würde ein 2×10 Antrieb aber mehr Sinn machen, um lange steile Anstiege bequemer erklimmen zu können.

Maxi: An sich finde ich das Rad richtig gut. Für meinen persönlich definierten Einsatzzweck als leichtes Enduro- und Trainings-Bike müsste der Lenkwinkel allerdings flacher ausfallen und der Hinterbau aktiver und feinfühliger arbeiten. Außerdem war ich mit der Performance der Lefty nicht so recht zufrieden. Ich sehe den Einsatzzweck des neuen Triggers eher auf geschwindigkeitsorientierte Mittelgebirgs-Biker und Langstrecken-Fahrer ausgelegt. Das Trigger 29 Carbon ähnelt im Gesamtpaket er einem langhubigen Marathon-Bike, obwohl es mit ein paar wenigen Modifikationen ein tolles Enduro sein könnte. Das Ergebnis ist ein straffes Trail-Bike mit einem verbesserungswürdigen Fahrwerk. Der Preis ist Cannondale-typisch etwas zu hoch.

Update von Cannondale

Wie uns Cannondale soeben mitteilte, seien die Federelemente für die 2014er Serienmodelle der Trigger-Familie komplett neu überarbeitet worden. Wie im Artikel bereits erwähnt wurde, deuteten das die Cannondale-Mitarbeiter schon im Zuge unseres Test beim Roc d´Azur Festival (Anfang Oktober) an. In den Serien-Bikes würden komplett neue Dämpfer verbaut werden, die man in enger Zusammenarbeit mit Jerome Clementz abgestimmt habe, so die Nachricht von Cannondale. Auch habe man die Lefty nochmals überarbeitet. Das Ergebnis sei ein deutlich besseres Ansprechverhalten der Seriengabeln, ohne wegzusacken, so Cannondale.

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# Ein echter Hingucker, nicht nur wegen der sehr speziell wirkenden “Einarm-Gabel.”

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# Keine Frage, die Design-Abteilung von Cannondale hat mit Trigger 29 Carbon ganze Arbeit geleistet.

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Trigger 29 Carbon – auf einen Blick

Hauptmerkmale:

  • Carbon-Rahmen
  • flexende Carbon-Sitzstreben
  • 29″-Laufräder
  • 130 mm Federweg
  • Cannondale Dyad RT2 Dämpfer [2-Modi]
  • 142x12mm Steckachse
  • ISCG03 Aufnahme
  • PressFit 30 Tretlagergehäuse
  • Postmount Bremsaufnahme: 180 mm
  • 2 Ausstattungsvarianten
  • 4 Größen
  • Gewicht: 11,7 kg [wie im Test: Top-Version]
  • Preis: 6.499 Euro [wie im Test: Top-Version]

Geometrie:

  • Reach: 447 mm [Gr. L]
  • Stack: 630 mm [Gr. L]
  • Sattelrohrlänge: 485 mm [Gr. L]
  • Hinterbaulänge: 448 mm
  • Oberrohrlänge: 634 mm [Gr. L - horizontal]
  • Radstand: 1.176 mm [Gr. L]
  • Lenkwinkel: 69,5°
  • Sitzwinkel: 68,5°

Im Detail

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# Die Ausfahrt im Rahmen des Roc d´Azur Festivals war dank der tollen Natur wie immer ein optisches Highlight. 

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# Wer erinnert sich noch an die Cannondale Headshok-Werbung mit dem nackten Mann im einarmigen Handstand? Die neue Lefty Supermax wirkt maskuliner als je zuvor. 

Cannondale Trigger 29 Carbon-7
# Bis auf die unpassenden Mavic-Laufräder und die Magura MT6-Bremsen kann die Ausstattung des Trigger 29 Carbon 1 auf voller Linie überzeugen. 

Cannondale Trigger 29 Carbon-10
# Die Lenkzentrale stammt aus eigenem Hause. Der 740 mm breite Lenker passte gut ins Gesamtkonzept des Bikes. 

Cannondale Trigger 29 Carbon-11
# Dyad RT2 Dämpfer: Was den Pull-Shock des Trigger anbelangt, besteht Nachbesserungsbedarf. Weder das Ansprechverhalten noch die Dämpfung konnten überzeugen. 

Cannondale Trigger 29 Carbon-12
# XX1/X01-Mix aus dem Hause SRAM: bei Cannondale kombiniert mit der edlen HollowGram SI Kurbel. 

Cannondale Trigger 29 Carbon-13
# Flexende Carbon-Sitzstreben lenken den Rocker-Arm zum Dämpfer hin an. 

Cannondale Trigger 29 Carbon-14
# Standard bei modernen Carbon-Rahmen: innenverlegte Züge 

Cannondale Trigger 29 Carbon-15
# Schick und leicht: die Post-Mount-Bremsaufnahme am Trigger 29. 

Cannondale Trigger 29 Carbon-16
# Wer den Dyad-Dämpfer richtig einstellen will, der sollte den vorgegeben Ablaufplan befolgen. Schritt für Schritt wird der auf dem Sitzrohr erklärt. 

Cannondale Trigger 29 Carbon-17
# Eingang für das Kabel der Reverb Stealth. 

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# TRIGGER

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# Liebe Cannondale-Mitarbeiter, ein 69° steiler Lenkwinkel ist auch bei 29ern nicht mehr auf dem Stand der Dinge. 

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Redaktion und Bilder: Maxi Dickerhoff & Thomas “Dommaas” Fritsch

Der Beitrag Cannondale Trigger 29 Carbon: Test einer Rennmaschine, die keine sein möchte ist auf MTB-News.de erschienen.


Aufklärung und Annäherung statt Frontenverhärtung – wann kommt ein runder Tisch in Baden-Würtemberg?

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Wie sehr ein runder Tisch in Baden-Württemberg notwendig ist, zeigte gestern der Artikel “Freizeit: Wegewarte contra Mountainbiker” im Reutlinger General-Anzeiger. In einer sehr einseitigen Darstellung wird die Sicht eines Wanderers gezeigt, welcher in seiner Freizeit ehrenamtlich die Wege pflege. Durch die aktuelle, DIMB-angeregte Diskussion um die Streichung der 2-Meter-Regelung sehen die Gruppe der sogenannten Wegewarte die Früchte ihrer Arbeit in Gefahr.

Die Titelwahl selbst teilt die Freizeitsuchenden direkt unvereinbar in zwei Lager – danach folgen in knapp 1000 Wörtern Darstellungen, wie unvereinbar das Thema Mountainbike und Wandern sei. In welcher Art und Weise, darüber macht man sich am besten selbst ein Bild unter diesem Link. Zwei Auszüge aus dem Reutlinger General-Anzeiger:

“Ihre Stollenreifen graben sich in den nassen Boden und ziehen eine Rinne, die 15 Meter den Weg entlang läuft.”

“Wer als Gruppenführer auf Radtouren nicht wenigstens einen »Singletrail« in steilem Gelände vorweisen kann, gilt als Altherrenfahrer und muss nächstes Mal zuhause bleiben.”

Wenn man einem der Kommentare auf der Facebook-Seite des GEA Glauben schenken kann, wurde eine Hilfe bei der Wegepflege durch Mountainbiker abgelehnt. Wenn dies stimmt, deckt sich das mit der Einstellung der Grünen in Baden-Würtemberg und ihrer Aussage, dass trotz der Vielzahl an Unterschriften “kein Handlungsbedarf” bestehe.


# Ergebnis der DIMB Petition für die Streichung der 2m-Regelung

Man kann hier nur immer wieder das Beispiel in Hessen anführen, bei dem zuerst ein weitreichendes Bikeverbot beschlossen werden sollte, aber später eine gute Einigung aller Parteien zustande kam. Dass es auch medienseitig anders geht, zeigt der Fahrradblog “Velophil” aus Zeit Online, der sich im Artikel “Zwei-Meter-Regel: Stuttgarter Landesregierung sitzt Konflikt aus” mit der Thematik auseinandersetzt.


# MTBs erwünscht: “Share the trail” lautet das Motto!

Zwei Beispiele aus beiden Artikeln zum Schluss. Der Reutlinger General-Anzeiger schreibt:

“Die Senioren der Ortsgruppe Öschingen können davon ein Lied singen. Sie nahmen sich den »HW1« vom Hirschhäusle zum Bolberg vor. Ihr Anliegen war es, den alten Weg wieder so herzurichten, wie er früher war. An den steilen Stellen, wo es rutschig ist, zogen sie mit viel Mühe Stufen ein und versahen den Weg mit einem kunstvollen Wegzeiger – »mit viel Liebe gemacht«, sagt Stolz. Heute ist davon nicht mehr viel zu sehen. Seit Mountainbiker den Weg entdeckt haben, fahren sie dort – in vier Kehren die Alb hinunter und am Schluss mit Vollgas über die Stufen. Ergebnis: Die Stufen sind nicht mehr vorhanden. »Jetzt ist dort wieder die gleiche Schleifetze wie früher.”

Ganz anders klingt es im Fahrradblog auf Zeit Online:

“Im Oktober haben elf Mountainbiker den Schwarzwaldverein bei einem Arbeitsansatz im Wald unterstützt. Sie stellten gemeinsam eine schwere Bank aus einem Baumstumpf auf und säuberten einen Wanderweg. Im Sommer halfen Mountainbiker der Ortsgruppe Süßen des Schwäbischen Albvereins bei einer Wege-Instandhaltung. Teilnehmer des Mountainbike-Rennens “Schlaflos im Sattel” bedanken sich jedes Jahr bei ihren Gastgeber, der Stadt Weidenthal, mit einem Waldtag. Dann helfen sie Wanderwege freizulegen oder sie räumen den Sportplatz auf, der mitten im Wald liegt.”


# Rücksichtnahme ist der Schlüssel zu einer gemeinsamen Nutzung – weltweit.

Was sind eure Erfahrungen? Wie wird euch auf dem Trail begegnet oder hattet ihr bereits mit Medien und Behörden im Zuge von Trailgenehmigungsverfahren?

Der Beitrag Aufklärung und Annäherung statt Frontenverhärtung – wann kommt ein runder Tisch in Baden-Würtemberg? ist auf MTB-News.de erschienen.

Der erste Eindruck zählt: Manitou Mattoc 160 mm Federgabel [Kurzfahrbericht]

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Manitou hat für die Mattoc einen ganz schönen Tamtam gemacht. Da wurde auf der Eurobike die Gabel gezeigt, aber nur unter einer Jacke versteckt, weil der eigentliche Launch noch einen Tag warten sollte. Als am nächsten Tag schließlich das Embargo fiel, hatte Manitou eine Gabel vorgestellt, die den Nerv der Zeit ziemlich genau treffen könnte – wenn sie funktioniert wie versprochen. Wir hatten die Gelegenheit, uns einen ersten Eindruck zu verschaffen.

Trotz des sehr geringen Gewichts geht die Steifigkeit voll in Ordnung
# Herbst 2013 – ein Wochenende mit der brandneuen Manitou Gabel.

Vorwort

Zunächst einmal über die Gabel selbst: Sie bietet 160 mm Federweg und kommt mit 15 mm Steckachse und Tapered Steuerrohr, hat 34 mm Standrohre und bietet Raum für 26″ oder 27,5”-Laufräder. Das kennt man nur zu gut: Rock Shox Pike und Fox 34 kämpfen auf diesem Segment, auch X-Fusion, Suntour und viele andere wollen in genau diese Nische. Kein Wunder: Die Gabeln passen perfekt zu den vielseitigen Bikes, die viele Hersteller dieser Tage anbieten. Doch womit will sich Manitou hier abheben?

Ungewohnt freier Blick aufs Vorderrad - die Brücke liegt hinten
# Ungewohnt freier Blick aufs Vorderrad – die Brücke liegt hinten

Zum einen wären da die offensichtlichen Manitou-Merkmale: Die Gabelbrücke befindet sich nicht vor, sondern hinter den Standrohren und die Steckachse ist an den Enden sechseckig ausgeführt. Wesentlich essentieller dürfte aber die verbaute Dämpfung sein: Manitou hat der Enduro-Gabel das Herz des Downhill-Klassikers Dorado Pro eingesetzt. Das Versprechen lautet also ganz klar: Die Performance der Dorado jetzt auch für kleinere, leichtere Bikes. Das geniale dabei: Die neue Gabel fällt schön leicht aus; das von uns gefahrene Exemplar wiegt gerade einmal 1850 g mit Achse und Casting für 27,5”!

Hier passt die Farbe super - gibt es aber leider nur für Team-Fahrer und am Alutech Fanes Limited an Nikolaus
# Hier passt die Farbe super – gibt es aber leider nur für Team-Fahrer und am Alutech Fanes Limited an Nikolaus

Setup

Der Einbau des Vorderrades dauert zu allererst ungewöhnlich lang. Ohne mit dem Hexlock-Schnellspanner vertraut zu sein, erschließt sich zwar sofort die Funktion; doch die Umsetzung hakelt etwas. Mit einer Portion Fett auf dem Stift am Ende der Achse lässt sich die Bedienung zwar vereinfachen, und das System funktioniert dann auch sehr schnell – auf Dauer würde uns aber interessieren, wie verschleißfrei und leichtgängig das System bleibt.

Wir fuhren die Mattoc Pro - blau unten sichtbar der Einstellknopf der Zugstufe
# Wir fuhren die Mattoc Pro – blau unten sichtbar der Einstellknopf der Zugstufe

Beim Setup der Gabel fällt auf: Das verbaute Schraderventil lässt sich hier schier nicht mit dem Fingernagel öffnen, mit einer Pumpe mit Luft-Ablass-Knopf geht es aber einwandfrei. Der Vorteil: So spritzt garantiert kein Öl auf die Bremsscheibe. Nachdem bei offener Dämpfung der richtige Sag eingestellt ist, kann man an den drei Druckstufen-Knöpfen, die allesamt an der rechten Oberseite angeordnet sind, und der Zugstufe rechts unten zu spielen beginnen. Bei dieser Vorserien-Gabel sind noch keine Schriftzüge aufgebracht, für die Serie soll aber natürlich auch daran gedacht worden sein. Wir merken uns einfach: Die Druckstufen-Knöpfe regeln von unten nach oben die Dämpfung, wie sie von unten nach oben zum Einsatz kommt: Low-Speed, High-Speed, Bottom-Out. Alle Knöpfe sind mit einer hochwertig wirkenden Rasterung versehen, sodass man genau abzählen kann, wie viel man zugedreht hat. Dank des Hebels an der Low-Speed-Druckstufe wird hier auch eine rege Nutzung auf dem Trail möglich, beispielsweise wenn es steiler wird.

3 Mal einstellbar, von unten nach oben: Lowspeed Druckstufe, Highspeed Druckstufe, Bottom Out
# 3 Mal einstellbar, von unten nach oben: Lowspeed Druckstufe, Highspeed Druckstufe, Bottom Out

Fahreindruck

Ab dem ersten Meter fällt auf, dass die Gabel ab dem ersten Millimeter eher straff federt. Anders als Pike, die auf den ersten Zentimetern sehr fluffig arbeitet, geht die Kennlinie der Mattoc direkt steil. Dabei ist sie bei kleinen Stößen keinesfalls hakelig, sondern einfach nur straff und gedämpft. Dadurch fühlt sie sich im direkten Vergleich zur Pike nicht ganz so komfortabel an, gibt aber dafür tolles Feedback, ohne unkomfortabel zu wirken.

Mit Hilfe des Low-Speed-Druckstufen Hebels ließ sich diese Straffheit weiter steigern. Wir haben ein paar Spitzkehren mitgenommen und uns bewusst auf dem Vorderrad bewegt. Dabei konnte die Druckstufe natürlich ein Einfedern nicht gänzlich verhindern, aber doch deutlich abschwächen. Von solchen Situationen abgesehen drehten wir die LS-Druckstufe aber eher auf, um die Gabel aktiv zu halten. Der Einfluss der Highspeed-Druckstufen-Verstellung war in diesem Kurztest schwerer zu erspüren, leichter ging es da mit der hydraulischen Einstellung des Durchschlagschutzes. Dieser oberste Knopf variiert, ab wo die Endprogression aufgebaut wird, um ein Durchschlagen zu verhindern. Die Einstellung ist selbst beim Test auf dem Parkplatz direkt zu spüren und in dieser Form einzigartig.

In solch steinigem Geläuf gibt die Gabel super Feedback, ohne unkomfortabel zu sein
# In solch steinigem Geläuf gibt die Gabel super Feedback, ohne unkomfortabel zu sein

Dreht man den Bottom-Out-Knopf bis zum Anschlag im Uhrzeigersinn, so beginnt die Endprogression bereits ab etwas nach der Hälfte des Federweges; ganz am linken Anschlag beginnt diese Rampe erst am Ende des Federwegs. Wir konnten zwar nur ein paar Steinfelder mitnehmen, doch fällt der Unterschied deutlich aus: Per HS-Druckstufe und Bottom-Out-Verstellung bleibt die Gabel höher im Federweg. Insgesamt gefiel uns die lautlose, effektive Dämpfung, die das Rad sehr satt auf der Piste liegen ließ.

Dafür, wie ich hier auf dem Vorderrad hänge, bleibt die Gabel dank Lowspeed-Druckstufe gut draußen
# Dafür, wie ich hier auf dem Vorderrad hänge, bleibt die Gabel dank Lowspeed-Druckstufe gut draußen

Übersicht

In Fett markiert die von uns gefahrene Spezifikation, auf die sich auch der Preis bezieht.

  • 1850 g (gewogen)
  • 140, 150 oder 160 mm Federweg in 26″ oder 27,5″
  • 170mm-Option für 26″
  • Dorado Air Federung
  • Hydraulic Bottom Out – Einstellbare Endprogression
  • Pro, Expert und Comp Modelle
  • MC2-Dämpfung (Shimstack)
  • 619€ (Online, Stand: 4.12.13)

Die Hexlock Steckachse wirkte etwas fummelig - und ob sie dauerhaft reibungsarm läuft? Irgendwie schick: die nach außen gekehrten Taschen in der Gabelbück Nur in der "Pro" arbeitet eine Dämpfungskartusche, ähnlich Pike und Fox Factory Standard: PostMount-Aufnahme für 160 mm Scheiben.
Diese Fotos im Fotoalbum anschauen

Kurzfazit

Der erste Eindruck zählt – und die Manitou Mattoc hat einen guten ersten Eindruck hinterlassen, zumindest ab dem Moment, in dem das Vorderrad drin war. Im Vergleich zur Pike fällt die straffere Charakteristik auf. Die Downhill-Dämpfung lässt die Mattoc souverän auf der Strecke liegen, und auch das geringe Gewicht gefällt. Die Einstellung der Endprogression ist in dieser Form ein Alleinstellungsmerkmal, das wir als durchaus nützlich empfunden haben. Wenn dann noch die Haltbarkeit stimmt, steht einem Erfolg der Mattoc aus unserer Sicht wenig im Weg. Das Beste zum Schluss: Mit 619€ ist die Gabel für die gebotene Leistung gerade im Vergleich zur Konkurrenz voll akzeptabel bepreist.

Der Beitrag Der erste Eindruck zählt: Manitou Mattoc 160 mm Federgabel [Kurzfahrbericht] ist auf MTB-News.de erschienen.

Gargamel-Trail im Whistler Valley: Was will man(n) mehr? [Foto-Story]

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Keine zwei Tage sind wir in Whistler und schon zieht es uns hinaus in die Wildnis, auf jene Trails, die außerhalb des Bike-Parks liegen. Draußen in den Wäldern, dort wo einst Typen wie Richie Schley, Wade Simmons oder Tyler Morland versuchten, der unwegsamen Natur mit verrückten Holzkonstruktionen ein Schnippchen zu schlagen. In Bike-Shops, in der Liftschlange und bei so manchem Bike-Bum auf dem Camper-Parkplatz erkundigen wir uns nach den bestens “secret spots”, den echten Juwelen Whistlers. Immer wieder fällt dabei ein Name: Gargamel Trail. Er soll es sein, ihn wollen wir in Angriff nehmen.

“Secret” ist er jedoch längst nicht mehr, doch ein Juwel ist er dennoch. Bekannt geworden durch Tyler Morlands Segment im ersten Film der damals noch gleichnamigen Film-Crew “The Collective” [hier bei ca 0:30], ist der Trail heute in jedem Whistler Mountainbike Bike-Führer zu finden. Gelistet ist er als “Double Diamond” – heißt: “For expert and professional riders only”. Das klingt doch schon mal gut. Zu unserer Sorge lassen jedoch einige Locals Zweifel anklingen: Man sei sich nicht sicher, ob sich der Trail in einem fahrbaren Zustand befände. Viele der alten Holzelemente seien marode – stark zugewachsen sei er an einigen Abschnitten noch dazu. Legendär soll er sein, aber kein Trail der besonders viel Spaß bereiten würde. Keine Frage, spätestens jetzt sind wir überzeugt, es zu wagen.

Gargamel-Trail
# 1.240 hm Abfahrtsvergnügen auf einer Länge von ca. 3 km: der Gargamel-Trail

Unser straffer Crankworx-Zeitplan lässt jedoch nur einen Tag für die Aktion zu. Ausgerechnet der Tag, an dem das beste Event des Crankworx steigen wird: die inoffiziellen Whip Off Worlds. Ärgerlich, eigentlich hatten wir uns die Teilnahme als Pflichtprogramm fürs Crankworx gesetzt. Knapp vier Stunden Fahrzeit sollen wir einplanen, hatte man uns gesagt. Mit einem Aufbruch in aller Frühe sollte das doch alles zu schaffen sein – schließlich sind die Whip Off Worlds erst auf Mittags angesetzt: geplante Abfahrt 07:30 Uhr. Gilt es also nur noch einen Fotografen zu finden, der unser Abenteuer dokumentieren möchte. Keine all zu schwere Aufgabe, bei all den Fotografen die Whistler während des Crankworx-Festivals belagern. Eine etwas voreilige Einschätzung – die schlechte Wetterprognose und unser früher Zeitplan lassen jeden nur erdenklichen Fotografen zurückschrecken. Und nun? Selbst ist der Mann, dann machen wir es eben selbst. Neuer Abfahrtszeitpunkt: 05:30 Uhr.

Max und Maxi in Gefahr – das Motto unserer illustren Ausfahrt ist schnell gefunden.Max_und_Maxi_in_Gefahr-1Um 05:00 Uhr klingelt mich der Handy-Wecker aus den Federn. Im Halbschlaf packe ich meinen Krempel zusammen und versuche die restliche Zimmerbelegschaft nicht ihres Schlafes zu berauben. Ganz schön schwer der Rucksack mit all dem Kamerazeugs. Hilft nichts, da muss ich durch. Vor dem wohl kultigsten Café am Market Place im Whistler Village treffe ich auf meinen Weggefährten Max. “Max und Maxi in Gefahr” – das Motto unserer illustren Ausfahrt ist schnell gefunden. Nach einem Cappuccino – lassen wir diese Bezeichnung des braunen Getränks zugunsten unserer nordamerikanischen Freunde einmal durchgehen – und einem Frühstücks-Muffin sind wir bester Dinge und bereit für das Abenteuer.

Entlang des “Sea to Sky”-Highways radeln wir in Richtung Pemberton, vorbei am Green Lake, der seinem Namen im diesigen Morgenlicht alle Ehre macht. Am Ende des Sees führt uns eine Schotterstraße hinaus in die Wildnis. Überall sind Warnhinweise angebracht: “Caution Bears” und “Be Bear Aware” sind dabei unsere Favoriten. Von den viel gefährlicheren Berglöwen lesen wir jedoch nichts, wurden von einigen Locals jedoch im Vorfeld zur Achtsamkeit ermahnt.

Sind wir noch richtig?
# Sind wir noch richtig? In Blick in die Karte weist uns den Weg – hinein in die Wildnis. 

Eine steile Forststraße führt uns ins Hinterland, hinauf auf den Berg. Auf die Minute genau setzt der angekündigte Regen ein. Für einen Augenblick sinkt unsere Motivation in den Keller. Auch die Auffahrt scheint nicht enden zu wollen. Mir reicht´s, ich steige ab und schiebe. Soll Max doch den XC-Fahrer machen und weiter pedalieren! Dann endlich der erlösende Abzweig auf den ersehnten Trail. Doch halt, die Rede war von Trail. Alles, was wir jedoch sehen ist, eine Sackgasse – ein ausgedienter Holzplatz. Vom Trail weit und breit keine Spur. Sind wir falsch? Erneut schlagen wir den Führer auf, rekapitulieren Kehre für Kehre, Kreuzung für Kreuzung unseren Weg um letzten Endes festzustellen, dass wir richtig sein müssen. Es hilft alles nicht, das Gebiet um den Platz muss sondiert werden. Dem Himmel sei Dank dauert die Suche nicht lang und der zugewachsene Trail ist schnell gefunden.

Sollten die Locals am Ende recht behalten haben? Ist der Trail nicht mehr zu fahren? Auch der Blick auf die Uhr mindert unsere Sorgen nicht, schon jetzt liegen wir hinter unserem Zeitplan. Kamera raus, Fotos machen und weiter im Programm. Bevor es jedoch endlich bergab geht, müssen wir uns weitere Höhenmeter erkämpfen. Und das auf einem Trail, der wunderbar eine anspruchsvolle DH-Strecke darstellen könnte – würde man ihn bergab und nicht wie wir bergauf fahren.

What goes down, must go up
# What goes down, must go up

Endlich erreichen wir den höchsten Punkt, ab jetzt geht es bergab – hoffen wir. Auf den ersten Metern scheint sich der Trail eines ausgezeichneten Zustands zu erfreuen. Der Spaß auf dem lockeren Waldboden steht uns ins Gesicht geschrieben. Kein Wanderweg, der mit anderen geteilt werden muss oder auf dem Gefahr bestehen würde, mit anderen Nutzern zu kollidieren. Es ist ein von Bikern für Biker angelegter Weg, der noch dazu in einer Natur liegt, die so großräumig ist, dass sie von einem solchen Trail wohl kaum Notiz nimmt. Für uns bedeutet das: fahren wie die Bekloppten!

Freude am Fräsen
# Unfassbar, wenn man die Traum-Spots seiner Jugend später einmal in echt bestaunen darf. Tylers “The Collective”-Segment hatte mich schon damals fasziniert. 

Nun gut, mutwillig muss man auch hier keinen Acker umpflügen – dennoch erfreuen wir uns am spritzenden Dreck in den Kurven. Beim Übersteuern des Hinterrads sind wir nicht einmal auf die Hinterrad-Bremse angewiesen, auf dem lockeren Waldboden schwimmt das Rad ganz von selbst und rutscht geschmeidig von einer Kurve in die nächste. In diesem Fahrfluss surften wir über die Trails. Unerwartet wirft Max plötzlich den Anker. Ein Bär, ein wildes Tier, was da ist los? Nichts dergleichen – er hat eine geeignete Foto-Location erspäht. Schade, es kam schon der Abenteurer in mir durch. 30 Bilder – davon 5 brauchbare – und 20 Minuten später setzten wir die Abfahrt fort. Langsam drückt der Schuh in Sachen Zeit. Doch zeigt uns Max´ Höhenmesser, dass wir noch einiges vor uns haben.

Max_und_Maxi_in_Gefahr-18Der Trail wird immer steiler und Felswände tun sich beidseitig neben uns auf. Mehr und mehr erinnert die Location an die Szenerie aus “The Collective”. Hier und da erkennen wir einige der Drehorte wieder. Vor uns liegt ein Steilhang, auf dessen linker Seite ein längst verrottetes North Shore-Element zu sehen ist. Wo sollte die Hühnerleiter nur hinführen – ins Nichts? In der Tat – ganz grob lässt sich knapp 10 Meter tiefer eine Landung erkennen. Was ein Glück, dass dieses Holzelement mittlerweile nicht mehr fahrbar ist, am Ende hätten wir das Ding des eigenen Egos halber noch springen müssen.

Augen gerade aus und Bremsen auf!Wir nehmen die Steilabfahrt über eine Art natürlich gepflasterten und mit Spitzkehren gespickten Weg. Dass ich auf kanadischem Boden noch gezwungen sein würde mein Hinterrad versetzten zu müssen, hätte ich mir nicht träumen lassen. Weiter geht es vorbei an massiven Felsabbrüchen und riesigen herabgestürzten Brocken. Die Schwierigkeit des Trails nimmt immer mehr zu, der leichte Regen tut sein Übriges. Das starke Gefälle wirkt in Kombination mit dem nassen Waldboden und zahlreichen Steinen nicht sonderlich einladend. Auf einigen Steilabfahrten ist an Bremsen nicht mehr zu denken: Augen gerade aus und Bremsen auf!

Drop In
# Keine einfache Aufgabe: Der Gargamel-Trail hatte so manche Schlüsselstelle zu bieten. 

Geschwindigkeit bringt bekanntlich Sicherheit.Die Fahrt dauert lang, länger als gedacht. Eigentlich das, was man sich bei jeder Abfahrt wünscht. Doch unsere Teilnahme an den Whip Off Worlds wird von Minute zu Minute unwahrscheinlicher. Dann führt uns der Trail endlich hinaus aus dem Wald. Vor uns erstreckt sich eine riesige Lichtung – links und rechts Felswände. Vor uns ebenfalls Felsen. Unten angekommen sind wir nicht – dieser Teil scheint nun aber die Schlüsselstelle des Gargamel-Trails darzustellen. Die nassen und moosbedeckten Felsplatten sehen nicht nur rutschig aus, sie sind es auch. Vor mir sehe ich Max´ Hinterrad bereits von einer Seite auf die andere schlingern. Ich versuche Abstand zu gewinnen, um im Steilstück die Bremsen aufmachen zu können. Besser so, als das Risiko einzugehen, beim Bremsen wegzurutschen. Geschwindigkeit bringt bekanntlich Sicherheit.

Ich überhole Max und lasse mich in das nächste Steilstück tragen. Gefälle – enorm! Traktion – kaum vorhanden! Absatz und scharfe Kurve – geradewegs vor mir! Mit Hängen und Würgen gelingt es mir die Stelle zu meistern. Schreiend warne ich Max vor, der im selben Moment wie ein Irrer grinsend um die Kurve schießt – eindeutig die bessere Linie. Wir satteln ab um einige Bilder zu schießen – zwar gibt das die Zeit längst nicht mehr her, doch können wir diese Location nicht ohne Bilder verlassen. Wieder vergehen knapp 20 Minuten bis wir weiter ziehen können, doch die Arbeit hat sich gelohnt. Die Bilder sind ohne Zweifel das Highlight des Tages, so viel ist sicher.

Schöner könnte die kanadische Wildnis nicht sein
# Schöner könnte die kanadische Wildnis nicht sein

Noch einmal wird es richtig steil – der Trail führt uns über größere Felskanten, deren hangabgewandte Seite stets in einen kleinen Drop übergeht. Einer dieser Drops führt in eine mit Felsenbrocken gespickte Landung, die im 90°-Winkel zum Absprung steht. Ich lande etwas zu frontlastig, der schwere Rucksack mit dem Kamera-Equipment rauscht mir gegen den Kopf – um eine Haaresbreite wäre ich Kopf voraus über den Lenker in die Steine gedonnert. Dann höre ich hinter mir ein lautes Knallen. Ich drehe mich um – was ein Glück – kein Sturz, dafür aber ein Materialdefekt: ein Platten und eine gut mitgenommene Felge bei Max. Nachdem wir alles repariert haben, liegen unsere Nerven blank.

Ohne weitere Stopps geht es jetzt in Richtung Ende, noch einige Male führt uns der Trail hoch und runter. An sich ein genialer Enduro-Trail, doch wollen wir nur noch schnellst möglich auf die Crabapple Hits. Endlich erreichen wir die ersten Häuser der “Emerald Estates”-Siedlung. Mit einer Lance Amstrong-mäßigen Trittfrequenz pressen wir unsere Bikes zurück in Richtung Whistler Village. An unserer Unterkunft tauschen wir kurz die Helme und ich greife zur Sicherheit zum DH-Bike.

Maxi auf dem Weg nach oben
# Maxi auf dem Weg nach oben

Was für ein Ärger – die Liftschlange könnte länger nicht sein. Genervt stellen wir uns an. Im Lift erkundigen wir uns bei anderen Bikern nach dem Stand der Dinge. Die berichten jedoch, dass sich die Whip Off-Teilnehmer bisher nur warmspringen würden. Am Ende des Fitz-Simmons-Sessellifts angekommen begeben wir uns geradewegs über die A-Line hinunter zu den Crabapple Hits, wo sich gerade ein riesiger Train formiert. Wir erkundigen uns bei Brendan Fairclough nach dem Stand der Dinge. Ernüchternd gibt er uns die Auskunft, dass der Contest bereits in der dritten Runde sei. Zur Sicherheit fragen wir noch einmal die Organisatioren – doch es lässt sich nichts machen. Unsere erste Whip Off Worlds-Teilnahme ist gescheitert – wie ärgerlich! Es hätte alles so schön sein können, doch manche Geschichten sollen eben kein “Happy End” haben. Was bleibt ist die wohl spannendste Ausfahrt unserer Saison und die Erinnerung an eine unvergleichliche Natur. Was will man(n) mehr!

Der Gargamel-Trail in Bildern

Nachwehen der Party am Vorabend
# Nachwehen der Party vom Vorabend: Die Abfahrt um 05:30 Uhr fällt nicht gerade leicht. 

Sonnenaufgang über Whistler
# Sonnenaufgang über Whistler

Max Schumann: Ready to go
# Max Schumann: Ready to go

Hi5 - los geht die wild Fahrt mit Max
# Hi5 – los geht die wilde Fahrt

Max Schumann kann sich mal wieder nicht entscheiden
# Max kann sich mal wieder nicht entscheiden: Schoko-Muffin oder doch lieber Müsli?

Cash Only im Moguls Coffee House
# Cash Only im Moguls Coffee House

Lecker Frühstück
# Lecker Frühstück

Noch ein letztes Mal die Route checken
# Noch ein letztes Mal die Route checken

Morning-Muffin
# Morning-Muffin

Green Lake
# Welch faszinierendes Farbspiel am Green Lake

Wasserdurchfahrt
# Wasserdurchfahrt auf dem Weg nach oben

Uphill in Richtung Gargamel
# Uphill in Richtung Gargamel

Fahrspaß pur
# Fahrspaß pur – die kanadischen Wälder haben eine ganz eigene Atmosphäre 

Gargamel Trail
# Ganz anderer Wald! Wir sind hin und weg vom Weg, der sich vor uns auftut. 

Max und Maxi in Gefahr-33
# “Loamy Dirt” 

Schöner könnte ein Trail nicht sein
# Schöner könnte ein Trail nicht sein

Können Kameras das Gefälle doch nur richtig einfangen
# Könnten Kameras das Gefälle doch nur richtig einfangen…

Abfahrt im Felsenmeer
# Abfahrt im Felsenmeer

Achtung rutschig
# Achtung rutschig!

Max und Maxi in Gefahr-22
# Auch wenn das Grinsen bei Max normal ist, so war es an diesem Tag doch etwas ausgeprägter. 

Informationen zum Gargamel-Trail

Kurzbeschreibung:

Der Gargamel-Trail ist als “Double Diamond”-Trail eingestuft, was der höchsten Schwierigkeitsstufe entspricht. Der Trail ist anfangs gut zu befahren – lockerer Waldboden wechselt sich in einem offenen Wald mit Steinfeldern ab. Ab der Mitte des Trails nimmt das Gefälle rapide zu. Der gesamte Trail ist fahrbar, doch sollte man sich seiner Sache sicher sein – viele Stellen bergen ein nicht unerhebliches Sturzrisiko. Bis auf wenige Ausnahmen im unteren Teil des Trails besteht jedoch nur selten Absturzgefahr an den steilen Felshängen. An dieser Stelle ist ein Zitat aus dem Trail-Führer “Whistler Mountain Biking” angebracht: “You will likely wish you had more suspension for the descent than you are willing to push up the approach.” Dem ist nur noch hinzuzufügen, dass man auf dem Gargamel-Trail von einer unfassbar schönen Natur umgeben ist. Canada at it´s best!

  • ca. 4 km reiner Trail
  • ca. 1240 hm Abfahrt

Route:

Von Whistler ausgehend folgt man dem Radweg neben dem Highway 99 [Sea To Sky Hwy.] in Richtung Pemberton. Ein gutes Stück nachdem man die “Emerald Estates” passiert hat, befindet sich linker Hand der Abzweig auf die Cougar Mountain FSR [Forest Service Road] in Richtung Sixteen Mile Creek. An dieser Stelle vom Highway abbiegen und der Cougar Mountain FSR folgen [Parkmöglichkeiten für Autos vorhanden]! Anschließend der Beschilderung in Richtung Kaoli´s-Trail folgen!

Nach einiger Zeit passiert man eine rechter Hand liegende Seilrutsche, kurz darauf folgt eine Gabelung, an der man sich links halten muss. Auch an der nächsten Gablung sollte man sich links halten – nach rechts müsste an dieser Stelle der Flank Trail ausgeschildert sein. Nachdem man sich links gehalten hat, erreicht man einen Holzplatz – am Eingang dieses Holzplatzes befindet sich rechter Hand der zugewachsene Eingang des Gargamel Trails. Dieser führt anfangs über einige Serpentinen weiter bergauf. Bergab stets dem Trail folgen. Am Ende des Trails kreuzt man die “Section 102″ – dieser Weg führt einen zurück auf die Cougar Mountain FSR.

GPS:

Trail-Einstieg: N50 10.852 W122 57.579  // Trail-Ende: N50 09.868 W122 56.069

Empfehlung:

Sehr zu empfehlen ist das Buch “Whistler Mountain Biking: A Guide To Trail Rides In The Whistler Valley”. Es beinhaltet nahezu alle Trails außerhalb des Bike Parks rund um Whistler, beinhaltet GPS-Daten und gute Trail-Beschreibungen samt Kartenmaterial.

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GRAVITY NRW-CUP: Neue Rennserie im Abfahrtsbereich in Planung

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Nachdem zuletzt mit der Enduro One-Serie eine neue Enduro-Serie angegangen worden ist, ist bei einem Treffen verschiedenster Organisatoren und Veranstalterteams in Olpe/NRW ein möglicher neuer NRW-Cup für Downhiller und Freerider in Planung – der GRAVITY NRW-CUP. Hier alle Informationen in der Pressemitteilung:

Der Radsportverband NRW lud ein und das Interesse war riesengroß: Über 40 Interessenten aus ganz NRW und dem benachbarten Rheinland-Pfalz fanden sich am Mittwochabend in Olpe ein, um für 2014 eine neue Serie für Downhiller und Freerider ins Leben zu rufen. Im Vorfeld gab es bereits lose Gespräche und so konnte direkt das Vorhaben für 2014 angegangen werden. Es wurde eine Planungsgruppe eingerichtet, in der zusammen mit den Vertretern der einzelnen Veranstalterteams, auch die Technische Kommission des Radsportverbandes NRW vertreten ist.


# Rasenrennen in Olpe: Vielleicht ja bald im neuen NRW-CUP dabei?

Neben organisatorischen Aspekten wie, Anmeldung als offizielles Rennen, Genehmigung durch die Behörden sowie Vermarktung, stand die Versicherungsfrage im Mittelpunkt, die aber von der Vertretern des RSV NRW zufriedenstellend beantwortet werden konnte, sodass für den Einstieg in der kommenden Saison 4-6 Veranstaltungen geplant sind. Ein Name war schnell gefunden und es wird neben dem XCO-NRW-Cup und der NRW-Trophy für Marathonfahrer, nun den GRAVITY-NRW-CUP geben. Bis zu einem 2. Treffen im Januar 2014, werden Details erarbeitet und in der gemeinsamen Sitzung festgelegt. Soviel ist schon mal zu sagen, dass es in 2014 sowohl eine NRW-Meisterschaft für Lizenzfahrer, als auch eine Hobbymeisterschaft geben wird, die bei einer der Veranstaltungen ausgefahren werden.

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Info: Pressemitteilung Guerilla-Racing

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Alpe-Adria MTB Giro: Neuer 3 Länder MTB-Marathon [Pressemitteilung]

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[Pressemitteilung]

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Neuer 3 Länder MTB-Marathon: Für Mountainbiker gibt es am 21. Juni 2014 den Alpe-Adria MTB Giro (95 km) über 1.590 Höhenmeter zu absolvieren. Die vom Ex-Radprofi Paco Wrolich ausgesuchte atemberaubend schöne Strecke geht vom Ufer des türkisblauen Faaker Sees hinauf auf den Jepcasattel über die Grenze nach Slowenien.

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# Beim MTB-Rennen kommen dann wohl etwas breitere Reifen zum Einsatz.

Ein attraktiver Downhill lässt die Bikerherzen höher schlagen, ehe man Kranjska Gora erreicht. Dann geht es dem Planica Tal entlang weiter bis nach Tarvis in Italien, wo man bei den Weißenfelser Seen (Laghi di Fusine) noch mal Kraft tanken kann, bevor es wieder zurück nach Kärnten geht.

Mehr Infos unter: www.alpe-adria-bikefestival.com

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Info und Fotos: Pressemitteilung alpe-adria-bikefestival

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Canfield Brothers Balance 2014: erste Infos zum neuen 650b-Enduro

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Im Juni letzten Jahres hatten wir das Canfield Brothers “The One” im Test. Das bis zu 200 mm starke Freeride-Bike konnte uns in vielen Belangen überzeugen – dennoch war hier und da Kritik angebracht, wie beispielsweise in Sachen Gewicht oder Agilität. Kommendes Jahr wird das “The One ” durch einen Nachfolger ersetzt und soweit sich das anhand der ersten Daten beurteilen lässt, scheint man die Kritik ernst genommen zu haben. Hier die ersten Infos zum brandneuen Canfield Brothers Balance.

Schon im Jahr 2006 hatte Canfield Brothers ein Bike namens “Balance” im Programm. Damals präsentierte man den mächtigen Freerider als “Do It All”-Bike. An diesem “Do It All”-Konzept hält man auch bei der Neuauflage des Balance fest. Das im Sommer 2014 erscheinende Bike soll sich an All Mountain- und Enduro-Fahrer richten. Den ersten Infos zufolge soll es auf 27,5″-Laufrädern stehen, 160 mm Federweg am Heck bieten und auf einem scheinbar neu patentierten Federungssystem basieren, welches sich an das übliche “Dual Link”-System von Canfield Brothers anzulehnen scheint.


# Formschöner Alu-Rahmen mit Canfield-typischem Hinterbausystem

Erste Infos:

  • Alu-Rahmen mit 160 mm Federweg
  • neu patentiertes “Dual Link”-Federungssystem
  • auf 27,5″ Laufräder ausgelegt
  • 12×142 mm Ausfallenden
  • Post Mount-Bremsaufnahme
  • tapered-Steuerrohr
  • ISCG-Aufnahme

Viele Infos gibt es bisher nicht, doch verriet Vin Quenneville (Vertriebsleiter Canfield Bro.) in einem US-Forum schon einige Details. So sagte er, dass man im Gegensatz zum “The One” auf Einstelloptionen von Federweg und Geometrie verzichtet hätte, da man unter Voraussetzung einer ausgewogenen Geometrie keine Notwendigkeit für solche Spielereien sehen würde. Interessant ist auch seine Aussage, dass das neue Balance trotz 27,5″-Laufradstandard problemlos mit 26″-Laufrädern zu fahren wäre. Gerade Park-Fahrer seien mit dem 26″-Aufbau gut bedient – so möchte auch er sich ein Balance mit 26″-Laufrädern und einer 170er Mazocchi 55 aufbauen.


# Der Nachfolger den “The One”

Im Vergleich zum “The One” wird das neue Balance deutlich kürzere Kettenstreben bekommen. Mit einer Länge von 425 mm fällt der Hinterbau somit ganze 17 mm kürzer aus als noch beim Vorgänger. Das lässt hoffen, dass die beim “The One” kritisierte mangelnde Agilität nicht aufs Balance übertragen wird. Allgemein wirkt die Geometrie sehr modern: kurzer Hinterbau, langer Hauptrahmen und ein flacher Lenkwinkel. In puncto Lenkwinkel sei man bei der Entwicklung von einer 160 mm Rock Shox Pike nach 27,5″ Standard als Basis ausgegangen. Auf eine exakte Lenkwinkelangabe möchte man sich zu diesem Zeitpunkt aber wohl noch nicht festlegen.


# Tapered Steuerrohr

Es bleibt wirklich spannend, was uns Canfield Brothers letzten Endes mit dem Balance präsentieren wird. Unser Test des Vorgängers “The One” war schon vor einem Jahr recht vielversprechend. Anbei unser Fazit von damals:

“Die Abfahrtseigenschaften konnten mich restlos überzeugen. Insbesondere der flache Lenkwinkel und das tiefe Tretlager kamen meinem persönlichen Geschmack sehr entgegen. Besonders imponierte mir die Schluckfreudigkeit, die auch große Sprünge sowie harte ruppige Abfahrten zum Kinderspiel werden ließ. Positiv überrascht war ich auch von den erstaunlich guten Uphill-Eigenschaften – wenn gleich es den Berg auch nicht mit Bestzeit hinaufgeht. Ernüchterung machte sich jedoch beim Sprungverhalten breit, hier war das lange Bike schlichtweg zu träge. Auch auf engen Trails musste man mit Nachdruck arbeiten, um den Boliden sauber und flüssig die Trails hinab zu bekommen.” Auszug Fazit Canfield Brothers The One, MTB-News.de Test 2012


# Der Vorgänger: das aktuelle “The One” wird für 2014 aus dem Programm genommen 

Im Vergleich – alt gegen neu

Canfield Brothers Balance 2006


# Canfield Balance von IBC-User michael66

Canfield Brothers Balance 2014


# Canfield Brothers Balance 2014: neues 160-mm-Enduro mit 27,5″-Laufrädern

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Er hat´s einfach drauf! Rene Wildhaber auf kanadischen Trails [Video]

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Der 37-Jährige Rene Wildhaber gehört zweifelsohne zu den technisch versiertesten Mountainbikern die der Sport je vorzuweisen hatte. Dass sein Fahrkönnen auch mit voranschreitendem Alter nicht nachlässt, beweist er Schweizer nicht nur Rennen für Rennen, sondern auch auf zahlreichen Videos. Heute erschein ein weiteres dieser Videos, das den Enduro-Piloten aus Flumserberg/St. Gallen beim Trail-Fahren in der kanadischen Wildnis zeigt. Viel Vergnügen!

Rene Wildhaber | trail riding British Columbia CAN from iXS Sports Division on Vimeo.

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MTB-Bundesliga 2014: KMC wird Titelsponsor, Finale zählt doppelt

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Die Internationale MTB-Bundesliga geht mit KMC an der Seite in die Saison 2014. Der Kettenhersteller aus Taiwan unterstützt die fünfteilige Cross-Country-Serie in Deutschland als Titelsponsor.

KMC hatte in den vergangenen Jahren bereits Erfahrungen mit den Bundesliga-Veranstaltern in Bad Säckingen und in Heubach gesammelt. „Sowohl mit der Sabine Spitz Gold Trophy als auch mit dem BiketheRock waren wir sehr zufrieden“, erklärt Michael Stichling. Der Sales-Manager ist beim weltweit größten Fahrrad-Kettenhersteller zuständig für den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Auch die Profi-Teams der beiden Olympiasiegerinnen Julie Bresset und Sabine Spitz, die beide auch in der Vergangenheit in der MTB-Bundesliga präsent waren, vertrauen auf die starke Verbindung mit KMC. „Von daher ist es konsequent nun die ganze Bundesliga-Serie zu begleiten“, meint Stichling. „Die MTB-Bundesliga gehört zu den hochwertigsten Wettkampfreihen weltweit und wir freuen uns Partner der Serie zu sein“.

„Wir freuen uns über diese Partnerschaft und hoffen, dass wir die Serie mit der Hilfe von KMC weiterentwickeln können“, kommentiert BDR-Vizepräsident Udo Sprenger den Vertrag.
Auf Seiten der Veranstalter verweist BiketheRock-Organisationschef Eckhard Häffner auf die jahrelange „äußerst angenehme und zuverlässige Zusammenarbeit“, die er mit KMC bisher erlebt hat.

Für 2014 sind in der Bundesliga fünf Cross-Country-Rennen und vier Sprint-Entscheidungen vorgesehen. Dazu kommt für die deutschen Fahrer die Deutsche Meisterschaft in Bad Säckingen. Die Stadt am Hochrhein ist als Ausrichter der Elite- und Masters-DM eingesprungen und fällt deshalb 2014 als Bundesliga-Veranstalter aus.
Zum ersten Mal im Kreis der Bundesliga-Veranstalter wollen Neustadt/W. und Schopp mit dabei sein. Die beiden Standorte in Rheinland-Pfalz haben als Neulinge ihre Rennen in der C2-Kategorie beim Radsport-Weltverband UCI angemeldet.
Neustadt/W. war in diesem Jahr Veranstalter eines Deutschland-Cups, Schopp hat Erfahrungen mit der nationalen Serie aus den 90er-Jahren.
Der Klassiker in Münsingen hat sich für das Jahr 2014 zurückgezogen. Der Verein TSG Münsingen beanspruchte nach 27 Auflagen in Serie eine Pause, schließt aber eine Rückkehr 2015 nicht aus.

Viermal Sprint und doppelte Punkte in Bad Salzdetfurth
An allen Standorten soll es auch einen Eliminator Sprint geben, der wie bisher auch mit halber Punktzahl in die Bundesliga-Gesamtwertung einfließt. Die Deutsche Meisterschaft im Sprint in Saalhausen findet zwar im Rahmen des Bundesliga-Wochenendes statt, doch weil internationale Fahrer da nicht zugelassen sind, werden dafür keine Bundesliga-Punkte vergeben.

Neu beschlossen wurde die doppelte Punktzahl für die finalen Rennen in Bad Salzdetfurth. Das gilt für den Sprint wie für die Cross-Country-Rennen. Damit soll die Attraktivität des letzten Events und die Spannung noch mal erhöht werden.

KMC MTB Bundesliga 2014

  • 05./06. 04. Neustadt/Weinstraße
  • 11.05. DM XCE Saalhausen
  • 12.05. Saalhausen
  • 17./18.05. Heubach
  • 12./13.07. Schopp
  • 19./20.07. DM XCO Bad Säckingen (keine BL-Wertung)
  • 13./14.09. Bad Salzdetfurth

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Heftvorschau Januar 2014 – bikesport, World of MTB

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Die Printmagazine läuten das neue Jahr ein – in der MTB-News.de Heftvorschau findet ihr die Informationen zu den relevanten Januar 2014-Ausgaben der Magazine. Dieser Artikel wird geupdated und erweitert, sobald uns neue Informationen vorliegen.

bikesport

Ab dem 09. Dezember 2013 am Kiosk

BS1-214 Titel U1 U4 RZ-1
# bikesport ½-2014 – Cover

BS1-214 006-007 inhalt
# bikesport ½-2014 – Inhalt

World of MTB

Ab dem 06. Dezember 2013 am Kiosk

# WOMB 01/2014 Cover


# WOMB 01/2014 Inhalt 1


# WOMB 01/2014 Inhalt 2

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FilmFreitag #42: Feine Clips vom Nikolaus!

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Keine Orangen, Mandarinen oder Lebkuchen, sondern eine Menge feine Clips hat der Nikolaus heute mitgebracht! Unter Anderem gibt es das Finale der zweiten “Life Behind Bars”-Serie mit Brandon Semenuk, Gap-Springen mit Mick Hannah, einen talentierten fünfjährigen Nachwuchsbiker, einen äußerst sehenswerten Clip von der Rampage (auch nach zwei Monaten noch gut anzuschauen!), das Beste aus dem IBC-Video-Universum und mal wieder einen krachenden Tellerrand. Hervorzuheben ist hier “The Passenger” mit BMXer Kriss Kyle, aber auch Logan Martin ist enorm gut anzuschauen… dies und vieles mehr im Nikolaus-FilmFreitag – viel Spaß!

Gravity

Red Bull Rampage from start to finish

Life Behind Bars – Magic MTB Zones – FINALE S02E10

Another Day At The Office

Mick Hannah hucks the Thredbo fireroad gap at the Cannonball MTB Festival

Dirt Magazine: Beyond the Bike with Micayla Gatto

Shane Halahan Rocks the Wheel Mill

Enduro & Allmountain

Orange Alpine 160 Diva – For Ladies Who Launch

Cotic Bikes presents 26 aint dead

IBC

Der ENDUROMAT von soul_ride – mehr Mountainbike-Videos

10 Things Every Mountain Biker Should Have Done von teecee – mehr Mountainbike-Videos

Thilo Kemper – #Berlin von Mozim – mehr Mountainbike-Videos

NO.11.13 von HC-NitrousRider – mehr Mountainbike-Videos

Tellerrand

BSD – Kriss Kyle – The Passenger

logan martin end 2013

GoPro: North Shore Cruising With Kelia Moniz – ASP Women’s Longboard Champion

Shay Hawkins | ANOTHER Vegas Vacation ?!

Bicycle tricks from the 1950s

Sam Pilgrim – The Analog

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10 Things Every Mountain Biker Should Have Done – [Video]

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Von Tom Malecha alias Teecee (Interview) gibt es erneut einen klasse Film – er bringt dir die 10 Dinge näher, die du als Biker schon mal getan haben solltest.

Ein kleiner Motivationsschub zum Wochenanfang, zusammengestellt aus Videomaterial das ich auf meinen Touren in den letzten Jahren gesammelt habe. Es steckt viel Liebe drin, also bitte gebt dem Film einen “Like”, wenn er euch gefällt!

10 Things Every Mountain Biker Should Have Done von teecee – mehr Mountainbike-Videos

Wie viele Punkte kannst du für dich abhaken?

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Backe Backe Kuchen: 44elf Keksausstecher BIKER [Weihnachtsgeschenk]

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Neuheiten von 44elf: Das kleine Label aus Mannheim, das Fahrradteile als Accessoires für die Wohnung zweckentfremdet und mit einer großen Verlosung zur Markteinführung bereits auf sich aufmerksam gemacht hat, bringt passend zu Weihnachten ein neues Produkt auf den Markt: Die 44elf Keksausstecher BIKER.

44elf gibt weiter Gas: Als neustes Accessoire gibt es zu Weihnachten Keksausstecher BIKER
# 44elf gibt weiter Gas: Als neustes Accessoire gibt es zu Weihnachten Keksausstecher BIKER

Das Weihnachtsspezial: Keksausstecher “BIKER”

Viele von uns haben gerätselt: Was bringt 44elf als nächstes Produkt auf den Markt? Von der Federgabel als Klopapierrollenhalter über Kettenblattuhren und Kurbelarmtürklinken sind viele Ideen genannt worden, doch ein Keksausstecher ist keinem von uns in den Sinn gekommen. Jetzt gibt 44elf Gas und liefert mit dem Keksausstecher-Set „BIKER“ drei Gründe, warum Mountainbiker in der Advents- und Weihnachtszeit Plätzchen backen sollten: Ob Fullface-Helm, Fahrrad oder „mtb“-Schriftzug – mit diesen Ausstechern wird die Arbeit in der Weihnachtsbäckerei noch süßer. Wie uns Gründer Tim Ahnsorge gestern mitgeteilt hat sind jedoch nicht nur die Plätzchenformen bereit für Weihnachten, sondern mit einer neuen Lieferung der Salz- und PfefferNABEN sollen diese ab nächster Woche ebenfalls wieder verfügbar sein. Außerdem soll es nun auch die Farbkombinationen schwarz-lila und schwarz-gold geben, um noch ein wenig besser individualisieren zu können.

Die individuelle Verzierung bleibt einem selbst überlassen. Eloxaltöne und Pulverbeschichtungen müssen jedoch leider ausbleiben.
# Die individuelle Verzierung bleibt einem selbst überlassen. Eloxaltöne und Pulverbeschichtungen müssen jedoch leider ausbleiben.

Weiter verfügbar sind die bekannten KleiderFELGEN, die jedoch mit einer wichtigen Verbesserung in die zweite Auflage gehen: Gummiendkappen schützen die Kleidung vor Beschädigungen und den offenen Metallkanten. Darüber hinaus hat Tim das Angebot auf acht verschiedene Farben ausgeweitet. In lila, türkis, blau, rot, grün, schwarz, weiß und graphit gibt es die Kleiderfelgen zu kaufen.

Ein Fullface-Helm, ein MTB-Schriftzug und ein Fahrrad - so gelingen Plätzchen für große und kleine Mountainbiker
# Ein Fullface-Helm, ein MTB-Schriftzug und ein Fahrrad – so gelingen Plätzchen für große und kleine Mountainbiker

Blaue Reifen? Beim Plätzchen kein Problem.
# Blaue Reifen? Beim Plätzchen kein Problem.

mtb - mehr muss ein Weihnachtsplätzchen eigentlich nicht aussagen
# mtb – mehr muss ein Weihnachtsplätzchen eigentlich nicht aussagen

Preise & Verfügbarkeit

Eine wichtige Information:Bis zum 24.12.2013 gelten noch die Einführungspreise von 49,95€ für die GewürzNABEN und 9,95€ für die KleiderFELGEN. Die neuen Keksausstecher werden zum Preis von 4,95€ im DaWanda-Online-Shop angeboten.

Die drei Ausstecherle gibt es im Setpreis für 4,95€ über DaWanda
# Die drei Ausstecherle gibt es im Setpreis für 4,95€ über DaWanda

Weitere Informationen

Quelle: Tim Ahnsorge – 44elf
44elf Website
44elf Online-Store bei DaWanda

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Tech-Talk: Der Chef persönlich erklärt die Morpheus Bikes

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Als wir die Firma Morpheus in der Bronx besucht haben, hatten wir einerseits einen Hausbesuch mitgebracht, uns andererseits aber auch ausgiebig mit Mike Schwartz über seine Produkte unterhalten. Denn die Bikes sind alles andere als selbsterklärend: Da verkauft der Mann Freerider mit 130 mm Federweg oder verkauft ein und das selbe Rad sowohl an Slopestyler als auch Touren-Biker. Was es damit auf sich hat, haben wir heraus gefunden.


# Morpheus Vimana – radikaler wird es nicht

Vollständig klar ist zunächst einmal das Dirt Jump Hardtail Vimana. Ein reinrassiges Rad speziellfür einen speziellen Einsatzzweck: Dirt Jumpen eben. Doch auch hier stellen sich viele Fragen: Was soll der so gestaltete Hinterbau? Der Chef erklärt ihn so: “Die Idee war, eine gerade Linie durch Oberrohr und Sitzstreben zu bilden. Das sieht nicht nur sehr schlicht aus, sondern sorgt auf dafür, dass die Kräfte da direkt eingeleitet werden. Bei uns werden die Sitzstreben nicht auf Biegung belastet, sondern eigentlich nur auf Druck. Dadurch sind sie aber zu kurz für ein 26″-Rad, also haben wir uns die Telescopic Dropouts einfallen lassen. Die sind CNC gefräst und nehmen die Kräfte vom Hinterrad auf. Insgesamt erreichen wir damit den kürzesten Hinterbau überhaupt, gerade einmal 387 mm mit 26″ – das fährt sich handlich und macht einfach Spaß!”


# Manual durch sanftes Zurücklegen garantiert – viel kürzer kann ein 26″-Hinterbau offensichtlich nicht werden.

Im Unterschied dazu bleibt das Fully-Konzept der Marke etwas ungewöhnlich: Die Bikes bieten äußerst wenig Federweg im direkten Vergleich mit der Konkurrenz. Während das beim Dirt-Jump und Slopestyle-Fully Skyla noch normal sein mag, wird das Enduro-Bike “Loki” mit gerade einmal 126mm Federweg vielerorts für Kopfschütteln sorgen. Was also denkt man sich bei Morpheus dabei? „Bei Downhillbikes hatte man vor einigen Jahren bis zu 30 cm Federweg, inzwischen hat man sich auf etwa 20 cm zurück gefahren – weil es eben auch zu viel Federweg gibt.”


# Tatsächlich Rampage erprobt: Bei der vorletzten Rampage war Team-Fahrer Mitch Chubey mit einem Loki am Start, erst dieses Jahr kam der Wechsel aufs richtige Big-Bike.

Die Schlussfolgerung des Firmen-Chefs daher: “Unserer Meinung nach haben die meisten Mountainbikes heute zu viel Federweg. Kann sein, dass der sie komfortabler macht, aber auf keinen Fall spaßiger. Ein Morpheus soll aggressiv zu fahren sein, agil, leicht zu springen, Freude bereiten.“ In Zukunft will man den Kunden die Entscheidung einfacher machen, indem man dem Loki per Verstellung bis zu 140mm verpasst – „dann kann jeder mit dem Maximum anfangen, mal weniger probieren und wer weiß? Vielleicht gefällt es ihm ja.“


# Bisher lässt sich der Federweg nicht verstellen, nur die Progression. In Zukunft soll das anders werden, um Kunden das Konzept von wenig Federweg schmackhaft zu machen.

Im Slopestyle hingegen will man sich beim Skyla noch stärker in Richtung „Hardtail mit Überdruckventil“ entwickeln. Das heißt: Geometrie quasi wie ein Hardtail und noch deutlich weniger Federweg. Wie wenig genau will Mike nicht verraten, aber in jedem Fall eine einstellige Zahl, wenn man den Federweg in Zentimetern angibt. Das soll auch der Name klar machen: Anscheinend wird das neue Slopestyle-Fully auf den Namen “Vimana Slope” hören.


# Wird durch einen noch deutlich radikaleren Slopestyle-Rahmen abgelöst, damit “Wir uns wieder von den sehr guten Slopestyle-Rahmen von Trek und Specialized abheben”, so Mike Schwartz.

Auch ein Loki 650b findet sich inzwischen in der Produktpalette. Warum Morpheus als Gravity-Firma auf den Zug aufspringt, will ich wissen. Die Antwort von Mike? „Ehrlich gesagt war ich eigentlich dagegen, aber nachdem mir genügend Leute versichert haben, eines kaufen zu wollen, habe ich mal einen Prototypen bauen lassen und bin damit gefahren. Mein Eindruck war: Man kann damit tatsächlich besser in heftiges Gelände reinbrettern, fast wie mit einem Big-Bike.”


# Morpheus Loki 27,5 – was macht die Gravity-Marke auf dem All-Mountain-Zug 650b?

Und weiter: “Gleichzeitig ist das Rad immer noch sehr verspielt. Mit dem Rad halten wir also immer noch an unseren Prinzipien fest: Ein Morpheus muss das aggressivste seiner Kategorie sein. Und das Loki 650b ist das aggressivste 650b-Bike, das ich kenne. Also habe ich eine kleine Menge der Räder in Auftrag gegeben, natürlich auch weil es ohne riesigen Aufwand möglich war. Der Hauptrahmen und die Wippe sind gleich wie an der 26″-Variante.“

Damit bleibt nur noch ein weiteres Rad zu diskutieren: Es wird schon auf der Homepage geführt, jedoch noch nicht verkauft: Das Freeride-Bike aus Carbon. Auch bei diesem Rahmen geht man offensichtlich eigene Wege, erneut ein Grund zur Diskussion: Macht es Sinn, ein Fahrrad mit so viel Federweg (185-215 mm) mit einem Drehpunkt ums Innenlager auszustatten? Die Radhebungskurve muss dadurch zwangsläufig supobtimal sein, wenn es darum geht, Schläge aufzusaugen. „Das stimmt“, sagt Mike, „aber wir haben dadurch so viele andere Vorteile, dass wir das in Kauf nehmen. Außerdem sehe ich das Rad eher als Bikepark-Freerider, bei dem es nicht auf Zehntel-Sekunden ankommt.


# Morpheus Carbon DH

Grundsätzlich hat ja ein Drehpunkt ums Innenlager drei Nachteile: Bremsstempeln durch eine Rotation der Bremsmontage gegenüber dem Hauptrahmen, Wippen durch Kettenzug und die ungünstige Radhebungskurve, weil das Hinterrad nicht nach hinten „ausweichen“ kann. In der Serie soll das Rad jedoch mit einer genial leichten Bremsmomentabstützung (ca. 150g) den ersten Nachteil ausmerzen. Von verstärktem Wippen soll man nach Mike nichts spüren, und ehrlich gesagt können wir uns sogar vorstellen, dass der fehlende Kettenzug an einem Rad mit so viel Federweg, welches vermutlich eh selten auf Asphalt gesprintet wird, keinen großen Nachteil darstellt. Dennoch: Warum soll man den Nachteil in Kauf nehmen?


# Morpheus DH-Bike

Für seinen Hinterbau plädiert der Morpheus Bikes Gründer so: „Zunächst einmal erlauben uns die riesigen Lager und die massive Schwinge einen enorm steifen Hinterbau zu bauen. Verglichen mit anderen DH-Bikes baut die Konstruktion 4-5 Mal steifer und auf dem Niveau einer Motocross-Maschine. Was das bringt? Ich bin auf noch keinem anderen Rad schneller durch Kurven gefetzt. Dann ist die Sache wartungsarm. Normale DH-Bikes funktionieren im Laden toll, aber mit der Zeit wird der Hinterbau schwergängig, und auch nach einem Lagerwechsel geht die Kiste nicht mehr so smooth wie neu. Unser Teil wird sehr lange sehr gut funktionieren. Und dann wäre da noch das Sprungverhalten: Das Rad springt sich wie sonst nur Enduros mit straffem Fahrwerk. Du kannst damit ernsthaft auf große, auch steile Sprünge gehen. Oh, und das Gewicht wird auch interessant werden. Und wer Singlespeed fahren will, kann auch das machen!“

Fest steht: Es gibt viele langweiligeren Bikes als die Produkte von Morpheus. Das liegt sowohl an dem schicken Look, der gebürstetes Aluminium mit Eloxal und Carbon verbindet, aber eindeutig auch an den alternativen Vorstellungen bezüglich Federweg und Hinterbau-Konzepten. “Sieht aus wie ein Trek” gibt es woanders.

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Redaktion: Stefanus Stahl
Fotos: Stefanus Stahl und Johannes Herden für MTB-News.de / Carbon DH: Morpheus Cycles

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Micayla Gatto: Eine Tellerwäscherin die Männer bergab hinter sich lässt [Video]

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Sie gehört zu den erfolgreichsten kanadischen DH-Spezialistinnen dieser Tage, und dennoch fällt es ihr schwer hilfreiche Sponsoren zu akquirieren. In einem Video-Interview spricht Micayla Gatto über den beschwerlichen Alltag als Küchengehilfin, Künstlerin und Downhill-Athletin. Auch wir hatten Micayla vergangenes Jahr in einem Interview – den Artikel dazu findet ihr hier! 

Micayla Gatto – Athlete Profile von Maxi – mehr Mountainbike-Videos

Every Day Girls from Anthill Films on Vimeo.

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Trial in Frankreich: “Above the Wall” mit Aurélien Fontenoy [Video]

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Wie man den Abstieg eines Berges abseits der Trails kreativ nutzen kann, wissen wir spätestens seit 525Rainer und Chris Akrigg.

Der Franzose Aurélien Fontenoy, Vize-Weltmeister im MTB-Trial von 2012 und 2013, ist auf einem Nicolai-Fully und recht kunstvoll unterwegs – viel Spaß.


# Aurélien vor dem Drop nach unten – allerdings landet er auf einem Tisch, nicht auf dem Boden.

Above the Wall / Aurélien Fontenoy from Quentin Chaumy Creation on Vimeo.

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Loose in Chile – Matt Hunter auf Trail-Jagd in Südamerika [Video]

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Dass Chile eine äußerst lebendige Mountainbike-Szene hat, weiß man spätestens seit den Urban DH-Rennen in Valparaíso – Freerider Matt Hunter hat sich für sein neuestes Video auf Trailsuche jenseits der Stadt-Abfahrten in Chile begeben und uns feinste Trail-Action mitgebracht.

Angesichts des trüben Winterwetters ist Fernweh dabei nicht ausgeschlossen…


# Flowig, staubig, Chile

Viel Spaß:

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Überrollverhalten & Handling: Kompetenter 29er-User-Test im Video-Album

Dirthangar: Neue Indoor-Dirthalle in Wiener Neustadt – Eröffnung am 21.12.2013

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Bei “Dirthalle” wird der eine oder andere Fahrer wehmütig an die Abflughalle in Grevenbroich denken – nun wurde das Konzept Indoor Dirt in Wien/Österreich von Balzamico Trail Design zusammen mit der ARGEF GmbH unter dem Namen “Dirthangar” erfolgreich umgesetzt. Am 21. Dezember, drei Tage vor Heiligabend, findet das “Grand Opening” statt – hier alle Informationen von Balzamico Trail Design.

Gemeinsam mit der ARGEF GmbH haben das Team von Balzamico Trail Design die 1. Indoor Dirthalle für Mountainbike und BMX-Fahrer errichtet. Innerhalb von nur wenigen Tagen wurden rund 500 Kubikmeter Erdmaterial in die Halle geschafft und daraus eine massive Dirtline sowie ein Pumptrack geshaped.

Die fertige große Line im Dirthangar Wien
# Die fertige große Line im Dirthangar Wien

In dem neu errichteten Dirthangar findet man einen 150m langen Rundkurs für Amateure und eine Dirtline für Fortgeschrittene und Profis mit 3 Holzabsprüngen verschiedener Höhen, sowie eine Quarterpipe die einerseits als Abschluss der Strecke gilt und außerdem als Steilkurve für den Pumptrack konstruiert wurde! In der über 1000 Quadratmeter großen Halle, die in Europa Ihresgleichen sucht, ist somit für jeden was dabei! Ob man sich gleich die 5 Meter hohe Anfahrtsrampe hinunter traut oder sich zuerst mit dem Pumptrack vertraut macht ist jedem selbst überlassen! Mit diesem bisher einzigartigen Projekt in Österreich ist der Winter für die Bikesportszene auf jeden Fall gerettet.

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Ab jetzt gibt es keine Ausreden mehr .. Mit einem Opening Event am 21.12.2013 wird die Wintersaison 2013/14 im Dirthangar in Wiener Neustadt eingeläutet! In diesem Rahmen wird auch ein Contest stattfinden, wo einige der weltweit besten MTB- und BMX-Pro Rider ihre Tricks zum Besten geben werden. Natürlich darf bei diesem Spektakel auch eine dazugehörige Party nicht fehlen. Diese wird noch am gleichen Tag im Club Mephisto in Wiener Neustadt stattfinden und von niemand geringerem veranstaltet, als von den legendären Masters Of Dirt die jährlich in der Wiener Stadthalle gastieren!

Der Winter kann kommen – der Dirthangar ist bereit!

Besucht uns im Internet und auf Facebook!

Anmeldung für den Contest:
Mail mit Name, Geburtsdatum und Kategorie MTB/BMX -AM/Pro an: office@balzamico.at

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Test: SCOTT Genius LT 700 Tuned – Länge läuft!

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Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass Scott den alten 26“-Standard mit der Einführung der neuen Scott Genius 700/900-Modelle aus dem Sortiment gestrichen hat und bei Cross Country- und Trail-Bikes nur noch 27,5“ und 29“ große Laufräder anbietet. Im Zuge einer gründlichen Überarbeitung mit optischer und technischer Eingliederung in die neue Genius-Linie hat Scott nun auch dem Genius LT 27,5“ große Laufräder verpasst und ordentlich an der Gewichtsschraube gedreht. Nach der ersten Vorstellung im Sommer folgt nun unser ausführlicher Test zum Scott Genius LT 700 Tuned.


# Unser Testrad: Das Scott Genius LT 700 Tuned Modelljahr 2014

Technische Daten

Rahmen

Hersteller: Scott
Modell: Genius LT 700 Tuned
Modelljahr: 2014
Kategorie: Mountainbike, vollgefedert
Einsatzbereich: All-Mountain, Enduro
Laufradgröße: 27,5“
Rahmengrößen: S, M, L
Material: HMX Carbon, IMP Technologie
Federweg: 170mm / 110mm / 0mm
Dämpfer: Fox Nude II Kashima
Steuerrohr: konisch, 1 1/8“ – 1.5“
Hinterachse: 12x142mm Steckachse
Bremsaufnahme: PM180
Kettenführungsaufnahme: ISCG05
Innenlager: BB 92 Pressfit
Besonderheiten: „Twin Lock“-Lenkerfernbedienung für Federgabel und Dämpfer, einteiliger U-Mono Link Umlenkhebel, Innenlagerhöhe einstellbar

Geometrie & Größen


# Scott Genius LT 700 Tuned Geometrie

Größenempfehlung

# Scott Genius LT 700 Tuned Größenempfehlung – wir sind das Rad in Größe M gefahren.

Ausstattung

Rahmen: Scott Genius LT 700 Carbon
Federgabel: Fox 34 Float Factory CTD FIT Air 170mm (Kashima Beschichtung, 15mm Steckachse, Zugstufe einstellbar)
Dämpfer: Fox NUDE CTCD (215x63mm, Boost Valve, Kashima Beschichtung, Zugstufe einstellbar)
Lenkerfernbedienung: Scott TwinLoc (Climb / Traction Control / Descend)
Steuersatz: Syncros FL1.5 konisch
Schaltwerk: Sram X01, 11-Gang
Kettenführung: E13 XCX (ISCG05)
Schalthebel: Sram X01 Trigger (1×11-fach)
Kurbel: Sram X1 GXP Pressfit
Innenlager: Sram GXP Pressfit integriert (41×89,5mm)
Kettenblatt: Sram X1 (32 Zähne)
Kette: Sram PC XX1
Kassette: Sram X01 / XG1195 (10–42 Zähne)
Bremshebel: Shimano XTR Trail M988 Scheibenbremse
Bremsen: Shimano XTR M985 (Metallbeläge), 203mm / 180mm SM-RT67 CL Bremsscheiben
Lenker: Syncros AM1.0 Carbon (10° Rise, 9° Kröpfung, 760mm Breite, 35mm Klemmung)
Griffe: Syncros Pro Lock-On
Vorbau: Syncros XM1.5, 35mm Klemmung
Sattelstütze: Rock Shox Reverb Stealth 125, (31,6mm)
Sattel: Syncros TR1.5 (Carbon-Streben)
Vorderradnabe: Syncros AM1.5 CL (15mm Steckachse)
Hinterradnabe: Syncros AM1.5 CL (12x142mm RWS Schraubachse, XD-Freilaufkörper)
Speichen: DT Swiss Aero Comp
Felgen: Syncros AM1.5 (28 Loch, tubeless ready)
Reifen: Schwalbe Hans Dampf EVO (27,5 x 2,35“, Trail Star) und Schwalbe Rock Razor EVO (27,5 x 2,35“, Pace Star)
Gewicht: 12,4kg (Herstellerangabe) / 12,55kg (IBC-Gewicht)
Preis: 6.499€ (UVP)


# Scott sieht das Genius LT 700 Tuned als ultimatives Enduro-Bike an. Im Test haben wir diese Aussage auf die Probe gestellt.

“Das SCOTT Genius LT 700 Tuned ist die ultimative Enduro-Maschine. Die Tuned-Version bietet einen superleichten HMF-Carbonrahmen. Mit einem FOX Nude Boost Valve Custom-Dämpfer, einer 170 mm FOX 34-Gabel, und unserer patentierten Twinloc-Technologie inklusive Traction Control und drei verschiedenen Federweg/Geometrie-Kombinationen und SRAM XO1 ist dieses Bike für jeden Up- und Downhill zu haben.” -Produktbeschreibung Scott Homepage

Im Stand

Rahmen

Keine Frage: Dieses Bike fällt auf – und das obwohl es an sich schlicht und schwarz ist. Kaum haben wir nach dem ersten langen Uphill an einer Hütte Rast gemacht, kommt schon der erste ebenfalls pausierende Biker und fragt, ob das “etwa schon das neue LT Tuned” wäre. Wir nicken und müssen zugeben, dass Scott ganze Arbeit geleistet hat, um dem Bike einen Look wie aus einem Guss zu spendieren.


# Eingängig und ansprechend gestaltet – das Scott Genius LT 700 Tuned wirkt wie aus einem Guss.

Der mattschwarze HMX Carbon-Rahmen mit seiner organischen Linienführung ist mit roten und orangenen Decals verziert, die sich auch an der Fox-Federgabel sowie den Syncros-Anbauteilen wiederfinden. Um den Mix ganz passend zu machen, haben wir dem Rad außerdem rote Sixpack-Pedale spendiert. Besonders auffällig wird die Entwicklung des neuen Genius LT dann, wenn man seinen massiven Vorgänger zum Vergleich heranzieht. Der neue, wesentlich kompaktere und gemeinsam mit Fox entwickelte „Nude“ Dämpfer bietet zwar noch immer die Möglichkeit, vom Lenker aus den Federweg am Heck zu reduzieren und so die Klettereigenschaften und die Dynamik des Bikes zu verbessern, doch abgesehen von dieser Übereinstimmung steckt wenig vom alten Genius LT im neuen Modell. Viel mehr entspricht die Formsprache nun den Modellen Spark und Genius, die bereits seit einiger Zeit auf dem Markt etabliert sind.


# Aufwändig gefertigter Carbon-Rahmen – beim Top-Modell 700 Tuned sogar mit Carbon-Druckstreben am Hinterbau.


# Innen verlegte Züge sorgen für eine aufgeräumte Optik – die darf in dieser Preisklasse zweifelsohne erwartet werden.


# Der NUDE-Dämpfer, eine Gemeinschaftsentwicklung von Scott und Fox, als Schnittmodell.

2.450g inkl. Dämpfer soll der Rahmen auf die Waage bringen

Der um über 400g auf 2.450g inklusive Dämpfer abgespeckte Voll-Carbon-Rahmen bietet 170mm Federweg in der offenen Stellung und straffe 135mm in der Traction-Stellung des gemeinsam mit Fox entwickelten, speziell abgestimmten Fox Nude CTD Dämpfers. Die Anpassung des Federwegs wird durch eine zweite Luftkammer im Dämpfer ermöglicht, während die CTD-Einstellungen am Dämpfer genau wie an der auf 170mm Federweg verlängerten Fox 34 Float Factory CTD an der Front arbeiten. Wie von den Scott Genius Modellen bekannt kann über den “Twin Lock“ Hebel am Lenker direkt durch die drei Stufen der Fox CTD-Dämpfung geschaltet werden, wobei Gabel und Dämpfer gleichzeitig angesteuert werden und so das Setup jederzeit optimal ausgewogen ausfallen soll.


# Fox/Scott Nude Dämpfer – Funktionsweise mit ab- und zuschaltbarer zweiter Luftkammer


# An der Front arbeitet eine auf 170mm Federweg verlängerte Fox 34 Float mit CTD Dämpfung, die ebenfalls über den TwinLoc Hebel gesteuert wird.

Offene Position: Hier sind beide Luftkammern der Dämpfung geöffnet, der volle Federweg steht zur Verfügung und durch den höheren Sag sinkt das Bike in einen flacheren Lenkwinkel, was sich positiv auf die Abfahrtseigenschaften auswirken soll.

Mittlere Position: Hier ist nur eine von zwei Luftkammern offen, die Geometrie wird dadurch dementsprechend angepasst. Der Dämpfer ist härter, der Lenkwinkel wird steiler und das Bike lässt sich besser zum Klettern nutzen.

Geschlossene Position: Hier wird nicht nur der Dämpfer geschlossen, sondern auch die Gabel – ein enorm straffes Setup ist die Folge.


# Über den bekannten TwinLoc-Hebel werden Gabel und Dämpfer parallel angesteuert, so dass das Fahrwerk immer homogen abgestimmt sein soll.

Die Lagerung des Hinterbaus übernehmen groß dimensionierte Wälzlager im Umlenkhebel sowie kompakte Gleitlager in den Ausfallenden. Das soll einerseits für Steifigkeit sorgen und andererseits die Lebensdauer der Lagerung verbessern.

Von der Geometrie her soll das Scott Genius LT 2014 den Prinzipien der „Scott Geometry“ folgen, die sich durch kurze Kettenstreben, eine niedrige Überstandshöhe, ein niedriges Innenlager, flachere Lenkwinkel und ein niedrigeres Oberrohr für mehr Platz auf dem Rad charakterisieren soll. Der 66,3° flache Lenkwinkel fügt sicht gut in dieses Bild ein, ebenso die Tretlagerhöhe von 346mm. Die Kettenstrebenlänge von 440mm entspricht jedoch nicht unserem Verständnis eines kurzen Hinterbaus und ist auch bei Berücksichtigung der 27,5″ großen Laufräder im Vergleich zu anderen Enduros dieser Klasse eher lang. Wer die Geometrie des Genius LT anpassen will, der kann das wie vom Genius bekannt über einen im Link integrierten Geometrie-Chip machen. Durch Drehung um 180° wandert das Tretlager um 6mm nach oben, während Lenk- und Sitzwinkel um 0,5° steiler werden.


# Der kleine Geometrie-Chip am unteren Dämpferauge erlaubt eine Anpassung der Geometrie.

Ausstattung

Für unseren Test haben wir von Scott das Top-Modell der Genius LT-Serie zur Verfügung gestellt bekommen, das Scott Genius LT 700 Tuned. Im Gegensatz zu den günstigeren Modellen Genius LT 10 und 20 ist das „Tuned“ mit allem ausgestattet, was in diesem Preissegment erwartet werden darf. So ist der Rahmen als leichte Voll-Carbon-Konstruktion ausgelegt, den Antriebsstrang übernimmt eine Sram X01 Gruppe, bei der 11 Ritzel am Hinterrad mit einer Bandbreite von 420% ausreichen müssen. Der Vorteil der Gruppe ist, dass auf einen Umwerfer verzichtet werden kann, den Scott durch eine obere Kettenführung von e*thirteen ersetzt, um auch in ruppigen Passagen oder bei Stürzen ein Abspringen der Kette vom kleinen 30 Zähne-Kettenblatt zu verhindern.

Neben der modernen Schaltungsgruppe spendiert Scott dem Genius LT 700 Tuned auch bei den weiteren Anbauteilen einen hochwertigen Komponentenmix. Besonders ins Auge fällt dabei der 780mm breite Flatbar der Hausmarke Syncros, der über die neue, 35mm messende Lenkerklemmung verfügt. Das soll für eine hohe Steifigkeit bei niedrigem Gewicht sorgen und sieht zunächst ein wenig ungewohnt aus – doch es gab ja auch Zeiten, zu denen wir mit 25,4mm Lenkerklemmung Downhill gefahren sind.


# Flaches, breites Cockpit mit Shimano XTR-Bremsen und Sram X01-Schaltung sowie dem obligatorischen TwinLoc-Hebel.

Ein Highlight in der Ausstattung ist die Shimano XTR Trail-Scheibenbremse, die uns bereits im Einzeltest überzeugen konnte. Am Genius LT kommt sie dem Einsatzbereich entsprechend mit 200mm Scheibengröße vorne und leichteren 180mm Scheiben hinten.

Insgesamt verspricht Scott ein Gewicht von 12,3kg für das Genius LT 700 Tuned. Bei unserem Testbike in Größe M haben wir ohne Pedale ein Gewicht von 12,55kg gewogen – nicht ganz so leicht wie angegeben, aber doch noch sehr leicht für ein 170mm Bike.


# Bereit für die erste Ausfahrt – das Genius LT wartet auf den Test.

Auf dem Trail

Uphill

Ein Gewicht von unter 13kg klingt nach der perfekten Ausgangslage für ein gutes Klettervermögen, doch die Abfahrtsneigung vieler aktueller Enduro-Bikes sorgt häufig trotzdem dafür, dass der Uphill eher notgedrungen in Kauf genommen wird. Im Falle des Genius LT sind diese Sorgen unbegründet: Mit tiefem Innenlager (–11mm / –5,2mm), langen Kettenstreben (440mm) und steilem Sitzwinkel (effektiv 74°) klettert das Rad durch die TwinLoc Fernbedienung im aktivierten Traction Control-Modus effektiv und fühlt sich dabei ganz und gar nicht nach einem 170mm Bike an. Einzig die hohe Front hemmt den Vortrieb ein wenig, da die relativ aufrechte Sitzposition beim Attackieren hinderlich ist. Abgesehen davon lässt sich das Genius LT sportlich den Berg hoch bewegen und macht auch in technsichen Uphills einen guten Eindruck.

Um die Kurve
# Hoch über dem Tal – Tobi auf dem Genius LT tuned.

Bemerkenswert ist, wie gut der gemeinsam mit Fox entwickelte NUDE-Dämpfer bereits auf kleinste Unebenheiten anspricht. Das sorgt trotz reduziertem Federweg und erhöhter Low Speed-Druckstufendämpfung für eine sehr gute Traktion am Hinterrad, mit der die Performance der Gabel leider nicht mithalten kann. Sie wirkt bereits in der „Trail“-Stellung des CTD sehr straff und etwas überdämpft und der harte Lockout in der „Climb“-Stufe hilft in diesem Paket nicht beim klettern. Eine 170mm Gabel würde in diesem Fall eher von einer Absenkung profitieren als von einem Lockout, das Traktion kostet und den Lenker in höchstmöglicher Stellung fixiert. In der Climb-Stellung kann jedoch auch der Dämpfer nicht voll überzeugen: Er neigt im harten Wiegetritt dazu, durch die Plattform durchzusacken und mehr Federweg freizugeben, wodurch die Geometrie zusätzlich zur blockierten Gabel nochmals hecklastiger wird als wünschenswert wäre.


# Der Fox NUDE Dämpfer sorgt im Uphill für Ruhe am Heck – eine gelungene Ergänzung der Kinematik des Hinterbaus.

Gesteuert werden die Fahrwerkseinstellungen über den TwinLoc-Hebel am Lenker, der über orangene Züge mit Federgabel und Dämpfer verbunden ist und sich nach zunehmender Testdauer erstaunlich schwergängig betätigen lässt. Ein Zugwechsel würde hier Abhilfe schaffen, doch auch so kann das System in der Praxis überzeugen. Anstelle des Umwerfers bedient man einfach den TwinLoc-Hebel und reduziert am Heck den Federweg, während an Front und Heck die Dämpfung angepasst wird. Die Federwegsreduktion am Dämpfer erfolgt über das Abschalten einer zweiten Luftkammer im Dämpfer, wodurch die Progression der Kennlinie steigt.

Technischer Singletrail

Wenn das Geläuf flacher und technisch anspruchsvoller wird, wird es spannend. Wie gut behält das Rad seine Geschwindigkeit und wie ist sein Grundcharakter? Die gegenüber 26“ etwas vergrößerten 27,5“ Laufräder schaffen insbesondere in steinigen Streckenabschnitten gefühlt einen Vorteil und bleiben besser auf Spur und in Fahrt als die kleineren Pendants. So hält das Rad mühelos auch mit anderen Bikes mit, die weniger Federweg haben und mehr auf Vortrieb ausgelegt sein sollten.

Dieser Eindruck wird jedoch auch dadurch unterstützt, dass das Genius LT in Rahmengröße M bei tiefem Innenlager einen Radstand von 1176,4mm hat und damit ganz schön lang ist. In Kombination mit den langen Kettenstreben sorgt das dafür, dass sich das Vorderrad schwerer anheben lässt und das Handling insgesamt ein wenig behäbiger wird. Verstärkt wird dieser Effekt noch durch ein leicht abkippendes Lenkverhalten, das eine aufmerksame Hand am Lenker erfordert, wenn man nicht mit ungewollten Schlenkern die Ideallinie verlassen will.


# Spitzkehre mit dem Scott Genius LT.

Im klaren Gegensatz dazu steht der Fakt, dass dank TwinLoc-Fahrwerkseinstellung und straffen Kennlinien an Gabel und Dämpfer das Fahrwerk auch im Wiegetritt relativ ruhig bleibt. So gibt es zwar eine gewisse Neigung zum Wippen, doch bereits im „Traction Control“-Modus mit verkleinerter Luftkammer und auf 110mm reduziertem Federweg ist diese soweit reduziert, dass sie nicht weiter störend auffällt. So lässt sich das Genius LT sehr gut pedalieren und verleitet dazu, zu attackieren. Wenn für glattere Streckenabschnitte mit weniger Anforderungen an die Federung der „Climb“-Modus aktiviert wird, geht es nochmals zügiger voran und zumindest der Hinterbau arbeitet trotz erhöhter Low Speed Druckstufe weiterhin aktiv genug, um die Traktion am Hinterrad zu gewährleisten.

In Kombination mit dem niedrigen Gewicht ist das Scott Genius LT 700 Tuned ein schnell und flüssig zu fahrendes Rad, das dem Gedanken eines „Do it all“-Bikes sehr nahe kommt. Mit etwas Leidenswilligkeit könnte man so auch einen Marathon in Angriff nehmen, während Fahrer wie Brendan Fairclough mit einem identischen Rad bergab die Schwerkraft in Frage stellen.

Downhill

Und dann geht es bergab. Auch hier sorgen der flache Lenkwinkel, der lange Radstand, das tiefe Innenlager sowie der hohe Lenker für viel Sicherheit, doch die Fahrdynamik, die wir uns von einem flachen und langen Enduro-Bike erwartet hätten, will sich nicht einstellen. Ursprünglich haben wir das Genius LT in der flachen Stellung gefahren, doch nach einigen Abfahrten auf den schnellen und nicht besonders steilen Trails im Nahetal wählen wir die steilere Stellung, um dem Handling zumindest ein wenig auf die Sprünge zu helfen und das Rad leichter auf das Hinterrad ziehen zu können.

In dieser Stellung vermittelt das Rad einen etwas agileren Eindruck und lässt sich leichter auf die Ideallinie manövrieren, doch im Gegensatz zu den guten Eigenschaften auf technischen Singletrails wollen wir mit dem Genius LT nicht richtig warm werden. Ein Grund hierfür ist neben der Geometrie vor allem die Balance zwischen Federgabel und Dämpfer: Die Fox 34 Float Federgabel und der Fox NUDE-Dämpfer am Hinterbau sind zwar in ihren Einstellungen grundsätzlich ähnlich abstimmbar, doch das Feintuning überzeugt uns hier nicht und kann auch nicht extern vorgenommen werden.


# Mit Style über den Schottertrail

Während der Hinterbau sich alle Mühe gibt, nicht zu tief durch den Federweg zu rauschen und trotzdem relativ sensibel und schluckfreudig zu arbeiten, gibt die Gabel klackende Geräusche von sich, schlägt beim vollen Ausfedern hör- und spürbar an und vermittelt nicht den Eindruck, eine leistungsfähige 170mm Plattform zu sein. Ähnliche Erfahrungen mit der Fox 34 hat unser Redakteur Kai bereits beim Fox-Pressecamp sammeln können. Wie sich die Gabel im direkten Vergleich mit dem Fox 34 RAD-Prototypen schlägt, haben wir hier für euch getestet.

Im direkten Vergleich ist auch der NUDE-Dämpfer am Hinterbau in Anbetracht des Federwegs etwas zu wenig komfortabel und liefert nicht das Maß an Linearität und Traktion, an das wir uns von den großvolumigeren Konkurrenten Rock Shox Monarch+ und insbesondere dem Cane Creek Double Barrel Air CS gewöhnt haben, doch auf das gesamte Bike bezogen schlägt er sich noch immer besser als die Gabel, die im Vergleich zur kürzlich getesteten Rock Shox Pike deutlich zurückfällt.

Fazit

Es gibt mit Sicherheit Enduro-Bikes, die sich schneller und mit mehr Sicherheit bergab bewegen lassen, doch für Fahrer mit einem Cross Country-Hintergrund und Präferenz auf langen Touren mit verblockten Streckenabschnitten ist das Scott Genius LT 700 Tuned eine sehr gute Wahl. Das niedrige Gewicht und das vom Lenker aus einstellbare Fahrwerk helfen dabei, sich schnell auf verschiedene Untergründe anzupassen und keine Zeit zu verlieren.

Stärken

  • niedriges Gewicht
  • vom Lenker wirksam einstellbares Fahrwerk
  • gute Uphill-Eigenschaften

Schwächen

  • sehr hoher Preis
  • eingeschränkte Downhill-Eigenschaften
  • Harmonie zwischen Federgabel und Dämpfer verbesserungsfähig


# Ein gelungenes Rad für Allrounder mit einem Cross Country-Hintergrund: Das Scott Genius LT Modelljahr 2014

Weitere Informationen

Scott Homepage
Fotos: Johannes Herden
Redaktion / Text: Tobias Stahl | MTB-News.de 2013

Der Beitrag Test: SCOTT Genius LT 700 Tuned – Länge läuft! ist auf MTB-News.de erschienen.

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