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Getestet: Giro Cipher Fullface-Helm – sicher ist sicher!

In den vergangenen Jahren hat sich bei Fullface-Helmen so manches getan. Mehr Komfort und mehr Sicherheit sind die Schlagworte, mit denen neue Produkte beworben werden. Zum Glück gilt das nicht nur für die teuersten Helme, sondern auch für eher bezahlbare Varianten – der Giro Cipher im Test.

Aus dem Karton

Der Giro Cipher ist der Nachfolger des recht beliebten Giro Remedy. Er wird mit ein wenig Zubehör ausgeliefert: Ein Transportbeutel, um ihn vor Kratzern zu schützen und eine Helmkamera-Halterung liegen dem Helm bei. Verfügbar ist er in 8 Farben von schlicht bis knallig, außerdem in 4 Größen von XS bis L. Die Jungs mit den ganz dicken Schädeln werden bei L (60-62 cm) eventuell zu kurz kommen, alle anderen freuen sich über die enge Abstufung der Varianten. Der Helm ist aus Glasfaserverbund hergestellt und landet bei einem Gewicht von 1250 g in Größe M. Nicht rekordverdächtig, aber die Sicherheit soll im Vordergrund stehen. So erfüllt der Helm den ASTM F1952 Standard, der speziell für den Downhill-Renneinsatz entwickelt wurde. Im Falle eines Falles soll sich der Helm dank herausnehmbarer Wangenpolster leichter vom Kopf ziehen lassen, um Verletzungen der Wirbelsäule zu vermeiden. Am Kinnriemen kommt ein klassischer D-Ring Verschluss zum Einsatz.

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# Tropfenform und D-Ring Verschluss - erlauben ein schnelles An- und Ausziehen
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# Schönes Merkmal - Die Wangenpolster lassen sich rausnehmen, der Helm sich dadurch bei einem Verletzten leichter abziehen

Von der Sicherheit abgesehen will der Cipher Kunden mit einigen anderen Merkmalen für sich gewinnen: So lässt sich eine Helmkamera-Aufnahme einklipsen: Damit sitzt die POV-Kamera knapp über dem Visier und wackelt wenig, lässt sich aber schnell entfernen. Sie ist kompatibel mit GoPro und Contour, alle anderen müssen weiterhin kleben. Wer’s mag kann Giro-typisch Kopfhörer in den Helm verlegen und die Geräusche von Fahrrad, Natur und Mitmenschen übertönen. Die Belüftung soll verglichen zum Vorgänger ebenfalls verbessert worden sein. All das gibt es ab 199,95 € – online sind aber auch deutlich günstigere Angebote ab ca. 130 € (je nach Farbe und Größe) zu finden.

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# Perfekt: - Das Innenfutter ist einteilig hergestellt und eingeklippt
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# Clip (rund) und Belüftungsöffnungen - So lässt sich das Futter schnell und regelmäßig waschen

Features:

  • Konstruktion: Fiberglas-Außenschale,
  • Vinyl Nitril gepolsterter Kinnbügel
  • Belüftungsöffnungen: 8, Brow Ventilation-System
  • integrierte P.O.V.™ Kamera-Befestigung GoPro- und Contour kompatibel
  • TuneUps Audio Pockets
  • 2-fach verschraubtes, verstellbares Visier
  • X-Static® Innenpolster
  • D-Ring Riemen- Verschluss-System
  • im Notfall herausnehmbare Cheekpads
  • Einsatzbereiche: Freeride, MTB-Downhill Race, MTB 4X Race, All Mountain
  • Gewicht: 1250 g +/- 50 g (Größe M)
  • Größen: XS 51-53 cm, S 54-56 cm, M 57-59 cm, L 60-62 cm
  • Unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers: 199,95 EUR
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# Kleine Schönheitsmängel: - Unsaubere Schnittkante hinten...
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# ... und unter dem Wangenpolster

Auf dem Kopf

Bereits bei ersten Aufziehen fühlte ich mich mit dem Giro Cipher sehr wohl. Von allen Personen, denen der Helm laut Kopfumfang passen sollte, klagte nicht einer über Druckstellen – hier scheint Giro eine sehr gute Form gefunden zu haben, die auf viele Köpfe passt. Der Qualitätseindruck ist ziemlich gut, vor allem das eingeklippte und nicht geklettete Innenpolster hat es mir sofort angetan – da gibt es einfach zu viele unschöne Lösungen am Markt. Polster und Netz sind einteilig hergestellt und können komplett entommen und gewaschen werden. Am Hinterkopf finden sich leider einige nicht so sauber verarbeitete Stellen, was nach einem halben Jahr aber nur der Optik geschadet hat und sich nicht weiter verschlechterte. Der D-Ring-Verschluss ist nicht jedermanns Sache, in jedem Fall aber sicher und hier exakt richtig bemessen, so dass er offen genug Raum gibt um leicht in den Helm rein und raus zu kommen.

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# Heute im Test - Der Giro Cipher Helm

Das Blickfeld ist groß, das Zusammenspiel sowohl mit einer Smith Goggle als auch einer Oakley O-Frame und Crowbar MX passt gut. So richtig viel Platz ist unter dem Visier nicht, wer die Brille abzieht, muss sie also auch hier um den Hals oder zur Seite ziehen. Die Belüftung sowohl der Brille als auch des Kopfes würde ich auf einem guten Niveau einordnen. Ein Dissident ist subjektiv vielleicht geringfügig besser belüftet, ein Troy Lee D2 auf jeden Fall schlechter, ein Urge Down-o-Matic ebenfalls. Hinsichtlich der Luftzufuhr zum Atmen gibt es klar Kinnbügel, die den Luftraum weniger abschotten.

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# Großes Sichtfeld - Der Cipher ist trotz dickem Kinnbügel nicht im Weg. Foto: Max N.
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# Hoher Tragekomfort - Nur bei hohen Temperaturen könnte man sich - wie so oft - eine bessere Belüftung wünschen. Während der Fahrt kühlt der Cipher aber ordentlich. Foto: Max N.
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# Im Lieferumfang enthalten - die GoPro Halterung (Auch kompatibel mit Contour)
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# Der Helm ist hinten recht hoch geschnitten - Dadurch kommt es auch in noch so steilem Gelände nicht zu Kontakt mit dem Nacken

Die GoPro-Halterung halte ich an sich für eine gute Idee: Eine Sollbruchstelle sollte im Falle eines Falles negative Einflüsse der Kamera auf die Sicherheit des Helms verhindern. Der Haken: Diese Kamerahalterung ist eine sehr wacklige Konstruktion, für eine gute Aufnahmequalität erachte ich sie als fast unbrauchbar – da stellen die Klebepads eine weit bessere Verbindung her. Während ich die hier gewählte Farbkombination subjektiv recht schick finde, gibt es sicher günstigere Farbgebungen für einen MTB-Helm: Das Weiß hat sich leider recht schnell teilweise unschön verfärbt, Abrieb und Dreck lassen den Helm jetzt eher etwas dreckig erscheinen. Deshalb würde ich eine andere Farbe empfehlen – aber die Optik ist eh sekundär.

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# Weißer MTB-Helm - vielleicht keine so gute Idee: Die Kanten sind irgedwann einfach nur noch dreckig und schwer zu reinigen. Zum Glück gibt es 7 weitere Farbkombinationen.
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# Die Belüftung des Kinnbügels ist nur durchschnittlich - wer sich bei manchen Fullface-Helmen in der Atmung eingeschränkt fühlt, wird das auch beim Cipher tun.
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# Gute gedacht, schlecht gemacht - Die GoPro kann sich bei einem Sturz lösen - gut so. Dass sie deshalb immer wackelt, ist nicht so erfreulich

Ich hatte ein paar kleinere Stürze mit dem Cipher – “leider” aber keinen so richtig schönen Einschlag auf den Kopf. Der Helm ist dabei nie groß verrutscht und hat mich immer komfortabel gefangen. Die größere Aussage treffen hier aber sicher Zertifikate. Während ich keine Diskussion über MX- vs. Fahrrad-Normen beginnen will, wirkt für mich der hier angewandte, Downhill spezifische ASTM F1952 als der relevanteste Standard für meine Anwendung: Gravity-Mountainbiken. Diese Prüfnorm erfordert das Bestehen des Tests (ausreichend geringe Beschleunigung = ausreichend hohe Dämpfung) bei höheren Fallhöhen insbesondere auf unebenen Untergrund. Konkret wird der Helm auf eine flache, auf eine gekrümmte Oberfläche und eine Kante fallen gelassen; aus 2 m, 1,6 m und 1,6 m Höhe. Die Extra-Sicherheit bei einem Crash auf unebenen Boden scheint mir für den Einsatz beim Mountainbiken sinnvoll. Einen Vergleich verschiedener Helm-Test-Anforderungen findet ihr hier. Was ebenfalls sauber gelöst scheint, sind die Vinyl Nitril Polster im Inneren des Kinnbügels: Hier wird bei einem harten Aufprall nicht der harte Schädel, sondern höchstens der Kiefer Kontakt aufnehmen – deshalb sind diese Polster erheblich weicher ausgeführt, als am Rest des Helmes.

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# Hohe Sicherheit - Gefühlt und Zerifiziert nach ASTM 1952 für Downhill Racing

Fazit

Der Giro Cipher überzeugt: Klasse Passform, gute Qualität und nach adäquaten Normen getestet. Bei Neben-Features wie GoPro-Aufnahme und Farbqualität muss er Federn lassen, dafür überzeugen das entnehmbare Wangenpolster und das einteilig eingeklippte Innenpolster. Die Preis-Leistung stimmt, dazu 8 Farben und 4 Größen – damit ist der Giro Cipher empfehlenswert.

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Der Beitrag Getestet: Giro Cipher Fullface-Helm – sicher ist sicher! ist auf MTB-News.de erschienen.


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