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Der zweite Weltcup im Jahr 2015 bei den Damen ist Geschichte. Doch die Siegerin ist die Gleiche wie in Nove Mesto: Jolanda Neff. Die Schweizerin fuhr heute in einer anderen Liga und deklassierte die Konkurrenz regelrecht. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und Catharine Pendrel. Helen Grobert lieferte ein unfassbares Rennen in Albstadt ab und wurde überragende Sechste. Damit hat sie die Olympia-Quali schon in der Tasche.
Neff gibt Gas und ist weg
Jolanda Neff stellte im Albstädter Bullentäle schnell klar, wer hier die Stärkste sein wird. Schon in der ersten Runde drehte die Stöckli-Fahrerin so am Gashahn, dass keine ihrer Konkurrentinnen folgen konnte. Auf die Frage warum sie sofort attackierte, widersprach die junge Schweizerin den Journalisten auf der Presskonferenz mit einem Lachen: „Nein ich habe nicht sofort angegriffen, ich habe mir das alles mal in der Startrunde angeschaut und dann angegriffen.“ Wenn man bedankt, dass diese erste Startloop circa 1:30 Minuten dauerte, dann relativiert sich ihre Aussage wieder. So war die Schweizerin schon nach wenigen Minuten auf der Flucht und machte zu keiner Zeit den Anschein, dass sie auf irgendeine Art und Weise hätte eingeholt werden können. „ Ich mag es mein eigenes Rennen zu fahren und ich hatte heute einen guten Speed. Ich konnte es durziehen und darüber bin ich sehr froh. Es war cool hier zu fahren, weil auch viele Zuschauer aus der Schweiz hier waren.“
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Es ging als nur noch um Platz zwei. Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan Merida), Catharine Pendrel (Luna) und Maja Wloszczowska (Kross) bildeten eine Verfolgergruppe, doch die Polin musste im Teufelskorner einmal kurz ausklicken und verlor so den Anschluss an die Beiden. Diese duellierten sich bis auf die Zielgerade mit dem besseren Ende für die Norwegerin Dahle-Flesjaa.
Update zum Rennausstieg von Pauline Ferrand Prevot: Die Französin laboriert schon seit längerem an Schmerzen im hinteren Oberschenkel. “Sie hat dieses Problem schon länger. Sie wollte heute morgen unbedingt starten, aber es ging einfach nicht. Sie kann so keine richtige Leistung bringen und schon gar nicht aufs Podium fahren. Sie benötigt jetzt zwei bis vier Wochen Pause und muss es auskurieren. Pauline ist jetzt natürlich erstmal sehr traurig, aber das ist nicht so schlimm. Sie wird stark zurückkommen”, erklärt uns der französische Nationaltrainer Yven Clolus.
Grobert mit bärenstarkem Rennen
Helen Grobert hat es nun schon einmal theoretisch die Olympia-Quali geschafft. Der BDR besitzt aller Voraussicht nach zwei Startplätze für Rio. Sollten mehr als zwei Fahrerinnen die Norm erfüllen entscheidet der Verband wer nach Brasilien fliegt und wer nicht. Deshalb dieses ‚trotzdem‘. Doch schon allein die Tatsache, dass die junge Deutsche in den ersten beiden Rennen der Qualifikationsperiode die Norm in der Tasche hat, ist eine Überraschung – und der sechste Platz heute wohl noch eine viel größere. „Ich bin überglücklich. Vor allem das ich mein Ergebnis aus Nove Mesto bestätigen konnte.“ Die Ghost-Bikerin hielt sich lange Zeit in einer Gruppe um den zehnten Platz auf, die sie gegen Ende des Rennes allerdings entscheidend distanzieren konnte. „Ich bin das ganze Rennen meinen eigenen Rhythmus gefahren und konnte mein Ding durchziehen“, so eine überglückliche Helen Grobert. „In der letzten Runde hat mein Bruder und mein Cousin am Streckenrand mich so laut angefeuert, dass es mir einfach fiel zu attackieren.“
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Auf Platz elf folgte die Olympiasiegerin Sabine Spitz. Die deutsche Altmeisterin war zeitweise mit Grobert in einer Gruppe, konnte zum Schluss allerdings das Tempo der Spitze nicht mehr ganz mitgehen. „Am Anfang war es sehr hart und als es in den ersten Singletrail ging, da haben sich automatisch immer wieder kleine Lücken ergeben wegen des Ziehharmonika-Effekts. Diese Löcher musste man immer wieder zufahren und das hat mir etwas die Kraft geraubt.“ Mit dem Ergebnis hat Spitz nun auch die halbe Olympia-Norm schon geschafft, doch darauf hat sie gar keinen so großen Wert gelegt. „Ich vermute, dass mehr als zwei Fahrerinnen die Norm erfüllen und dann zählen die Ergebnisse die nächstes Jahr eingefahren werden. Trotzdem wäre es schön gewesen zumindest den neunten Platz zu halten, den ich kurz vor dem Ziel innehatte. Aber so ist der Sport, die Anderen waren heute zum Schluss etwas stärker. Entscheidend für mich ist, dass es besser ging als letzte Woche.“
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Eine nette Anekdote im Ziel erzählte uns noch Hanna Klein, die 36. wurde, im Ziel. „In der vorletzten Runde hat mir mein Betreuer gerufen ich soll Gas geben, weil ich sonst mit der 80%-Regel aus dem Rennen genommen werde. Es hat aber locker gereicht, aber das wusste ich natürlich nicht und bin voll gefahren. Die letzte Runde war deshalb die Hölle“, so die Freiburgerin. Ihr Betreuer entschuldigte sich im Ziel vor unseren Augen gefühlt 1000 Mal, doch die BH Suntour-Fahrerin nahm es mit Humor und konnte darüber lachen.
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- Text & Redaktion: Tobias Sindlinger
- Bilder: Thomas Fritsch
- MTB-News 2015
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Der Beitrag XCO World Cup – Albstadt, Damen: Helen Grobert fährt ein unglaubliches Rennen, Demonstration an der Spitze [Update] ist auf MTB-News.de erschienen.